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Musiktheater mit Luftakrobatik: Berliner Erstaufführung von Rihm-Stück +++ Musical «42nd Street» feiert deutschsprachige Europa-Premiere
Musiktheater mit Luftakrobatik: Berliner Erstaufführung von Rihm-Stück
Berlin (ddp-bln). Wolfgang Rihms Musiktheater-Stück «Séraphin» ist bis zum Sonntag in einer ungewöhnlichen Darbietung im Haus der Berliner Festspiele zu erleben. Die Premiere der Zeitgenössischen Oper Berlin hat am Donnerstagabend einen sensationellen Erfolg gehabt, da das Vokale und Instrumentale mit exzentrischen Luftakrobatik-Darbietungen verbunden ist. Der Komponist, der im Mai den begehrten Musikpreis der Münchner Ernst von Siemens Stiftung entgegen nehmen konnte, wurde mit den Sängern, Instrumentalisten und den für die Gattung ungewöhnlichen Darstellern lang anhaltend gefeiert.
Der Komponist schreibt in seinem vor knapp zehn Jahren entstandenen Werk Instrumente und Stimmen vor. Ein Drittes überlässt er ausdrücklich den Inszenatoren, in diesem Falle Sabrina Hölzer und Mirella Weingarten. Die Lösung mit den Berner Luftakrobaten der exzellenten Schweizer Gruppe «Öff Öff» hat den Komponisten selbst überrascht, wie er sagte. Denn sie führe deutlich auf den italienischen Theatermacher Serafin im Paris Mitte des 19. Jahrhunderts zurück, der mit Luftspiegelungen und anderem Rätselhaften seine Wirkungen erzielte.
Das ohne Sprache auskommende Stück wurde durch eine Arbeit des Theatertheoretikers Antonin Artaud von 1936 über Serafins Theater angeregt, zum Beispiel über Atemtechnik, was sich im besonderen Einsatz der acht Sängerinnen und Sänger und zehn Musiker zeigt, die jeweils nur in der Nähe des Gesangs agieren. Die musikalische Leitung hatte Rüdiger Bohn.
Die Zeitgenössische Oper erhielt Unterstützung unter anderem von der Siemens- Stiftung, dem Hauptstadtkulturfonds und der Stiftung Kulturfonds.
Musical «42nd Street» feiert deutschsprachige Europa-Premiere
Stuttgart (ddp-bwb). Das Broadway-Musical «42nd Street» feiert am Freitag (19.00 Uhr) in Stuttgart seine deutschsprachige Europa-Premiere. Die Inszenierung unter der Regie von Eddy Habbema löst im Apollo Theater Romans Polanskis «Tanz der Vampire» ab. Zu der Gala-Premiere werden 1800 geladene Gäste aus Gesellschaft, Politik und Showgeschäft erwartet. Unter anderem haben sich Model und Schauspielerin Jerry Hall, die Rockband Scorpions, die Pop-Gruppe Bro´Sis und Boxweltmeister Sven Ottke angekündigt.
Nach Angaben der Veranstalter ist «42nd Street» die bislang größte Musical-Produktion in Deutschland. Die Geschichte des Stepp-Spektakels spielt sich in den 30er Jahren am Broadway ab. Es geht um einen finanziell klammen Musicalproduzenten, der mit einer neuen Produktion an frühere Erfolge anknüpfen will, und um ein junges Mädchen aus der Provinz, das nach vielen Verwirrungen zum gefeierten Star wird.
Für die fast täglichen Vorstellungen nach der Premiere haben die Veranstalter nach eigenen Angaben bereits über 80 000 Karten verkauft. Das Apollo Theater - eines von zwei Musical-Tempeln in Stuttgart - wurde eigens für die Produktion für vier Millionen Euro umgebaut.