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13.8.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Rheinsberg: Benefizkonzert zugunsten notleidender Familien +++ Salzburg: Premiere von Berlioz\' Oper «Benvenuto Cellini» +++ Berlin: Ausstellung zur Geschichte des Bühnenbildes in der Oper


Rheinsberg: Benefizkonzert zugunsten notleidender Familien
Rheinsberg (ddp-lbg). Bundespräsident Horst Köhler hat am Sonntagabend in Brandenburg ein Benefizkonzert zugunsten notleidender Familien veranstaltet. Im Heckentheater des Schlossparks in Rheinsberg erklangen Duette des Belcanto. Auf der Bühne standen vor allem die Preisträger des diesjährigen Internationalen Gesangswettbewerbs der Kammeroper. Es spielten die Brandenburger Symphoniker. Der Erlös des Konzerts geht an die Brandenburger Stiftung «Hilfe für Familien in Not» und die Bundesstiftung «Mutter und Kind - Schutz des ungeborenen Lebens».
Die Stadt verwandele sich für das Konzert in einen «Schauplatz von Kultur und gesellschaftlicher Verantwortung», sagte der brandenburgische Ministerpräsident, Matthias Platzeck (SPD) zum Auftakt der Veranstaltung. «Im Zeichen der Musik wird das soziale Netz gestärkt, das Kindern eine würdige Entwicklung ermöglicht.»
Zugleich würdigte Platzeck das Engagement der Brandenburger Stiftung. Sie war vor rund 14 Jahren von der inzwischen verstorbenen Sozialministerin Regine Hildebrandt (SPD) gegründet worden, damit Familien in Notlagen Hilfe zur Selbsthilfe erhalten. Seitdem habe sie 2070 Familien und zahlreichen bedürftigen Schwangeren geholfen, drohende Obdachlosigkeit abzuwenden, Ausbildungen und wichtige therapeutische Maßnahmen zu ermöglichen, sagte der Ministerpräsident.
Der Bundespräsident initiiert alljährlich Benefizkonzerte in den Bundesländern. In diesem Jahr gibt es insgesamt zwei derartige Veranstaltungen.


Salzburg: Premiere von Berlioz\' Oper «Benvenuto Cellini»
Salzburg (ddp-bay). Die Premiere von Hector Berlioz\' Oper «Benvenuto Cellini» ist am Freitagabend bei den Salzburger Festspielen vom Publikum begeistert gefeiert worden. Ungeteilte Zustimmung fand die Inszenierung von Philipp Stölzl, der vor allem als Regisseur von Musikvideos für Bands und Popstars wie Ramstein, Die Ärzte oder Madonna bekannt geworden war. Stölzl, der auch für das monumentale Bühnenbild verantwortlich war, hatte die Oper über den Renaissance-Bildhauer und -Lebemann Benvenuto Cellini in eine düster-futuristische Welt versetzt. Anleihen von Science-Fiction-Klassikern wie «Metropolis», «Batman» oder «Stars Wars» waren unverkennbar. Viel Jubel und Bravorufe gab es auch für die Wiener Philharmoniker unter Dirigent Valery Gergiev und die Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor. Die Leistungen der Sängerinnen und Sänger wurden vom Publikum unterschiedlich beurteilt. Während Maija Kovalevska als Cellinis Geliebte Teresa und Kate Aldrich als Lehrling Ascanio lautstark gefeiert wurden, nahm sich der Beifall für Burkhard Fritz als Cellini eher matt aus. Der Tenor war für Neil Shicoff eingesprungen, der bereits vor mehreren Monaten abgesagt hatte.
In seiner Inszenierung setzte Stölzl vor allem auf die Macht der Bilder. Er lässt den Papst im geflügelten Batman-Auto vorfahren und steckt Cellinis Lehrling Ascanio in die goldene Rüstung des humanoiden Roboters C-3PO aus «Star Wars». Höhepunkt der Oper ist die berühmte Gussszene, für die Stölzl vor einer futuristischen Kulisse, einer Mischung aus antikem Rom und Gotham City, eine riesige Bronzegießerei aufgebaut hat. Dabei bedient er sich neben viel Bühnennebel und pyrotechnischen Effekten auch ausgefeilter Videoprojektionen.
«Benvenuto Cellini» war eine der teuersten und aufwendigsten Inszenierungen in der Geschichte der Festspiele, so Gerbert Schwaighofer, Kaufmännischer Direktor der Festspiele. Weitgehend auf der Strecke blieb bei der Materialschlacht allerdings eine tiefer gehende Deutung des Bühnengeschehens. Auch die Charaktere der Oper blieben ungewöhnlich blass. Selbst Berlioz\' einfallsreiche Musik mit eingängigen Arien und großen Chorszenen hatte es schwer, sich gegen den Bühnen-Aktionismus durchzusetzen. Dazu trug auch Gergievs Dirigat bei, der ein scharfes Tempo vorlegte und es manchmal über Gebühr «krachen» ließ.
(leicht gekürzt, nmz)


Berlin: Ausstellung zur Geschichte des Bühnenbildes in der Oper
In Berlin öffnet eine Ausstellung des Forschungsverbundes «Theater und Fest in Europa» der Freien Universität Berlin und der Staatsoper Unter den Linden über die Geschichte des Bühnenbildes.
Die Exposition in der Staatsoper geht den vielfältigen visuellen Elementen in der Oper in ihrem sich wandelnden Verhältnis zum Libretto und zur Musik nach. Im Blick stehen Produktionen der Staatsoper Unter den Linden sowie Aufführungen aus Italien, Deutschland, Frankreich und Österreich.
Der zeitliche Rahmen erstreckt sich von den Anfängen der Oper im 17. Jahrhundert und reicht bis in die Gegenwart. Eröffnet wird die Ausstellung durch die Theaterwissenschaftlerin Erika Fischer-Lichte von der Freien Universität Berlin und Peter Mussbach von der Staatsoper Unter den Linden.
Die Ausstellung ist vom 12. August bis 3. September täglich von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Quelle: codexflores.ch

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