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Füssen: Investorengruppe übernimmt offenbar insolventes Ludwig-Musical +++ Halle: Strawinsky-Oper ?Karriere eines Wüstlings? - hat Premiere +++ Berlin: Das Opernforum der UdK präsentiert Pergolesi +++ Berliner Festspiele: Neue Angebote lösen Festwochen ab +++ Düsseldorf: Forum über zeitgenössischen Tanz
Füssen: Investorengruppe übernimmt offenbar insolventes Ludwig-Musical
Füssen (ddp-bay). Nach langen Verhandlungen ist die Zukunft des insolventen Füssener König-Ludwig-Musicals offenbar geklärt. Eine Investorengruppe mit vorwiegend Allgäuer Beteiligten hat nach Informationen der «Allgäuer Zeitung» (Freitagausgabe) den Zuschlag für den Kauf des Theaters bekommen. Wann der Vorhang im Musical-Theater wieder aufgeht und welches Stück dann gegeben wird, ist bisher nicht klar. Eine offizielle Stellungnahme wird dem Bericht zufolge in den nächsten Tagen erwartet.
Halle: Strawinsky-Oper ?Karriere eines Wüstlings? - hat Premiere
Halle (ddp-lsa). Strawinskys Oper «Die Karriere eines Wüstlings» hat heute am Opernhaus Halle Premiere. Regie führt Intendant Froboese. Die Geschichte eines Wüstlings ist das letzte neoklassizistische Werk Strawinskys. Später komponierte er in der Zwölftontechnik. Angeregt wurde der Komponist durch einen Kupferstichzyklus von Hogarth. Strawinskys Held Rakewell gibt sich mit seinem Leben an der Seite seiner liebenden Frau Ann nicht zufrieden. Sein Wunsch nach Geld ruft den Teufel Nick Shadow auf den Plan. Tom wird ins Freudenhaus geführt, heiratet das bärtige Frauenmonstrum Türkenbab und will mit einer Steine-zu-Brot-Maschine das große Geschäft machen. Doch er geht pleite und landet im Irrenhaus.
Berlin: Das Opernforum der UdK präsentiert Pergolesi
Studierende des Studiengangs Gesang/Musiktheater und das Kammerorchester der Berliner Capella spielen Pergolesis "La Serva Padrona" und Opernszenen von Mozart, Nicolai, Rossini, Berg u.a.
Giovanni Battista Pergolesis "La Serva Padrona" gilt als eine der ersten "opere buffe", die diesen Namen verdienen. Ursprünglich als unterhaltsame Einlage in ernste Opern gedacht, entwickelte sich die Opera Buffa allmählich zur eigenen Gattung. Das zweiaktige Intermezzo, das 1733 in Neapel uraufgeführt wurde, wird am 14. Februar von Studierenden der UdK Berlin im Theater- und Probensaal (Fasanenstr. 1B) präsentiert.
Inhalt und Sängertypen stammen aus der italienischen Commedia dell\'Arte. Die Situationen sind schlicht und typisiert, die darstellenden Figuren waren allseits bekannt: der alte Hagestolz und die raffinierte junge Dienerin, die ihn mit Hilfe des einfältigen Dieners zur Heirat überlistet. Dem hohlen Bildungspathos der Opera Seria setzt Pergolesi gesellschaftliche Karikaturen und derbe Situationskomik entgegen. Deshalb wird auf Italienisch gesungen und auf Deutsch rezitiert.
Prof. Dagny Müller (Inszenierung) und Prof. Errico Fresis (musikalische Leitung) haben mit Barbara Kind als Serpina, Yue Zhue als Uberto und Martin Netter als Vespone eine zeitgenössische Fassung erarbeitet. Passend zur aktuellen Diskussion über die "Gesundheitsreform" ist sie in der Praxis
eines etwas zweifelhaften Arztes angesiedelt.
Vorweg präsentieren die Klassen Saskia Kuhlmann und Dagny Müller Opernszenen von Mozart, Nicolai, Rossini und Berg.
Berliner Festspiele: Neue Angebote lösen Festwochen ab
Berlin (ddp). Zwei neue Projekte sollen ab Herbst 2004 die traditionellen Festwochen der Berliner Festspiele ablösen. Im Bereich Theater/Tanz präsentieren die Festspiele nach eigenen Angaben vom Freitag unter dem Titel «spielzeiteuropa» von November bis Januar eine Auswahl von rund 12 bis 15 Produktionen aus dem europäischen Ausland - ergänzt durch Berliner Koproduktionen. Im Bereich Musik soll die Kooperation zwischen Berliner Festspielen und Berliner Philharmonikern wieder aufgenommen werden. Zudem wollen die Festspiele ihr Engagement für zeitgenössisches Musiktheater fortführen.
Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) begrüßte am Freitag die Ankündigung der Festspiele GmbH, sich mit einer «europäischen Theatersaison» auf das eigene Haus zu konzentrieren. «Dass die Berliner Festspiele GmbH stärker auf die europäische Dimension des zeitgenössischen Theaters setzt, macht Berlin mehr denn je zu einem internationalen Brennpunkt aktueller künstlerischer Prozesse», betonte Weiss in Berlin.
Die neue Programmreihe «spielzeiteuropa» soll nach Angaben der Festspiele jedes Jahr einen Schwerpunkt auf ein Land oder eine Region Europas setzen. Im kommenden Winter wird das Schwerpunktland die Niederlande sein. Im Winter 2005 ist der Balkan angedacht. Jedes Jahr präsentiert zudem ein außereuropäischer Künstler oder Regisseur seine jeweilige «Außenansicht Europas». Für 2004 geht die Einladung an den amerikanischen Theaterpionier John Jesurun. Das genau Programm der Reihe erscheint im September 2004
Der Intendant der Berliner Festspiele, Joachim Sartorius, betonte am Freitag «spielzeiteuropa» beschäftige sich auch «mit dem kulturellen Integrationsprozess einer erweiterten EU, mit einem Augenmerk auf Ost- und Südeuropa». Damit erhalte das Haus der Berliner Festspiele «einen klaren programmatischen Auftrag als europäisches Koproduktionshaus für Tanz und Theater».
Düsseldorf: Forum über zeitgenössischen Tanz
Düsseldorf (ddp-nrw). In Düsseldorf und Essen geht im Februar die «Tanzplattform Deutschland 2004» über die Bühne. Dabei werden den Angaben zufolge aktuelle Tendenzen im zeitgenössischen Tanz präsentiert. Die «Tanzplattform» gilt als bedeutendstes Forum für den zeitgenössischen Tanz in Deutschland und findet erstmals in Nordrhein-Westfalen statt.
Vom 4. bis 8. Februar präsentieren sich im Tanzhaus NRW, im Düsseldorfer Schauspielhaus, im Marstall Schloss Benrath, im Forum Freies Theater und im Essener Pact Zollverein 15 Tanz-Produktionen, die Maßstäbe setzen. Alle Gruppen wurden von einer Jury ausgewählt, die seit 2002 über 100 aktuelle Produktionen in Deutschland gesichtet hat.
Zu den ausgewählten Künstlern aus Düsseldorf zählen Samir Akika und seine Kompanie «Les Petits Poissons», Raimund Hoghe und die Gruppe Neuer Tanz. Weitere Gruppen kommen aus Hamburg, Frankfurt und Berlin, wie das Tanzhaus NRW am Freitag in Düsseldorf weiter mitteilte.
Das Spektrum der ausgewählten Arbeiten umfasst laut Jury neben der reinen Tanzform eine starke Tendenz zum Sprechtheater und zur Reflektion über die eigenen Produktionsbedingungen. Gemeinsam ist der Mehrheit der gezeigten Stücke die Auseinandersetzung mit dem Publikum und dessen Wahrnehmung.
Zur «Tanzplattform» werden zahlreiche Fachbesucher aus aller Welt erwartet.
http://www.tanzhaus-nrw.de/tanzplattform2004