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Berlin: Intendantin der Deutschen Oper lehnt Schindhelms Opernkonzept ab +++ Berlin: Neuenfels stellt Inszenierung der «Zauberflöte» vor +++ Bremerhaven: Erste Italienische Opernnacht im Neuen Hafen +++ Schwerin: Festspiele versprechen hochkarätig besetztes Festival
Berlin: Intendantin der Deutschen Oper lehnt Schindhelms Opernkonzept abBerlin (ddp). Die Intendantin der Deutschen Oper Berlin, Kirsten Harms, lehnt das Reformkonzept des scheidenden Chefs der Berliner Operstiftung, Michael Schindhelm, ab. Die künstlerische Identität der Deutschen Oper würde völlig aufgegeben, wenn das eigene Repertoire wie gefordert auf null reduziert werde, sagte Harms am Donnerstag. Zudem werde bei dem so genannten Semi-Stagione-Betrieb das Einnahmerisiko in unkalkulierbarem Maße erhöht. Bei bewährten Aufführungen wie etwa der «Zauberflöte» gebe es hingegen ständig die Möglichkeit, ein großes Publikum zu locken. Harms wies zudem den Vorschlag einer Generalintendanz für die drei Berliner Opernhäuser zurück.
Die Intendantin kritisierte, dass Schindhelm das Konzept nicht im Konsens mit den betroffenen Opern entwickelt habe. Die Deutsche Oper werde in nächster Zeit einen alternativen Plan erarbeiten und mit den anderen Häusern sowie den Kulturverantwortlichen in der Hauptstadt besprechen, kündigte sie an.
Das Schindhelm-Konzept sieht unter anderem vor, dass die Deutsche Oper nur noch zwei eigene Inszenierungen pro Jahr herstellt, die aber von anderen Operhäusern übernommen werden. Vier Inszenierungen würden im Gegenzug mit jeweils zwei Opernhäusern koproduziert. Der Intendant der Komischen Oper, Andreas Homoki, hatte das Konzept bereits abgelehnt und stattdessen dafür plädiert, die Opernstiftung abzuschaffen.
Die Berliner Opernstiftung vereint seit 2004 unter ihrem Dach die Staatsoper Unter den Linden, die Deutsche Oper und die Komische Oper. Die drei Bühnen sollen kooperieren, um Kosten zu senken, aber wirtschaftlich und künstlerisch eigenständig bleiben. Damit soll die Existenz aller drei Häuser langfristig gesichert werden.
Berlin: Neuenfels stellt Inszenierung der «Zauberflöte» vor
Berlin (ddp). Regisseur Hans Neuenfels stellt am Samstag an der Komischen Oper Berlin seine Neuinterpretation von Wolfgang Amadeus Mozarts «Zauberflöte» vor. Der Meisterregisseur werde eine Version dieses Klassikers auf die Bühne bringen, in der die Schauspielerin Elisabeth Trissenaar als Spielleiterin durch den Abend führt, teilte die Oper mit. Neuenfels war 2005 von der Fachzeitschrift «Opernwelt» für seine Inszenierung der «Lady Macbeth von Mzensk» ebenfalls an der Komischen Oper zum «Regisseur des Jahres» gekürt worden. Zuletzt war der 65-Jährige in die Schlagzeilen geraten, weil die Deutsche Oper Berlin seine Inszenierung von Mozarts «Idomeneo» wegen befürchteter islamistischer Anfeindungen vorübergehend vom Spielplan genommen hatte.
In seiner «Zauberflöte» verwob Mozart die Elemente der Komödie und Tragödie, von Singspiel, Theaterzauber und großer Oper derart, dass die Gemüter sich bis heute an der Frage erhitzen, was diese Oper denn sei. Für manche ist sie eine Sammlung unzusammenhängender Einfälle. Für viele ist Mozarts berühmteste Oper jedoch eine der tiefgründigsten Parabeln über die Ideale der bürgerlichen Aufklärung.
Bremerhaven: Erste Italienische Opernnacht im Neuen Hafen
Bremerhaven (ddp-nrd). Das Stadttheater Bremerhaven präsentiert am 7. Juli nächsten Jahres die erste Italienische Opernnacht vor der Kulisse des Neuen Hafens. Pünktlich zu Weihnachten könnten noch Eintrittskarten für das Spektakel unter freiem Himmel gesichert werden, teilte der Veranstalter mit. Gemeinsam mit den Solisten des Stadttheaters und dem Städtischen Orchester präsentiert Intendant Peter Grisebach ein Konzert mit den bekanntesten Opern-Arien der italienischen Musik. Die Großveranstaltung bietet Platz für mehr als 1600 Besucher. Karten sind für 17,77 Euro erhältlich.
Schwerin: Festspiele versprechen hochkarätig besetztes Festival
Schwerin (ddp). Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern wollen 2007 mit rund 100 Konzerten wieder Musik in Schlösser, Gutshäuser, Kirchen und Scheunen des Landes bringen. Das Klassikfestival, das zu den größten in Deutschland gehört, habe wie in den Vorjahren Stars und Nachwuchskünstler aus dem In- und Ausland für Auftritte an etwa 65 Spielorten gewinnen können, sagte Intendant Sebastian Nordmann am Donnerstag in Schwerin bei der Präsentation des Vorprogramms.
Mehrere Konzerte stehen im Zeichen des 100. Todestags des Komponisten Jean Sibelius. So wird dessen 5. Sinfonie vom European Union Youth Orchestra unter Leitung von Sir Colin Davis zur Eröffnung der Hanse Sail am 9. August in Rostock aufgeführt. In der Reihe «Musik aus MV» stellen das WDR-Rundfunkorchester, der WDR-Chor und der Schauspieler Hans-Jürgen Schatz in einem musikalisch-literarischen Programm die Komponisten Friedrich von Flotow und Antonio Rosetti vor.
Die Festspiele hatten 2006 mit mehr als 50 000 Zuschauern einen neuen Besucherrekord erzielt.