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«Prinzen»-Sänger Krumbiegel ist «Klavierspieler des Jahres» +++ Clapton eröffnet mit solidem Konzert seine Deutschlandtournee
«Prinzen»-Sänger Krumbiegel ist «Klavierspieler des Jahres»Frankfurt/Main (ddp). Sebastian Krumbiegl von der Popband «Die Prinzen» ist «Klavierspieler des Jahres» 2004. Die Auszeichnung des Fachverbandes Deutsche Klavierindustrie wurde dem Sänger am Mittwoch auf der Musikmesse in Frankfurt am Main überreicht. Damit werde ein beliebter Musiker der Popszene geehrt, der sich vor allem für das Musizieren der jungen Generation einsetze.
Der Preis wird seit acht Jahren vergeben. Träger der Auszeichnung waren in den vergangenen Jahren unter anderen Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) und Entertainer Fritz Kuhn.
Clapton eröffnet mit solidem Konzert seine Deutschlandtournee
Stuttgart (ddp). Eine Geburtstagsfeier mit dem Publikum war nicht geplant. Als Eric Clapton am Dienstagabend auf die Bühne der Stuttgarter Schleyerhalle schlenderte, wurde zwar kurz ein «Happy Birthday»-Chor vom Band eingespielt. Clapton, der an diesem Tag 59 Jahre alt wurde, quittierte das Ständchen aber nur mit einem kurzen Lächeln, bevor er konzentriert den ersten Riff anschlug. Sein etwas mehr als zweistündiges, restlos ausverkauftes Konzert zum Auftakt seiner Deutschlandtour begeisterte dafür seine Fans mit Bluesrock vom Feinsten.
Auf Ansagen oder sonstige Kontaktaufnahme mit dem Publikum verzichtete Clapton meist. Sogar die Lieder von seiner neuen Platte «Me and Mr. Johnson» kündigte er nur mit einem mageren Satz an. Nach jedem Song sprach er dann ein knappes «Thank you» ins Mikrofon und zog sich sofort ans Podest des Drumsets zurück, um einen Schluck zu trinken oder seine Gitarre zu wechseln.
Während der Lieder blieb Clapton meistens beinahe steif stehen und wippte nur ein bisschen in den Knien, während er seine Gitarre bearbeitete. Dabei ließ er sie abwechselnd dunkel grummeln oder in den höchsten Tönen jubilieren. Viele der rund 20 Stücke mündeten in lange Improvisationen ein, an denen Clapton auch seine bewährte Band - lediglich Gitarrist Doyle Bramhall ist erst kürzlich eingestiegen - teilhaben ließ. Obwohl ausgedehnte Gitarrensoli im Radio schon lange verpönt sind, ging Clapton damit seinen Zuhörern nie auf die Nerven.
Im zweiten Teil des Konzerts folgten unverwüstliche Ohrwürmer wie «I shot the Sheriff», «Wonderful tonight» oder «Cocaine». Auch bei den wenigen ruhigeren Songs ließ die Band die Stromstecker stets eingestöpselt. Der Schwerpunkt lag jedoch auf druckvollem Bluesrock. Insgesamt war Claptons Stuttgarter Auftritt aus einem Guss. Vom ersten Akkord an schlüpfte er in die Rolle eines ernsthaften und würdevollen Gitarrenvirtuosen, obwohl seine Musik einst eher in billigen Kneipen beheimatet war.
Nach zwei pflichtgemäßen Zugaben war allerdings Schluss, und alles Toben und Pfeifen des Publikums war umsonst. Clapton verabschiedete sich mit einem scheuen Winken, und dann ging schnell das Saallicht an. Vielleicht wollte der Star noch irgendwo seinen Geburtstag feiern.
Am Mittwoch reiste Clapton weiter nach München. Bis zum 15. April tritt er noch noch in Hannover, Hamburg, Frankfurt, Dortmund und Köln auf.
Andreas Alt