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Südwestkirchhof startet Konzertsaison in der Stabkirche +++ Musikfestspiele Saar stehen im Zeichen Russlands +++ Bachfest in Leipzig mit neuem Führungsteam +++ Kagel-Uraufführung an der Deutschen Oper am Rhein
Südwestkirchhof startet Konzertsaison in der StabkircheStahnsdorf (ddp-lbg). Auf dem Südwestkirchhof in Stahnsdorf startet am Samstag die diesjährige Konzertsaison. Der Förderverein des denkmalgeschützten Friedhofs lädt um 15.00 Uhr in die Norwegische Stabholzkirche. Es werde das «Stabat Mater» von Domenico Scarlatti und Antonio Vivaldi aufgeführt, sagte ein Sprecher am Dienstag in Stahnsdorf. Die Konzertreihe wird am Palmsonntag fortgeführt und endet im Dezember mit weihnachtlicher Musik.
Der 1909 von der Evangelischen Kirche eingerichtete Südwestkirchhof Stahnsdorf zählt mit seiner Fläche von mehr als 200 Hektar zu den größten und bedeutendsten Friedhöfen Deutschlands. Angelegt wurde er für den Südwesten Berlins. Wegen seiner einzigartigen und großzügigen Gestaltung avancierte der Kirchhof zu einer Begräbnisstätte berühmter Persönlichkeiten. Wissenschaftler, Schriftsteller, Unternehmer und Politiker fanden auf dem Südwestkirchhof ihre letzte Ruhe. Dazu gehören Werner von Siemens, Heinrich Zille, Engelbert Humperdinck und Lovis Corinth. Den Verstorbenen zu Ehren wurden reich verzierte Grabsteine und Mausoleen geschaffen. Der Kirchhof wurde nach Plänen des Gartenoberingenieurs Louis Meyer gestaltet. Dei Kapelle bildet das Herzstück - ein Gebäude im Stil der norwegischen Stabholzkirchen.
Musikfestspiele Saar stehen im Zeichen Russlands
Die Musikfestspiele Saar vom 3. Mai bis 1. August stehen im Zeichen Russlands. Als Stars werden das Popduo t.A.T.u. sowie der als «Karajan Russlands» geltende Dirigent Valery Gergiev auftreten, teilte Festivalleiter Robert Leonardy in Saarbrücken mit. «Musikfestivals gibt es viele - wir wollen neben viel Klassik auch einiges Peppige und Ungewöhnliche bieten», sagte Leonardy.
So werde im saarländischen Weltkulturerbe Völklinger Hütte die Prometheus-Sinfonie des russischen Komponisten Skrjabin (1872- 1915) erstmals mit Lichteffekten und Düften aufgeführt.
Bachfest in Leipzig mit neuem Führungsteam
Unter neuer künstlerischer Leitung präsentiert das Bachfest Leipzig vom 23. Mai bis 1. Juni: der Direktor des Bach-Archivs, Christoph Wolff, der frühere Intendant der Berliner Philharmoniker, Elmar Weingarten und Thomaskantor Georg Christoph Biller werden das Festival leiten. Nicht nur eine musikalische Begegnung mit dem Barockkomponisten Johann Sebastian Bach (1685-1750) soll im Mittelpunkt stehen. Der fünfte Festspiel-Jahrgang unter dem Motto «Bach in Leipzig - zwischen Tradition und Moderne» bietet zwar Einblicke in die Leipziger Zeit des Thomaskantors, aber ebenso ins Musikleben der Stadt unter seinen Vorgängern, teilten die Veranstalter mit. In den Konzerten erklingt Musik für Opernfreunde ebenso wie für Jazz-Fans oder Genießer klassischer Orgel- und Kammermusik.
Für das 65 Veranstaltungen umfassende Programm zeichnet erstmals eine Leitungs-Troika verantwortlich. Für ihr Debüt engagierten sie den Cembalisten Christophe Rousset aus Frankreich für eine Koproduktion mit der Oper Leipzig.
Weitere Gäste sind Ton Koopmann, der Tölzer Knabenchor und das Freiburger Barockorchester unter Gustav Leonhardt. Höhepunkt des Festivals ist die Aufführung der h-Moll-Messe mit dem Collegium vocale Gent unter Philippe Herreweghe in der Thomaskirche, in der Bach 27 Jahre als Kantor wirkte.
Kagel-Uraufführung an der Deutschen Oper am Rhein
Als «Schwergewichtsproduktion» der neuen Spielzeit wird die Uraufführung von Mauricio Kagels fünfteiligem «Theater-Konzert» bezeichnet. Sie ist eine Kooperation mit der Ruhrtriennale und der Deutschen Oper am Rhein. Trotz der «einschneidenden Strukturveränderungen» in beiden Häusern seien in der kommenden Saison die gleiche Anzahl Premieren und neuer Stücke geplant, sagte Tobias Richter, Generalintendant der Rheinoper als Bühnengemeinschaft von Düsseldorf und Duisburg.
Die Rheinoper muss angesichts kommunaler Finanznöte die bislang mit 133 auf Duisburg und 227 auf Düsseldorf entfallenden 360 Pflichtvorstellungen auf 280 reduzieren. Nach Angaben Richters schmälert die Verschlankung die Attraktivität der Häuser nicht. «Wir betrachten die Strukturveränderungen als Chance.» Auch gebe es keine Signale, die die «Theaterehe» zwischen Duisburg und Düsseldorf in Frage stellten. Deren Vertrag läuft 2004 aus.
Auf dem Spielplan der kommenden Saison stehen neben den Premieren von Giacomo Puccinis Dreiteiler «Il Trittico» (Oktober 2003) und einer neuen Bearbeitung der «Zauberflöte» von Mozart ein Ballettabend des Hamburger Choreografen John Neumeier (März 2004) sowie dessen Fassung von Leo Delibes «Coppelia». Mit der Wiederaufnahme von Richard Wagners «Ring des Nibelungen» im Dezember 2003 in Düsseldorf werden erstmals alle vier Teile «komplett im Haus» zu sehen sein.
http://www.deutsche-oper-am-rhein.de