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25.2.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Berlin: «Mysterium Buffo» an der Volksbühne +++ Dresden: Premiere für Jugendstück «Ich knall euch ab!»
Berlin: «Mysterium Buffo» an der Volksbühne +++ München: Walser bedauert Streit um Rechte an seinem Gesamtwerk

Berlin (ddp). «Mysterium Buffo» in der Regie von Sebastian Hartmann nach Wladimir Majakowski hat am, 10. März Premiere an der Berliner Volksbühne. Majakowski hatte die Oktoberrevolution 1917 in Russland mit brennendem Enthusiasmus gefeiert, sagte eine Volksbühnen-Sprecherin am Mittwoch. Zwölf Jahre später erschoss sich der Autor aus Verzweiflung über die Realität der Sowjetgesellschaft, die seinen politischen und künstlerischen Visionen, seinem Traum von einer schönen neuen Welt, ein Ende gesetzt hatte.
Die Revolution und damit das Mysterium buffo scheitern nicht daran, dass die Utopie nicht eingelöst wurde, sondern daran, dass sie manifest geworden sei, sagte die Sprecherin. In Majakowskis Stück können sich nur wenige Bürger und Proletarier vor einer neuen Sintflut in einer Arche retten.
Auf ihrer Odyssee passieren sie Himmel und Hölle und die unterschiedlichsten Staatsformen von der absolutistischen Monarchie bis zur demokratischen Republik, bis sie schließlich nach Klassenkampf und Revolution ins «Land der Trümmer» gelangen. Von dort aus können sie schon einen Blick auf das «Gelobte Land» erhaschen, die moderne Industriewelt, in der die Maschinen den Menschen dienen.

Dresden: Premiere für Jugendstück «Ich knall euch ab!»
Dresden (ddp-lsc). In Dresden hat am Donnerstag das Theaterstück «Ich knall euch ab!» im Theater Junge Generation Premiere. Das Jugendstück, das die beiden «Tatort»-Autoren Felix Huby und Boris Pfeiffer nach einem Buch des amerikanischen Autors Morton Rhue geschrieben haben, thematisiert Gewalt an Schulen, wie das Theater mitteilte. Uraufgeführt wurde das Stück im Volkstheater Rostock.
In der Geschichte treffen sich Schüler, Lehrer und Angehörige, um nach einem Amoklauf einen Neuanfang zu wagen. Alle wollen die Tat verdrängen, nur Alice kann sich nicht damit abfinden. Sie schafft es zu zeigen, wie aus den Opfern durch Ablehnung, Ausgrenzung und Mobbing Täter wurden.

München: Walser bedauert Streit um Rechte an seinem Gesamtwerk
München (ddp-bay). Der Schriftsteller Martin Walser bedauert den Streit mit dem Suhrkamp-Verlag über die Rechte an seinem Gesamtwerk. Über seine Auseinandersetzung mit der Verlegerin Ulla Unseld-Berkéwicz sagte Walser am Mittwoch der Illustrierten «Bunte»: «Paragrafen sind Paragrafen. Darum geht es jetzt.» Medienberichten zufolge will der im bayerischen Wasserburg am Bodensee geborene Walser den Suhrkamp-Verlag verlassen. Sein nächster Roman solle bei Hoffmann und Campe erscheinen.
Der designierte Leiter des Verlages Hoffmann und Campe und ehemalige Suhrkamp-Geschäftsführer, Günter Berg, kritisierte in dem Blatt die Haltung von Unseld-Berkéwicz: «Ich denke, wenn man bei Suhrkamp klug ist, dann respektiert man doch selbstverständlich den Willen des Autos Walser.» Es sei noch nie ein Autor mit Anwälten gehalten worden. Kein Verlag könne seine Programmpolitik mit Juristen durchsetzen.