Hauptrubrik
Banner Full-Size

22.9.: oper undkonzert aktuell +++ oper und konzert

Publikationsdatum
Body

Bochum: RuhrTriennale zeigt Walter-Benjamin-Oper «Shadowtime» +++ Bremen: Minkowski wird für Konzerte beim Musikfest Bremen geehrt +++ Weimar: UA des Streichquartetts Nr. 12 von Krzysztof Meyer +++ Leipzig: Abschiedstournee von Montserrat Caballé +++ Weißenfels: Heinrich-Schütz-Haus eröffnet Sonderausstellung +++ Berlin: Neues Entree für die Komische Oper


Bochum: RuhrTriennale zeigt Walter-Benjamin-Oper «Shadowtime»
Bochum (ddp-nrw). Die von der Kritik gefeierte Oper «Shadowtime» wird bei der RuhrTriennale in der Bochumer Jahrhunderthalle aufgeführt. Wie die Festivalleitung am Donnerstag in Gelsenkirchen mitteilte, bringt das von dem englischen Komponisten Brian Ferneyhough geschriebene Stück Szenen aus dem Leben des Kulturphilosophen und Schriftstellers Walter Benjamin auf die Bühne. In Bochum ist die Oper dreimal, am 30. September sowie am 1. und 2. Oktober zu sehen.
Benjamin, der vor allem durch sein «Passagenwerk» bekannt ist, hatte sich 1940 auf der Flucht vor dem Naziregime in den Pyrenäen das Leben genommen. In der Oper soll Benjamin exemplarisch für die europäischen Intellektuellen der 20er und 30er Jahre stehen. Ferneyhough lässt das Leben Benjamins den Angaben nach in sieben Klang- und Bildstationen Revue passieren. Das Libretto dazu schrieb der amerikanische Autor und Literaturtheoretiker Charles Bernstein.
«Shadowtime» ist eine Koproduktion der RuhrTriennale mit der Münchener Biennale sowie drei weiteren Festivals in London, Paris und New York. Die Oper war im vergangenen Jahr in München uraufgeführt worden. In Bochum wird das Stück vom Nieuw Ensemble Amsterdam unter Leitung von Jurjen Hempel gespielt.

Bremen: Minkowski wird für Konzerte beim Musikfest Bremen geehrt
Bremen (ddp-nrd). Der französische Dirigent Marc Minkowski wird am Freitag mit dem Musikfest-Preis Bremen 2005 ausgezeichnet. Er habe im Musikfest Bremen in einem weitgespannten Repertoire interpretatorische Maßstäbe gesetzt, die das Profil des Festivals nachhaltig schärften, heißt es in der Begründung der Jury vom Donnerstag. Die Auszeichnung ist mit 25 000 Euro dotiert und wird von der Deutsche Bank Stiftung und dem Musikfest Bremen gestiftet.
Der 1962 in Paris geborene Marc Minkowski begann als ausgebildeter Fagottist bereits in frühen Jahren mit dem Dirigentenstudium bei Charles Bruck an der Pierre Monteux Conducting School (USA). 1982 gründete der heute 42-Jährige sein eigenes Ensemble, Les Musiciens du Louvre. Zunächst verschrieb sich Minkowski der Erneuerung der Alten Musik in Frankreich und begründete seinen Ruf vor allem mit Aufführungen selten gespielter Werke aus dem französischen und italienischen Barockmusik-Repertoire. Er dirigiert inzwischen auch regelmäßig die renommierten Traditionsorchester in Europa und Amerika mit der großen sinfonischen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts.
Mit dem Musikfest-Preis zeichnet das Festival nach eigenen Angaben seit 1998 jährlich herausragende Solisten, Ensembles, Orchester und Dirigenten aus, die mit ihrem künstlerischen Schaffen die programmatische Ausrichtung des Festivals maßgeblich beeinflusst und zu einer Bereicherung und Weiterentwicklung des internationalen Musiklebens beigetragen haben. Preisträger der vergangenen Jahre sind unter anderem Klaus Maria Brandauer und Sir Roger Norrington.

Weimar: UA des Streichquartetts Nr. 12 von Krzysztof Meyer
Im Rahmen des internationalen Symposions „Schiller und die Musik“ der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar kommt es im Festsaal Fürstenhaus zu einer Uraufführung: Im Beisein des Komponisten erklingt am Sonntag, 25. September um 20:00 Uhr erstmals das Streichquartett Nr. 12, op. 103 des 1943 in Krakau geborenen bedeutenden polnischen Komponisten Krzysztof Meyer. Interpretiert wird es von einem hochkarätig besetzten Ensemble mit dem Konzertmeister der Staatskapelle Dresden, Matthias Wollong, als Primarius.
Komplettiert wird das Quartett von Robin Peter Müller (Violine 2), Thomas Frischko (Viola) und der in London lebenden, international gefragten Musikerin Beate Altenburg (Violoncello). Täglich bis zu acht Stunden proben die Musiker für die Uraufführung des Streichquartetts, das höchste technische Anforderungen stellt und über das Meyer sagt: „Ganz bestimmt ist mein 12. Quartett eine Fortsetzung der Arbeit an dieser Gattung, aber wie jede neue Komposition ist es auch ein völlig neues Erlebnis für mich.“
Die anderen Werke des Kammermusikabends im Fürstenhaus sind intelligent auf die Uraufführung abgestimmt: So erklingt das Streichquartett Nr. 14 a-Moll op. 29 von Franz Schubert, auf dessen dritten Satz sich Krzysztof Meyer in seinem 12. Streichquartett bezieht. Schubert wiederum verwendet in seinem Quartett musikalisches Material aus einer früheren Vertonung des Schiller-Gedichts „Die Götter Griechenlands“, aus der eine Strophe von David-Christof Pichlmaier (Bariton) und Roxana Ionescu (Klavier) zu Gehör gebracht wird.
Das Duo Pichlmaier / Ionescu trägt außerdem weitere Schiller-Vertonungen Franz Schuberts vor, darunter „Hoffnung“, „Die Erwartung“, „Der Pilgrim“, „Dithyrambe“ und „Thekla – eine Geisterstimme“. Die Neue Schubert-Ausgabe dient hier als Quelle.
Karten zu 12 und 9 Euro gibt es bei der Tourist Information Weimar unter Tel. 03643 – 745 745 sowie an der Abendkasse.

Leipzig: Abschiedstournee von Montserrat Caballé
Montserrat Caballé, die Grande Dame des Belcanto und wohl meistgeliebte Sopranistin der Welt, kommt nach Deutschland auf Abschiedstournee. Das Auftaktkonzert am 3. Oktober, einzigstes Konzert in den neuen Bundesländern, gibt die spanische Opernsängerin mit ihrem Liederabend im Gewandhaus zu Leipzig.
Karten unter http://www.mawi-concert.de

Weißenfels: Heinrich-Schütz-Haus eröffnet Sonderausstellung
Weißenfels (ddp-lsa). Im Weißenfelser Heinrich-Schütz-Haus wird am Freitagabend eine Sonderausstellung über die Geschichte des Museums eröffnet. Die Ausstellung «20 Jahre Heinrich-Schütz-Haus in Weißenfels» werde die Art und Weise des Umgangs mit dem Erbe des Komponisten in den vergangenen Jahrzehnten aufgreifen, sagte Museumsleiterin Henrike Rucker der Nachrichtenagentur ddp. Sie umfasst zahlreiche Dokumente und Fotos zur Geschichte des Hauses und ist bis zum 8. Januar 2006 zu sehen.
Das Museum ist im einzigen noch original erhaltenen Wohnhaus des Komponisten Heinrich Schütz (1585-1672) untergebracht. Schütz hatte das im 16. Jahrhundert errichtete Haus im Jahr 1651 gekauft und zog sechs Jahre später dort ein. Dort lebte er bis kurz vor seinem Tod. Anlässlich des 400. Geburtstages des Komponisten im Jahr 1985 wurde das Haus rekonstruiert und als Museum eröffnet. Seit 2003 befindet es sich in Trägerschaft des Weißenfelser Musikvereins Heinrich Schütz. Die Dauerausstellung und die Konzerte werden jährlich von rund 3000 Menschen besucht.
Die Ausstellungseröffnung bildet zugleich den Auftakt für den Weißenfelser Veranstaltungsteil der 8. Mitteldeutschen Heinrich-Schütz-Tage, deren Schwerpunkt in diesem Jahr in Bad Köstritz liegt. In Weißenfels wird es unter anderem am Samstag ein Wandelkonzert mit Auftritten von Ensembles und Musikern an fünf Orten in der Stadt geben.

Berlin: Neues Entree für die Komische Oper
Berlin (ddp-bln). Die Komische Oper in Berlin hat einen neuen Eingangsbereich. Die mehrwöchigen Renovierungsarbeiten im Foyer wurden jetzt abgeschlossen, wie ein Sprecher der Bühne am Mittwoch sagte. Es soll am Sonntag im Rahmen der Premiere von «Madame Butterfly» eingeweiht werden. Für die Neugestaltung zeichnet der Architekt Stephan Braunfels verantwortlich. Das «muffige» Foyer sei mit einer Rundumverspiegelung optisch ins Unendliche erweitert worden, sagte er. Durch das wandhohe, dunkel getönte Glas zeige sich das neobarocke Treppenhaus in vielfachen Perspektiven.
Zudem erhielt die Decke einen neuen Anstrich, und moderne Sitzgruppen wurden aufgestellt. Die kugelförmigen Kronleuchter ließ der Architekt zum Teil hängen, da sie für ihn ein typisches Merkmal für dieses durch die Nachkriegs- und DDR-Zeit geprägte Gebäude darstellen. Die Kosten für die Renovierung bezifferte Braunfels auf 100 000 Euro.
Zu den Arbeiten des renommierten Architekten gehören unter anderem die Pinakothek der Moderne in München sowie zwei Neubauten für den Deutschen Bundestag.
Das Foyer der Komischen Oper wurde 1892 erbaut. Im Krieg wurde der neobarocke Raum weitgehend zerstört. Nur das Treppenhaus blieb teilweise erhalten. Die letzten größeren Umbauarbeiten liegen bereits 40 Jahre zurück.
Musikgenre