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17.11.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Violinvirtuose Oistrach kommt nach Magdeburg +++ Weiss hält Opernstiftung für das «einzig sinnvolle» Modell in Berlin +++ Über 60 Pianisten beim Kölner Festival «Pianorama» +++ Jubel um «Jenufa» an der Komischen Oper +++ «Entführung aus dem Serail» - Oper für Kinder im Kudamm-Theater +++ Bekannte Wagner-Interpretin debütiert als Regisseurin in Weimar +++ Start für Hauptmann-Projekt in Görlitz

Violinvirtuose Oistrach kommt nach Magdeburg
Magdeburg (ddp-lsa). Liebhaber klassischer Musik kommen am 3. Advent in der Magdeburger Stadthalle voll auf ihre Kosten. Der Violinvirtuose Igor Oistrach wird am 14. Dezember gemeinsam mit der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie Schönebeck verschiedene Werke von Wolfgang Amadeus Mozart spielen, wie die Veranstalter am Montag in Magdeburg mitteilten. Unter der Leitung des Dirigenten Stefanos Tsialis stehen unter anderem die Prager Sinfonie sowie das Violinkonzert in D-Dur des österreichischen Komponisten auf dem Programm.
Der 72-jährige Oistrach spielte zuletzt im Jahr 2001 in der Magdeburger Stadthalle. Der Solist gilt als einer der berühmtesten Geiger der Gegenwart. Eintrittskarten für das Konzert gibt es an den üblichen Vorverkaufsstellen. Die Tickets kosten zwischen 27,68 Euro und 39,96 Euro, ermäßigt 20,99 Euro.

Weiss hält Opernstiftung für das «einzig sinnvolle» Modell in Berlin
München (ddp-bln). Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) hält die geplante Berliner Opernstiftung für das «einzig sinnvolle» Modell zum Erhalt der drei hauptstädtischen Opernhäuser. Weiss sagte dem Nachrichtenmagazin «Focus», der Bund könne Berlin keine Probleme abkaufen, dazu sei er selbst zu arm. Mit der Opernstiftung könne von Berlin aber ein «Exempel für modernes Kulturmanagement» ausgehen. Das Stiftungsmodell könne die Schließung der Deutschen Oper verhindern und animiere die Häuser zu Reformen.
Die Opernstiftung würde Weiss zufolge den Berliner Kulturhaushalt um 16 Millionen Euro entlasten. Voraussetzung sei allerdings, dass grundlegende Opernstrukturreformen angegangen würden, betonte die Kulturstaatsministerin.

Über 60 Pianisten beim Kölner Festival «Pianorama»
Köln (ddp-nrw). Zum ersten Mal präsentiert der WDR das Klavierfestival «Pianorama». Am Samstag und Sonntag sind in sechs Konzerten Klavier-Kompositionen aus dem 20. und 21. Jahrhundert zu hören. Zu den über 60 teilnehmenden Pianisten gehören bekannte Spezialisten für Neue Musik wie Hermann Kretzschmar. Neben Werken von Mauricio Kagel, John Cage und Alfred Schnittke werden Stücke von Ivan Fedele und Fredrik Zeller erstaufgeführt. Als roter Faden durch das Festival erklingt Erik Saties Klavier-Werk «Vexations», dessen Aufführung mehr als 20 Stunden dauern wird, wie ein WDR-Sprecher am Montag mitteilte.
Mit dem Klavierfestival «Pianorama» setzt der WDR seine Reihe «Musik der Zeit» fort und widmet sich dem vielhändigen Klavierspiel. In den Konzerten mit den Titeln wie «Vor-Tasten», «PianoSixPacks» und «Tasten-Hämmerung» treten bisweilen ein Dutzend Pianisten an sechs Flügeln auf. Eine Matinee bietet zudem Kindern eine pianistische Entdeckungsreise durch verschiedene Länder. Im Finale wird die legendäre Komposition «Ballet Mécaniques» des Amerikaners George Antheil und Igor Strawinskys «Les Noces» zu hören sein, die beide für vier Klaviere komponiert wurden.
http://www.wdr.de

Jubel um «Jenufa» an der Komischen Oper
Berlin (ddp-bln). Einhellige Publikums-Zustimmung hat am Sonntagabend in der Komischen Oper Berlin die Premiere von Leos Janáceks «Jenufa» gefunden. Diese tschechische Oper war dort zuletzt vor fast 40 Jahren von Götz Friedrich inszeniert worden. Karan Armstrong, seine Witwe, sang nun überragend die Küsterin. Sie hatte, bis vor zwei Jahren an der Deutschen Oper Berlin tätig, im ehemaligen Felsenstein-Theater schon kurz nach der Wende in einer Hauptrolle bei der Uraufführung von Siegfried Matthus «Desdemona und ihre Schwestern» in Friedrichs Regie auf der Bühne gestanden.
Nun galten ihr dort wie den Ensemblemitgliedern Sinéad Mulhern, Jürgen Müller (Laca), Andreas Conrad (Stewa) und Kirill Petrenko für die musikalische Leitung Bravorufe. Viel Beifall gab es auch für den an diesem Hause debütierenden Regisseur Willy Decker sowie seinen Bühnen- und Kostümbildner Wolfgang Gussmann. Beide sind, wie der Kommissarische Intendant Andreas Homoki mitteilte, schon für eine weitere Inszenierung verpflichtet. Mit Decker, dem Homoki vor Jahren mehrfach assistiert hatte, gibt es weitere Projekte. Auch die Zusammenarbeit mit Karan Armstrong soll fortgesetzt werden.
Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) beglückwünschte nach der Premiere das Ensemble zu dem «besonderen Abend», an dem man «Tolles erlebt» habe, und den anwesenden Berliner Kultursenator Thomas Flierl (PDS), dass er in Sachen Opernreform in der Stadt «durchgehalten» habe.

«Entführung aus dem Serail» - Oper für Kinder im Kudamm-Theater
Berlin (ddp-bln). Eine Oper für Kinder ist ab 24. November im Theater am Kurfürstendamm zu Gast. Das Hamburger Theater für Kinder spielt Mozarts «Entführung aus dem Serail», sagte ein Sprecher des Theaters.
Handlung und Musik der Oper wurden kindgemäß gestrafft. Die Hauptrolle der Konstanze singt die in Berlin lebende isländische Sopranistin Arndis Halla. Regie führt Andreas Franz.
Es sei wichtig, Kinder frühzeitig an klassische Musik heranzuführen, sagte Halla. Das wisse sie aus eigener Erfahrung. Bis zu ihrem 20. Lebensjahr habe sie sich ausschließlich für Rock und Pop interessiert, habe in einer Heavy-Metal-Band gesungen und sei ein Punk mit blauen Haaren gewesen. Ein Mozart-Singspiel sei sicher ein guter Einstieg in die Klassik.
Die Oper für Kinder von 5 bis 13 Jahre ist bis 30. Dezember zu sehen. Vorstellung ist donnerstags bis samstags um 15.00 Uhr, sonntags um 10.30 Uhr. Zudem werden vormittags Aufführungen für Schulklassen gegeben.

Bekannte Wagner-Interpretin debütiert als Regisseurin in Weimar
Weimar (ddp-lth). Dame Gwyneth Jones wird am Deutschen Nationaltheater (DNT) Weimar als Regisseurin debütieren. Die Britin, die als eine der bedeutendsten Wagner-Interpretinnen gilt, bringt Richard Wagners «Der fliegende Holländer» an der Thüringer Bühne heraus, teilte das DNT mit. Die Premiere ist für den kommenden Samstag geplant.
Die musikalische Leitung der Weimarer Inszenierung der 1843 uraufgeführten romantischen Wagner-Oper liegt in den Händen des Niederländers Jac van Stehen. Die Bühne gestaltet Laurent Berger, der zusammen mit Jones auch die Kostüme entwirft. Die 66-jährige Sopranistin, die in Bayreuth an Patrice Chereaus als bahnbrechend geltender Inszenierung von Wagners «Ring des Nibelungen» mitwirkte, stand mehrfach selbst als Senta im «Fliegenden Holländer» auf der Bühne.
http://www.nationaltheater-weimar.de

Start für Hauptmann-Projekt in Görlitz
Görlitz (ddp-lsc). Das Görlitzer Theater startet in dieser Woche ein Gerhart-Hauptmann-Projekt. Am 28. Februar 2004 soll die Oper «Bahnwärter Thiel» nach der gleichnamigen Novelle des Dichters in der Neißestadt uraufgeführt werden. In Vorbereitung darauf werden Vorträge, Workshops und Probenbesuche angeboten, wie das Theater am Montag mitteilte. Zum Auftakt soll das Schaffen des Münchner Komponisten Enjott Schneider beleuchtet werden, der die Musik zu dem Auftragswerk schreibt. Aus seiner Feder stammen eine Reihe bekannter Filmmusiken. Im vergangenen Jahr wurde Schneiders Musical «Diana» in Görlitz uraufgeführt.
In das Görlitzer Hauptmann-Projekt sind drei Gymnasien der Stadt einbezogen. Das Gerhart-Hauptmann-Haus im polnischen Jagniatkow (Agnetendorf) bereitet eine Thiel-Ausstellung vor, die zur Premiere der Oper in Görlitz eröffnet werden soll.
http://www.theatergoerlitz.de)
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