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24.11.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Tosender Applaus für Premiere des Musical «42nd Street» +++ Geraer Opernpublikum von Kresniks «Die sechste Stunde» begeistert +++ Wiener Philharmoniker bei Wien Modern +++ Premiere für neues deutsch-polnisches Kammerorchester +++ Münchner Kammerorchester geht mit Peter Sadlo auf Japan-Tournee


Tosender Applaus für Premiere des Musical «42nd Street»
Stuttgart (ddp-bwb). Mit stehenden Ovationen und lautstarken Bravorufen ist am Freitagabend die deutschsprachige Europa-Premiere des Musicals «42nd Street» in Stuttgart gefeiert worden. Rund 1800 geladene Gäste, darunter viele Prominente aus Politik, Gesellschaft und Showgeschäft, würdigten das aufwändige Broadway-Spektakel mit 13-minütigem Schlussapplaus. Die Inszenierung unter der Regie von Eddy Habbema löst im Apollo Theater Romans Polanskis «Tanz der Vampire» ab. Nach Angaben der Veranstalter ist «42nd Street» die bislang größte Musical-Produktion in Deutschland.
Stargast bei der Gala-Premiere war Model und Schauspielerin Jerry Hall. Gesehen wurden unter anderem auch die Mitglieder der Popgruppe Bro´Sis, Boxweltmeister Sven Ottke, Klaus Meine und Rudolf Schenker von den Scorpions, Katja Ebstein, Mercedes-Chef Jürgen Hubbert und Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster. Nach dem Schlussapplaus sollte bis zum nächsten Morgen gefeiert werden. Mehrere tausend Austern, 1500 Flaschen Sekt und Champagner, 1300 Wachtelbrüstchen und andere Köstlichkeiten wurden für das Gala-Menü geordert.
Die Geschichte des Stepp-Musicals spielt sich in den 30er Jahren am Broadway ab. Es geht um einen finanziell klammen Musicalproduzenten, der mit einer neuen Produktion an frühere Erfolge anknüpfen will, und um ein junges Mädchen aus der Provinz, das nach vielen Verwirrungen zum gefeierten Star wird. Am Broadway selbst gehört das Stück zu den erfolgreichsten Musicals der letzten Jahrzehnte. Dort fand 1980 die Welturaufführung statt.
Die Produktionskosten in Stuttgart belaufen sich nach Angaben des Apollo Theaters auf rund zehn Millionen Euro. Allein vier Millionen Euro sollen Umbauten im Gebäude gekostet haben. Das Ensemble besteht aus insgesamt 65 Sängern und Tänzern, darunter die Hauptdarsteller Kevin Tarte, Isabel Dörfler und Karin Seyfried. Das Apollo Theater ist eines von zwei Musical-Tempeln in Stuttgart. Im Palladium Theater in unmittelbarer Nähe wird seit gut einem Jahr das «Phantom der Oper» gespielt.

Geraer Opernpublikum von Kresniks «Die sechste Stunde» begeistert
Gera (ddp). Ihre glanzvolle Uraufführung hat die Oper «Die sechste Stunde» am Freitag am Theater Altenburg-Gera gefeiert. Das von dem niederländischen Komponisten Johan Maria Rotman geschaffene Auftragswerk kam in der Inszenierung von Johann Kresnik im Geraer Großen Haus erstmals auf die Bühne. Das Publikum nahm die Premiere unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Gabriel Feltz mit lang anhaltendem Beifall begeistert auf.
«Die sechste Stunde» basiert auf der Erzählung «In der Strafkolonie», in der Franz Kafka (1883-1924) die Endzeit der Zivilisation herauf beschwört. Die Oper (Libretto Gerard Harleman mit Texten von Christoph Klimke) greift die Erzählung über die Tötungsmaschine in einem Straflager auf, führt sie jedoch ins Heute. Dabei hat die Tötungsmaschine selbst keinen Platz auf der Bühne, vielmehr geht es um prinzipielle Daseinsschuld, um Krieg und Umweltzerstörung, um verletzte Menschenrechte und Börsen-Inzucht und um die kaum noch kontrollierbare Macht der Medien.
So wird Kafkas Reisender zum Reporter (Teruhiko Komori), der mit Berichten über Gewalt sein Geld verdient. Er soll über die Hinrichtung eines Gefangenen (Bernhard Hänsch) berichten, der ohne Recht auf Verteidigung verurteilt wurde. Im Straflager findet er den Offizier (Monique Krüs) und seine Schergen, die die von ihrem Kommandanten (Christiane Mikoleit) erfundene Maschine hüten. Indes träumen die Fremde (Gerlinde Illich) und ihr Alterego (die Tänzerin Daniela Greverath) von einer Welt ohne Gewalt und stehen so symbolisch für die Hoffnungen der Menschen.

Wiener Philharmoniker bei Wien Modern
Das Abschlusskonzert von Wien Modern 03 bestreiten in diesem Jahr die Wiener Philharmoniker. Mit Werken von Franz Schreker, Claude Debussy, Giacinto Scelsi und einem neuen Violinkonzert des Wahlösterreichers Beat Furrer werden richtungsweisende Klangexperimente vom frühen 20. bis ins frühe 21. Jahrhundert vor- und nebeneinander gestellt.
Claudio Abbado gründete 1988 das Festival für die Musik der Gegenwart. Erstmals arbeiten beide Wiener Institutionen zusammen. Für das außergewöhnliche Programm haben die Wiener Philharmoniker neben dem Geiger Ernst Kovacic den Dirigenten Ingo Metzmacher gewonnen. Er gibt mit diesem Konzert sein Debut mit den Wiener Philharmonikern
29. November 2003, 15.30 Uhr, Großer Saal

Premiere für neues deutsch-polnisches Kammerorchester
Slubice (ddp-lbg). Das neu gegründete deutsch-polnische Kammerorchester «Camerata» gab am Sonntag sein erstes Konzert. Zum Abschluss des 4. Internationalen Musiktreffens in der polnischen Grenzstadt Slubice führte der Klangkörper in der Marienkirche Werke von Grieg, Britten, Barber und Gorecki auf. Damit krönten die 16 deutschen und polnischen Orchestermusiker aus Berlin, Poznan (Posen), Frankfurt (Oder) und Slubice ihr erstes gemeinsames Probenwochenende.
Die musikalische Leitung hatten Marcin Herman aus Poznan und Philipp Fuhrmann aus Berlin. Das Projekt wurde aus dem Interreg-III-Topf der EU unterstützt.

Münchner Kammerorchester geht mit Peter Sadlo auf Japan-Tournee
Peter Sadlo geht auf Japan-Tournee. Vom 4. BIS 6. DEZEMBER ist der Ausnahmeschlagzeuger zusammen mit dem MÜNCHENER KAMMERORCHESTER unter der Leitung von CHRISTOPH POPPEN in Tokyo, Yonago und Machida zu Gast. Auf dem Programm stehen u.a. MINAS BORBOUDAKIS CASSIOPÉIA für metallisches Schlagzeugsolo und Streichorchester und JOHANN CHRISTIAN FISCHERS KONZERT FÜR 8 PAUKEN. Während es für das Münchener Kammerorchester am 7. DEZEMBER zurück in die Heimat geht, gibt Peter Sadlo sein Können bei einer MEISTERKLASSE IN NAGOYA an junge Schlagzeugstudenten weiter. Am 9. DEZEMBER ist er schließlich nochmal in TOKYO - dann mit einem SOLORECITAL - zu hören. Neben eigenen Werken wird Peter Sadlo Kompositionen von Xenakis, Tanaka, Glentworth, Carter, Deane, Schmitt und Reifeneder spielen.
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