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Eltville: hr-Sinfonieorchester eröffnet Rheingau-Musik-Festival +++ Nürnberg: Italienische Musik im Mittelpunkt der 56. Nürnberger Orgelwoche +++ Bonn: Künstler dehnt Beethovens 9. Sinfonie auf 24 Stunden aus +++ Wunsiedel: Luisenburg-Festspiele eröffnen mit Carl Orffs «Die Bernauerin» +++ Halfing: Opernfestival auf Gut Immling beginnt mir Verdis «Maskenball» +++ Dresden: Sir John Eliot Gardiner dirigiert Bachs h-Moll-Messe
Eltville: hr-Sinfonieorchester eröffnet Rheingau-Musik-Festival
Eltville (ddp). Mit einem Konzert des Sinfonieorchesters des Hessischen Rundfunks im Kloster Eberbach startet am Samstag (23. Juni) das 20. Rheingau-Musik-Festival. Das reguläre Programm des renommierten Festivals umfasst 148 Konzerte an 40 Spielstätten, von denen Kloster Eberbach, Schloss Johannisberg und das Kurhaus Wiesbaden die wichtigsten sind. Themen-Schwerpunkte setzt das Festival mit den Reihen «Von Herrschern und Majestäten» sowie «Nacht und Traum». Als Komponist wird der zeitgenössische Schweizer Musiker Heinz Holliger porträtiert.
Das Programm in der Jubiläums-Saison wird durch Gastspiele außerhalb der üblichen Saison im Sommer ergänzt. So ist ein weiterer Höhepunkt der geplante Auftritt von Anne-Sophie Mutter. Die Stargeigerin soll am 19. November in der Alten Oper Frankfurt zusammen mit dem Concertgebouworkest Amsterdam unter der Leitung von André Previn auftreten.
http://www.rheingau-musik-festival.de
Nürnberg: Italienische Musik im Mittelpunkt der 56. Nürnberger Orgelwoche
Nürnberg (ddp-bay). Musik und Musiker aus Italien stehen im Mittelpunkt der 56. Nürnberger Orgelwoche - Musica sacra, die heute in der Nürnberger Kirche St. Sebald beginnt. Zur Eröffnung interpretiert der «Coir of The Kings Consort» zusammen mit «The Kings Consort» die «Marienves-per», ein Hauptwerk von Claudio Monteverdi (1567 - 1643). Nach zwei Jahren Pause wird dieses Jahr der traditionelle Orgelwettbewerb wieder aufgenommen. Das Festival dauert bis zum 1. Juli.
Die Eröffnung der Orgelwoche wird überschattet von einem Skandal um den bisherigen künstlerischen Leiter des Festivals und Leiter des Kings Consort, Robert King. Der Brite war Anfang Juni von einem englischen Gericht wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Die Taten ereigneten sich zwischen 1982 und 1995. Sein 2004 geschlossener Vertrag mit der Orgelwoche wurde daraufhin gelöst. Ein Nachfolger steht noch nicht fest. Die Konzerte mit «The Kings Consort» im Rahmen der diesjährigen Orgenlwoche leitet Kings Stellvertreter Matthew Halls.
Bonn: Künstler dehnt Beethovens 9. Sinfonie auf 24 Stunden aus
Bonn (ddp). Eine auf 24 Stunden ausgedehnte Fassung von Ludwig van Beethovens 9. Symphonie bekommen die Besucher des Bonner Kunstvereins heute zu hören. Der norwegische Künstler Leif Inge hat das Meisterwerk des Bonner Komponisten in einem Digitalverfahren auf einen ganzen Tag lang gestreckt, ohne dabei die Tonhöhe zu verändern.
Inge griff dabei auf eine CD-Aufnahme des Nicolaus Esterházy Chor- und Symphonieorchesters zurück, die im Original 65 Minuten dauert. Auf 24 Stunden gedehnt, verlängerte Inge jedes einzelne Klangelement dieser Version um das 22,15-Fache an Zeit und Dauer.
Die Musikinstallation «9 Beet Streetch (2002)» gehört zum Programm der Ausstellung «Music» von John Baldessari, die noch bis 29. Juli gezeigt wird.
Wunsiedel: Luisenburg-Festspiele eröffnen mit Carl Orffs «Die Bernauerin»
Wunsiedel (ddp-bay). Mit Carl Orffs «Die Bernauerin» werden heute (20.00 Uhr) die diesjährigen Luisenburg-Festspiele im oberfränkischen Wunsiedel eröffnet. Erwartet werden dazu auch Bayerns Umweltminister Schnappauf und SPD-Landtagsfraktionschef Maget. Insgesamt sind im Vorverkauf bereits über 110 000 Tickets abgesetzt worden, im vergangenen Jahr besuchten rund 136 000 Besucher die Aufführungen auf einer der ältesten NaturbühnenDeutschlands.
Weitere Premieren in der Festspielzeit, die bis zum 21. August dauert, sind «Die drei Musketiere» nach dem Roman von Alexandre Dumas sowie Goethes «Faust».
Gastspiele geben in diesem Jahre auch die Operettenbühne Wien mit «Das Dreimäderlhaus» von Heinrich Berté sowie die Landesbühne Sachsen mit der Verdi-Oper «Othello».
Halfing: Opernfestival auf Gut Immling beginnt mir Verdis «Maskenball»
Halfing (ddp-bay). Mit einer Neuinszenierung von Giuseppe Verdis Oper «Ein Maskenball» beginnt heute das 11. Opernfestival Gut Immling. Auf dem Reitergut und Pferdeschutzhof bei Halfing im Chiemgau präsentiert Intendant Ludwig Baumann wieder ein breit gefächertes Opern- und Musikprogramm, das dieses Jahr unter dem Motto «Amore mio» steht. Das ländliche Festival dauert bis zum 5. August.
Die zweite Eigenproduktion dieser Saison ist die Opera buffa «Der Barbier von Sevilla» von Gioacchino Rossini. Neben den Opernaufführungen in der Reithalle des Gutes erwartet die Gäste unter anderem ein Open-Air-Konzert der bayerischen Kult-Band Haindling.
Zu dem Opernfestival verwandelt sich die Reithalle des Gutes in ein Opernhaus mit 700 Plätzen. Davor sind ein Gastronomiezelt und ein Weinstadel aufgebaut. Ins Leben gerufen wurde das Festival 1997 von dem in Rosenheim geborenen Opernsänger Ludwig Baumann, der sich nach einem schweren Bühnenunfall auf das von ihm gepachtete Gut Immling zurückzog.
Dresden: Sir John Eliot Gardiner dirigiert Bachs h-Moll-Messe
Dresden, 22.06.2007 - Keinen Posten, nur einen Titel strebte Johann Sebastian Bach 1733 an, als er sich nach dem Tod Augusts des Starken mit einem Bewerbungsschreiben an den sächsischen Kurfürstenhof in Dresden wandte. Als «Bewerbungskomposition» reichte er eine katholische «Missa» ein, bestehend aus «Kyrie» und «Gloria», mit der er auf positive Aufnahme hoffte. Drei Jahre später wurde sein Anliegen erfüllt: Er wurde zum «Compositeur bey der Königl. Hof Capelle» ernannt und fortan auch in den Hofannalen geführt. Zum Dank musizierte er ein Orgelkonzert auf der gerade fertig gestellten Silbermann-Orgel der Frauenkirche. Die «Missa» hat er rund 15 Jahre später zu seiner «h-Moll-Messe» erweitert.
Sir John Eliot Gardiner, eine der Schlüsselfiguren der Alte-Musik-Bewegung, kehrt nun mit der Urfassung des Werkes nach Dresden zurück, zu den Ursprüngen der «Missa». Im vierten und letzten Saison-Konzert der Sächsischen Staatskapelle musiziert er das Werk am 23. Juni, 20 Uhr in der Dresdner Frauenkirche – mit jenem Orchester also, für das Bach das Werk einst komponierte (wobei er erwiesenermaßen die Virtuosität einzelner Kapellmusiker der damaligen Zeit im Ohr hatte). Neben der «Missa» dirigiert Gardiner auch das «Miserere“ des einstigen Dresdner «Kirchen-Compositeurs» Jan Dismas Zelenka, mit dem Bach in engem Austausch stand. Das sechsteilige Werk zählt zu Zelenkas eindrucksvollsten Schöpfungen überhaupt. Außerdem auf dem Programm steht die sogenannte «Harmoniemesse“ von Joseph Haydn: das letzte große Werk des österreichischen Komponisten, der darin – harmonisch und ästhetisch – mitunter schon frühromantische Töne anschlägt.
Neben der Sächsischen Staatskapelle wirkt an dem Konzert auch der Monteverdi Choir mit, einer der vielseitigsten und international renommiertesten Chöre, der vor nunmehr 41 Jahren von Sir John Eliot Gardiner gegründet wurde. Auch die vier Gesangssolisten des Konzertes stammen aus den Reihen dieses britischen Ausnahmechores.
Das Konzert wird unterstützt von der Volkswagen AG, der Gläsernen Manufaktur und der Schnellecke Sachsen GmbH.
Quelle: Semperoper