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21.9.: literatur aktuell +++ literatur

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Frankfurt/Main: Rekordbeteiligung bei Buchmesse +++ Marbach: Deutsches Literaturarchiv erwirbt Nachlass von Sebald +++ Ulrichshusen: Peter Stein liest gesamte Wallenstein-Trilogie


Frankfurt/Main: Rekordbeteiligung bei Buchmesse
Frankfurt/Main (ddp). Die Frankfurter Buchmesse erlebt in diesem Jahr eine Rekordbeteiligung. Wie der neue Messechef Jürgen Boos am Dienstag in Frankfurt am Main sagte, werden bei der weltgrößten Bücherschau vom 19. bis 23. Oktober über 7000 Einzelaussteller vertreten sein sowie wieder gut 270 000 Besucher erwartet. Mit neuen Ausstellungsbereichen und einem erweiterten Informationsangebot für Aussteller und Fachbesucher wolle die Buchmesse ihre Bedeutung als Leitmesse der Branche festigen.
Zur Messe kommen in diesem Jahr Aussteller aus über 100 Ländern nach Frankfurt am Main. 1000 Auftritte von Autoren stehen auf dem Programm, darunter von Albert Uderzo, der seinen neuen Asterix-Band vorstellt.
Im Mittelpunkt der Buchmesse wird das Gastland Korea stehen, das im Rahmen seines Auftritts mehr als 500 kulturelle Veranstaltungen organisiert hat. 60 koreanische Schriftsteller wollen in Lesungen die Literatur ihres Heimatlandes vorstellen, hinzu kommen Symposien zu Themen wie Demokratie und Wiedervereinigung. In einer eigenen Ausstellung werden übersetzte Titel koreanischer Autoren und aktuelle Bücher über das asiatische Land gezeigt.
Koreas Auftritt wird sich weitgehend auf den Süden der geteilten Halbinsel beschränken. Nordkorea hatte schon vor Monaten seine Beteiligung abgesagt. Allerdings werden in Frankfurt auch Autoren und Intellektuelle aus Nordkorea erwartet. An der Eröffnungsfeier am 18. Oktober wird Koreas Premierminister Lee Hae-Chan teilnehmen.
Deutschlandweit finden zur Buchmesse fast 3000 Veranstaltungen statt, ein Teil davon während des wieder aufgelegten Literaturfestivals «Leseland Hessen».
Auf dem Messegelände warten derweil neue Ausstellungsbereiche auf das Publikum. Hinzugekommen sind eine Antiquariatsmesse, die Gemeinschaftsausstellung «Spiele & Spielen» sowie die «PresseMesse», in der über 1500 Zeitschriften aus aller Welt informiert wird. Neu sind auch die Foren Fachbuch und Verlagsherstellung. In einem separaten Zelt wird sich - passend zur Fußball-WM 2006 - alles um das runde Leder drehen.
Eine weitere Neuerung der diesjährigen Messe ist der mit insgesamt 37 500 Euro dotierte Deutsche Buchpreis, der am 17. Oktober verliehen wird. Mit der Auszeichnung soll künftig jedes Jahr ein aktueller deutschsprachiger Roman geehrt werden.
Nach den Fachbesuchertagen werden die zwölf Messehallen am 22./23. Oktober allen Interessierten offen stehen. Am letzten Messtag verwandelt sich das Messegelände wieder in die weltgrößte Buchhandlung, über 350 000 Titel können dann zum gebundenen Ladenpreis gekauft werden.
Die Eintrittspreise sind stabil geblieben. Fachbesucher bezahlen wie in den Vorjahren zwischen 15 und 30 Euro für eine Tageskarte. Der Preis für Privatbesucher liegt zwischen 3,50 und 9 Euro.
http://www.buchmesse.de

Marbach: Deutsches Literaturarchiv erwirbt Nachlass von Sebald
Marbach (ddp). Das Deutsche Literaturarchiv Marbach hat den Nachlass des Schriftstellers und Literaturwissenschaftlers Winfried Georg Sebald (1944-2001) erworben. Er umfasst neben der Arbeitsbibliothek des Autors 69 Archivkästen, Korrespondenzen und Manuskripte seiner literarischen Werke und wissenschaftlichen Veröffentlichungen, wie das Archiv am Dienstag mitteilte.
Sebald wurde 1944 im Allgäu geboren. Seit 1970 lebte er im englischen Norwich, wo er an der University of East Anglia lehrte. Mit seinen Erzählbänden «Schwindel. Gefühle» (1990) und «Die Ausgewanderten» (1992), dem Roman «Austerlitz» (2001) und dem Essayband «Die Ringe des Saturn» (1995) wurde Sebald zunächst in seiner Wahlheimat, den USA und Frankreich bekannt.
Die deutsche Literaturkritik entdeckte Sebald erst Mitte der 90er Jahre. Danach jedoch erhielt der Schriftsteller zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Heinrich-Böll-Preis (1997) und den Joseph-Breitbach-Preis (2000). Im Dezember 2001 erlitt Sebald am Steuer seines Autos einen Herzinfarkt und verunglückte tödlich.

Ulrichshusen: Peter Stein liest gesamte Wallenstein-Trilogie
Ulrichshusen (ddp-nrd). Regisseur Peter Stein liest Anfang Oktober bei einem Literaturwochenende auf Schloss Ulrichshusen die gesamte Wallenstein-Trilogie von Friedrich Schiller (1759-1805). Anlass für die Sonderreihe im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern ist der 200. Todestag Schillers. Vom 1. bis 3. Oktober steht Stein insgesamt vier Mal auf dem Podium, um «Wallenstein» interpretierend zu lesen, wie der Veranstalter am Dienstag ankündigte. Der Veranstaltungsort sei mit Bedacht gewählt worden, da der Feldherr Wallenstein einst nahe Ulrichshusen in Güstrow sein Lager aufgeschlagen habe.
Bereits am 30. September um 20.00 Uhr gibt der Theatermann, der bis 1992 die Berliner Schaubühne geleitet hatte, auf dem Schloss eine Einführung in sein Schiller-Wochenende. Die Lesungen beginnen am 1. Oktober um 20.00 Uhr, am 2. Oktober um 15.00 und 20.00 Uhr sowie am 3. Oktober um 16.00 Uhr.
http://www.festspiele-mv.de