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Berlin: Henze-Uraufführung für ROC und DeutschlandRadio +++ Halle: Geschichte der Rock-Legende auf Halles Opernbühne +++ Rudolstadt: Doppelte Premiere mit «Undine» +++ Frankfurt: 7. Nachwuchspodium der GNM und des Ensemble Modern
Berlin: Henze-Uraufführung für ROC und DeutschlandRadioBerlin (ddp-bln). Hans Werner Henzes Orchesterwerk «Aristaeus» (Aristaeus) ist am Sonntagabend mit großem Erfolg im Konzerthaus Berlin festlich uraufgeführt worden. Den Anlass für das Auftragswerk bildete das zehnjährige Bestehen sowohl der Rundfunk-Orchester-Chöre GmbH (ROC) als auch des Deutschlandradios. Es spielte das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter seinem Chefdirigenten Marek Janowski. Sprecher der gleichfalls vom anwesenden Komponisten verfassten Zwischen-Monologe war Martin Wuttke. Thema der mehr als halbstündigen Novität ist der Orpheus-Stoff. Henze zitiert auch aus eigenen früheren Werken zu dieser Thematik.
Zuvor hatte der von Robin Gritton geleitete Rundfunkchor Berlin ein 1985 entstandenes fünfteiliges und zwölfstimmiges «Orpheus»-Chorwerk Henzes gesungen. Davor waren Brahms\' Doppelkonzert für Violine und Violoncello und Orchester mit den Solisten Janine Jansen und Heinrich Schiff und die «Figaro»-Ouvertüre zu Gehör gebracht worden.
Halle: Geschichte der Rock-Legende auf Halles Opernbühne
Halle (ddp-lsa). Am Opernhaus Halle laufen die abschließenden Proben für «Buddy - die Buddy-Holly-Story». Am Freitag hat das erfolgreiche Musical von Alan Janes in der Inszenierung von Georg Mittendrein Premiere. Mittendrein hatte das Musical vom Leben der Rock\'n\' Roll-Legende Buddy Holly bereits 1993 als deutsche Erstaufführung in Altenburg herausgebracht und es später auch in Plauen-Zwickau und für eine Tournee-Produktion inszeniert. Für Halle habe er das Stück wieder gründlich überarbeitet und auf die hiesigen Besonderheiten zugeschnitten, sagte der Regisseur.
Für ihn sei «Buddy» eines der ersten Biographiemusicals und äußerst spannend und interessant. Es sei schlicht, aber professionell geschickt gebaut und habe die Sprengkraft der ewigen Aufbegehrensgeste des Rock\'n\'Roll. In London läuft «Buddy» seit der Uraufführung im Jahre 1989 ununterbrochen. Im Hamburger Freihafen wurde speziell für dieses Musical das Neue Metropol Musical-Theater erbaut. Während es dort vor begeistertem Publikum lief, war es für alle Bühnen im deutschsprachigen Raum gesperrt. Erst jetzt ist es wieder frei.
Das Musical erzählt vom Leben des texanischen Sängers und Gitarristen Buddy Holly, von seinem musikalischen Traum, seinem Kampf um seine Art der Musik, seinem kometenhaften Aufstieg zum Idol einer riesigen Fan-Gemeinde, von seiner großen Liebe zu Maria Elena und von seinem tragischen frühen Tod bei einem Flugzeugabsturz.
Für «Buddy» engagierte Intendant Klaus Froboese spezielle Rock\'n\'Roll-Musiker und die bekannte Vokalgruppe «Stouxingers». Den Mehraufwand sichern Sponsoren ab. Den Buddy singt und spielt der in Hamburg lebende Pop- und Rockmusiker Svaen Lauer. Die «Buddy-Holly-Story» steht bis zum 22. Februar insgesamt neun Mal auf dem Spielplan. Ein Teil des Opernhaus Ensembles hat während dieser Zeit Urlaub, den es im Sommer wegen eines Spaniengastspiels verkürzen musste.
Rudolstadt: Doppelte Premiere mit «Undine»
Rudolstadt (ddp-lth). Eine Premiere im doppelten Sinne erlebt das Theater Rudolstadt mit der Oper «Undine». Zum einen hebt sich der Vorhang für Albert Lortzings Werk am Samstag zum ersten Mal, zum anderen ist diese Oper die erste gemeinsame Produktion der Bühne und der Weimarer Musikhochschule «Franz Liszt». Dank dieser Kooperation könne das ausschließlich mit den Sparten Schauspiel und Orchester arbeitende Theater Rudolstadt seinem Publikum eine Opernproduktion von höchster Qualität bieten, erklärte Sprecherin Silke Zschäckel.
Die Gesangspartien in dieser zauberhaften Geschichte um die Meerjungfrau «Undine», die aus Liebe zum Erdenprinzen Hugo ihren Fischleib gegen zwei Beine eintauscht, hätten überaus talentierte Sängerinnen und Sänger der Opernklasse übernommen. Sie wurden in einem schulinternen Verfahren ausgewählt und mit ihren Rollen betraut. So stünden in den Solo-Partien wie im Chor nur die Besten auf der Bühne. Unter der Regie des Leiters der Opernklasse, Hermann Schneider, seien sie mit großem Elan und hoch motiviert an die Erarbeitung ihrer Rollen gegangen. Schließlich sei es nicht alltäglich, noch während der Ausbildung sein Können unter richtigen Theaterbedingungen vervollkommnen und sich bereits einem großen Publikum präsentieren zu können.
Instrumental stehen ihnen die Thüringer Symphoniker Rudolstadt-Saalfeld unter Chefdirigent Oliver Weder zur Seite, dem auch die musikalische Leitung obliegt. Das technische Know-how für diese Oper, die Lortzing nach dem berühmten Märchen «Undine» von Friedrich de la Motte Fouqué schrieb, stammt ebenfalls vom Theater Rudolstadt. Auch Bühnenbild und Kostüme entworfen vom Rudolstädter Ausstattungsleiter wurden in den hauseigenen Werkstätten gefertigt.
Die Kooperation soll nach Worten Zschäckels fortgesetzt werden. Derzeit liefen Verhandlungen über das Opernprojekt der nächsten Spielzeit.
http://www.theater-rudolstadt.com
Frankfurt: 7. Nachwuchspodium der GNM und des Ensemble Modern
Junge KomponistInnen, InterpretInnen und MusikologInnen finden zunehmend weniger Gelegenheiten, die Resultate ihrer Arbeit in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Aus diesem Grund hat die Gesellschaft für Neue Musik auf Initiative von Reinhard Oehlschlägel und in enger Verbindung mit dem Ensemble Modern 1996 das «Nachwuchsforum» gegründet, das in diesem Jahr zum siebten Mal vom 13.-16. Februar stattfindet. Das Nachwuchsforum bietet der jungen Generation die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten im konkreten praktischen Kontext anzuwenden, zu überprüfen und in der Zusammenarbeit mit Experten ihre Kenntnisse und Ideen weiterzuentwickeln.
Im Gegensatz zum regulären Konzertbetrieb, der einen intensiven Dialog zwischen Komponisten und Musikern kaum zulässt, können junge Komponisten mit den Musikern des Ensemble Modern technische Aspekte oder Fragen der Interpretation ihrer musikalischen Ideen «in vivo» klären. Ebenso bietet das Nachwuchsforum Interpreten neuer Musik Gelegenheit, aufführungspraktische Fragen mit erfahrenen Instrumentalisten zu diskutieren. Junge Musikologen erhalten Einblick in die aktuellsten Entwicklungen zeitgenössischer Musik und können sich vor Ort mit den Künstlern über das Gehörte verständigen. Bisher konnte das Nachwuchsforum insgesamt über hundert Komponisten, Interpreten und Musikologen diese Plattform bieten. Eine Auswahl der seit 1996 erarbeiteten Werke junger Komponisten dokumentiert eine CD, die als Beilage zu Heft 5/2002 der Neuen Zeitschrift für Musik erschienen und dort weiterhin erhältlich ist.
Das Siebte Nachwuchsforum ist ein Projekt der Gesellschaft für Neue Musik und des Ensemble Modern, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, den Deutschlandfunk, die Zeitschrift MusikTexte, die Neue Zeitschrift für Musik und den Hessischen Rundfunk.
(Pressetext)
http://www.ignm-deutschland.de