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12.5.: pop- und rockmusik aktuell +++ pop und rock

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Discjockey-Verband verleiht erstmals deutschen Musikpreis +++ Annie Lennox startet Europa-Tournee in Hamburg +++ Fans bei ersten «Superstar»-Konzert in den neuen Bundesländern +++ 35 000 beim Tourneeauftakt von Bruce Springsteen in Ludwigshafen


Discjockey-Verband verleiht erstmals deutschen Musikpreis
Braunschweig (ddp). Mit dem ersten German DJ Award sind am Sonntag 70 deutsche Künstler für ihre Arbeit in der Musikbranche ausgezeichnet worden. Zu den Preisträgern des vom Berufsverband Discjockey (BVD) ausgelobten Preises zählen unter anderem Modern Talking als beste Popgruppe, DJ Bobo als bester männlicher Pop Act sowie Yvonne Catterfeld als beste weibliche Popsängerin. Insgesamt wurden 70 Künstler in 24 Kategorien ausgezeichnet.
«Mit den Preis wollen wir den Künstlern für ihre Arbeit in der Branche danken», sagte BVD-Präsident Dirk Wöhler anlässlich der Preisverleihung. Auf keinen Fall solle der Medienpreis als eine Konkurrenz zu dem seit 1992 verliehenen deutschen Schallplattenpreis Echo verstanden werden. Nominiert hatten die Preisträger rund 600 Mitglieder des Discjockey-Verbands.

Annie Lennox startet Europa-Tournee in Hamburg
Hamburg (ddp-nrd). Nach mehrjähriger Bühnenabstinenz startet die ehemalige Eurythmics-Sängerin Annie Lennox heute in Hamburg ihre Europa-Tournee. Mit neuer Band präsentiert die 48-Jährige in der Musikhalle acht Jahre nach ihrem letzten Solo-Album neue Songs und alte Hits. Ihre neue CD «Bare» kommt überraschenderweise erst nach Ende der Tour am 9. Juni in die Läden.
Die Schottin gehörte zusammen mit Dave Stuart zum erfolgreichsten Pop-Duo der 80er Jahre. Ihre Songs «Here Comes the Rain Again» oder «Sweet Dreams» hielten sich wochenlang in den Charts. Auch mit den Alben ihrer Solokarriere in den 90er Jahren konnte die Pop-Diva an alte Erfolge anknüpfen.

Fans bei ersten «Superstar»-Konzert in den neuen Bundesländern
Leipzig (ddp-lsc). Die 5000 jubelnden Fans brauchen keine Jury und keine Telefonabstimmung. Für sie sind die acht jungen Menschen, die am Sonntagabend in der Arena Leipzig auf der Bühne standen, längst Superstars. Bei dem ersten Konzert von «Deutschland sucht den Superstar in den neuen Bundesländern fackeln diese ein Feuerwerk an Stimmung und Sangesfreude ab. Auch wenn der eine den Ton mal nicht so richtig trifft, wie der von Dieter Bohlen als »positive Energie aus Eggenfelden angekündigte Daniel, und «Igelschnäuzchen Vanessa wegen einer schweren Erkältung nicht dabei sein kann - den wirklichen Fans macht das überhaupt nichts aus.
Zunächst treten die »DSDS-Stars in der Reihenfolge auf, in der sie aus der Show ausgeschieden waren. Den ersten Song des Abends darf also Geburtstagskind Stephanie singen, gefolgt von Andrea, Nektarios, der seine Fans über die Bedeutung seines Glücksbringer-Kreuzes aus Griechenland unterrichtet, Nicole, Gracia, dem «Funrocker Daniel, der als »Super-Daniel über die Bühne schwebt und der von Bohlen als «Diva bezeichneten Juliette. Und dann endlich kommt Superstar Alex, der smarte 19-Jährige, der in der RTL-Fernsehshow laut Bohlen von einem Rohdiamanten zu einem »Mega-Hyper-Superdiamanten« geschliffen wurde. Das sehen auch seine - überwiegend weiblichen - Fans so, die mit dem Kreischen selbst dann kaum aufhören wollen, als Alexander seine Ballade »Take me tonight zum besten gibt. Gar kein Halten gibt es, als er sich seines Jacketts entledigt und im roten Glitzer-T-Shirt den Rocksong «Maniac intoniert.
Gerade erst in Super-Stimmung gekommen, bringen die Teenies in der anschließenden Pause an den Merchandising-Ständen ihre Freude zum Ausdruck, indem sie ihre Portmonees leeren. »Eine ganz schöne Abzocke ist das hier empört sich eine Mutter, die mit Tochter Andrea aus Wolfen angereist ist. «Die Show ist ja toll, aber 50 Euro für einen Stehplatz sind wirklich ganz schön happig, befindet sie. Die 12-jährige Andrea, von ihren Stars völlig verzaubert, quälen derweil
andere Probleme: »Ob es nachher noch Autogramme gibt?« Ihre Freundin Stephanie philosophiert über das Können der perfekten Juliette und deren tolle Klamotten. »Ich find Daniel und Gracia viel cooler, wirft Andrea ein. Und auch ihre Mutter vergisst die Geldsorgen und nickt wohlwollend, als ihr Töchterchen eifrig das «gewisse Etwas des »schrägen Daniel« mit der Quietscheentchen-Stimme beschreibt.
Teil zwei der Show beginnt mit einer Zeitreise in die 50er und 60er Jahre. Nach Daniels Hit »You drive me cracy mimt Nektarios den Elvis und die weibliche Besetzung versucht sich an Chers «Shoop Shoop Song. Dann darf jeder allein oder im Duett seine Stärken (und Schwächen) zeigen. Bühnenstar des Abends ist unumstritten Juliette, die zwar in der Fernsehshow nur Zweite wurde, aber sozusagen als Entschädigung wesentlich öfter als alle anderen auf die Bühne darf. Und spätestens als sie mit sich »Voulez-vous couchez avec moi-singend die Galatreppe herunterschwingt, wiegt sich auch der letzte Opa, der seine Enkelin zum Konzert begleiten muss, im Takt.
Nicht zu vergessen die fast zwanghafte Einstimmung der Gäste auf die Stadt des Auftritts. Gleich dreimal unterbricht Alex einen Song, nur um zu beteuern, wie einzigartig und «geil» die Atmosphäre in Leipzig sei. Das Publikum zollt ihm für diese Erinnerungsleistung immer wieder Beifall. Und damit auch niemand vergisst, was die Superstars zukünftig wollen, gibt es zum Finale noch einmal den Superstar-Hit "We have a dream. Bei dem darf dann auch Dieter Bohlen endlich mal mitmachen.
Weitere Tour-Termine: Nürnberg 13. Mai, Erfurt 14. Mai, Hamburg
15. Mai, Kiel 16. Mai, Berlin 18. Mai, Chemnitz 19. Mai, Stuttgart 21. Mai, München 22./23. Mai, Friedrichshafen 24. Mai, Köln 26./ 27. Mai, Dortmund 28. Mai, Mannheim 29. Mai, Bremen 31. Mai, Braunschweig 1. Juni, Oberhausen 2. Juni

35 000 beim Tourneeauftakt von Bruce Springsteen in Ludwigshafen
Ludwigshafen (ddp-swe). Zum Auftakt seiner diesjährigen Open-Air-Tournee durch Deutschland hat Bruce Springsteen am Samstagabend in Ludwigshafen 35 000 Fans begeistert. Trotz einer 45-minütigen Verspätung gelang der US-Rocklegende eine rasche Versöhnung mit dem Publikum. Bereits beim zweiten Lied «The Rising» - dem Titelsong des aktuellen Albums - bebte das ausverkaufte Südwest-Stadion. Und bei «Waitin\' on a Sunny Day» hatte der mittlerweile 53-jährige Altrocker die überwiegend über 30 Jahre alten Fans - Teens und Twens waren nur spärlich vertreten - vollends in seinen Bann gezogen.
Die 15 Songs des aktuellen Albums «The Rising» sind angeblich in nur acht Wochen entstanden. Der aus New Jersey stammende Springsteen verarbeitet in ihnen musikalisch die Anschläge vom 11. September 2001 - außen vor bleibt dabei aber jede Form von Hurra-Patriotismus. Besonders deutlich wird das bei so einfühlsamen und subtilen Rockballaden wie «Empty Sky», «You\'re missing», «Into the Fire» oder «My City of Ruins», bei dem sich die Freiluft-Arena kurzfristig in ein Lichtermeer aus Wunderkerzen und Feuerzeugen verwandelte.
Trotz der Ernsthaftigkeit vieler Songs wollte Springsteen zur Fröhlichkeit aufmuntern. In Anlehnung an eine Zeile in seinem Song «Mary\'s Place» forderte er seine Fans auf, mit ihm eine Party zu feiern: «Get up from your Ass! Let´s have a House-Party!». Das Publikum folgte der Aufforderung bereitwillig und ließ sich die Mitglieder der «E Street Band» vorstellen, die mit frenetischem Beifall begrüßt wurden. Immer wieder suchte der Springsteen den Kontakt zum Publikum. Entweder verließ er die Bühne, um die Hände seiner Fans zu schütteln oder um etwa zusammen mit einem weiblichen Fan in sein Mikro zu singen.
Springsteen beweist, dass bei gutem Rock keine aufwendige Bühnenshow notwendig ist. So diente als Ausstattung auf der kargen Bühne lediglich seine Band, mit der er für das im Juli 2002 erschienene Album erstmals nach 18 Jahren wieder zusammenarbeitete - die lange Trennung merkte man ihnen allerdings keineswegs an. Nicht nur die Musik, sondern auch Springsteen selbst präsentierte sich wie in alten «Born in the USA»-Zeiten mit hautenger Jeans, einem Hemd mit aufgekrempelten Ärmeln und einer lässig umgehängten E-Gitarre.
Als Springsteen nach mehr als zwei Stunden feinster Rockmusik vorschlug: «It\'s time to go home!», wurde das vom Publikum mit einem einstimmigen «No!» beantwortet. Folgsam griff der Rocker noch einmal tief in die Plattenkiste und spielte ein reichhaltiges Zugabenprogramm mit vielen alten Klassikern wie «Dancing in the Dark» oder «Glory Days». Springsteen wusste, was er seinen Fans schuldig ist und bedankte sich bei ihnen für ihre jahrelange Treue.
Springsteen, der bekannt ist für seine Marathonkonzerte, bot den rund 35 000 Fans im Stadion ein hochkarätiges, knapp dreistündiges Rockprogramm. Dabei stellte er unter Beweis, dass er die dreifache Grammy-Auszeichnung im Februar dieses Jahres - für das beste Rockalbum 2002, für den besten Rocksong sowie für den besten männlichen Rocksänger - durchaus zurecht erhalten hat.
Weitere Konzertauftritte in Deutschland sind am 22. Mai in Gelsenkirchen, am 10. Juni in München und am 12. Juni in Hamburg. Außerdem ist am 25. Juni ein Konzert in Wien geplant.
Ralf Beunink
http://www.mlk.com
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