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RuhrTriennale: "Century of Song" +++ Nancy Van de Vates Opernfassung des Anti-Kriegsromans «Im Westen nichts Neues» +++ «La Sonnambula» leitet Belcanto-Zyklus an Leipzigs Oper ein
RuhrTriennale: "Century of Song"
orf - Mit einem Zyklus von zehn Konzerten unter dem Titel "Century of Song" will die RuhrTriennale die Bedeutung der Songs in der Musik des vergangenen Jahrhunderts unterstreichen. "Damit wollen wir die traditionelle Trennung zwischen ernster und Unterhaltungs-Musik im Kulturbetrieb aufbrechen", sagte Triennale- Intendant Gérard Mortier am Dienstag in Essen. Die Konzertreihe startet am 30. Mai mit einem gemeinsamen Konzert der Gitarristen Marc Ribot, Vinicius Cantuária und Bill Frisell.
Für den künstlerischen Leiter Thomas Wördehoff war der Song im 20. Jahrhundert "die zentrale künstlerische Ausdrucksform". Um das gesamte Spektrum abzudecken, ist der Zyklus in ein amerikanisches und ein europäisches Programm unterteilt. So wird am 13. Juni Suzanne Vega gemeinsam mit Frisells Band in der Duisburger Gießhalle eigene Evergreens neu arrangieren und ihre Lieblingssongs von Bob Dylan, Randy Newman und anderen interpretieren.
Das europäische Programm wird an sechs Abenden jeweils von zwölf Formationen an unterschiedlichen Spielorten präsentiert. So kommen am "deutschen Abend" (31. Mai) unter anderem Ulla Meinecke und Konstantin Wecker in die Gladbecker Zeche Zweckel. Milva wird am 14. Juni Chansons von Jaques Brel singen und Wolfgang Ambros wird am 12. Juli in Duisburg zum "Wiener Abend" erwartet.
Nancy Van de Vates Opernfassung des Anti-Kriegsromans «Im Westen nichts Neues»
Eine Opernfassung des Anti-Kriegsromans «Im Westen nichts Neues» von Erich Maria Remarque wird in Osnabrück, der Heimatstadt des Schriftstellers (1898-1970), uraufgeführt. Die Premiere ist im neuen Spielplan der Städtischen Bühnen für den 28. September vorgesehen. Die US-Komponistin Nancy Van de Vate hat das Werk um sieben junge deutsche Soldaten im Ersten Weltkrieg als Dreiakter vertont.
Wie die Intendanz bei der Vorstellung des neuen Spielplans weiter mitteilte, wollen die Städtischen Bühnen in der neuen Saison insgesamt acht Uraufführungen und eine deutsche Erstaufführung herausbringen.
Auf dem Spielplan steht ein Stück der Schweizerischen Regisseurin Christina Rast zum Einfluss des «American Way of Life» in Deutschland mit dem Arbeitstitel «Zum Beispiel Amerika». Im Tanztheater sind - noch ohne Titel - eine Uraufführung von Gregor Zöllig und eine deutsche Erstaufführung von Philippe Blanchard vorgesehen.
www.theater-osnabrueck.de
«La Sonnambula» leitet Belcanto-Zyklus an Leipzigs Oper ein
Leipzig (ddp-lsc). Mit der Premiere der Bellini-Oper «La Sonnambula» (Die Nachtwandlerin) beginnt am Samstag an der Oper Leipzig ein Belcanto-Zyklus zu den frühen Meisterwerken der italienischen Romantik. «Der Belcanto, ein italienischer Gesang, der um höchste Klangschönheit bemüht ist, erlebt zurzeit eine Renaissance an europäischen Bühnen, so auch bei uns in Leipzig», sagte Pressesprecherin Anne-Kathrin Peitz der Nachrichtenagentur ddp.
Das 172 Jahre alte Werk wird in Leipzig von John Dew inszeniert. Der britische Regisseur, designierter Intendant des Staatstheaters Darmstadt, brachte Anfang der 90er Jahre in Leipzig bereits einen Mozart-da-Ponte-Zyklus heraus. Die Titelpartie der Amina in «La Sonnambula» singt die Koreanerin Eun Yee You, die zum Leipziger Opernensemble gehört.
Vinzenzo Bellinis (1801-1835) Werk, das die Liebesgeschichte einer Nachtwandlerin erzählt, wurde 1831, im Jahr der Entstehung, in Mailand uraufgeführt. Die deutsche Erstaufführung fand kurz darauf in Dresden statt.
Der Gasttenor Shalva Mukeria übernimmt die Rolle Elvinos, des Verlobten von Amina. Der Georgier habe die Partie bereits mit großem Erfolg am Teatro Communale in Florenz, in Pavia, Como und Cremona gesungen. Als Rodolfo, Sohn des verstorbenen Grafen, der nach vielen Jahren in die Heimat zurückkehrt, ist der neu engagierte finnische Bass Tuomas Pursio zu erleben.
Der Spanier José Manuel Vazquez, der seit zehn Jahren mit John Dew arbeitet, entwirft die Kostüme. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Frank Beermann. Der junge Dirigent und Belcanto-Spezialist gibt mit der «Nachtwandlerin» sein Debüt mit dem Gewandhausorchester.
In der nächsten Spielzeit wird Dew in Leipzig mit demselben Team die zweite Oper des Belcanto-Zuklus, Bellinis «I Capuleti e i Montecchi», auf die Bühne bringen.
http://www.oper-leipzig.de