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Berlin: Jubel und Buhrufe für Neuenfels\' Zauberflöte +++ Graz: Styriarte 2007 sucht "verborgenes" Europa in der Musik
Berlin: Jubel und Buhrufe für Neuenfels\' Zauberflöte
Mit großem Jubel, aber auch lauten Buhrufen, ist die Inszenierung von Mozarts "Zauberflöte" unter der Regie von Hans Neuenfels in Berlin aufgenommen worden. An der Komischen Oper Berlin setzte Neuenfels gestern Abend mit teilweise derbem Humor und deftigen Symbolen Mozarts Werk in Szene.
Gemischte Reaktionen löste vor allem der Regieeinfall aus, eine Rahmenhandlung um das Stück zu legen und die Figuren als Teil einer Theatertruppe unter Leitung von Neuenfels\' Ehefrau, der Schauspielerin Elisabeth Trissenaar, agieren zu lassen.
Der Regisseur ergänzte außerdem das Libretto von Emanuel Schikadener mit eigenen Texten, mit denen er die Handlung einer psychologischen Interpretation unterzieht. Gefeiert wurden vor allem die Sänger, an erster Stelle Jens Larsen (Papageno), James Creswell (Sarastro) und Maria Bengtsson (Pamina).
Das Orchester der Komischen Oper wurde von Markus Poschner geleitet. Neuenfels\' Inszenierung von Mozarts "Idomeneo" an der Deutschen Oper Berlin war jüngst wegen angeblicher islamistischer Anfeindungen kurzzeitig vom Spielplan genommen worden.
Quelle: orf.at
Graz: Styriarte 2007 sucht "verborgenes" Europa in der Musik
Das steirische Musikfestival styriarte steht 2007 vom 22. Juni bis 22. Juli unter dem Motto "Wanted: Europa". Bei der Suche nach dem "verborgenen" Europa in der Musik sollen nicht nur große Namen vertreten sein, es gibt auch Musik von Völkern zu hören, die es nie zu einem Nationalstaat geschafft haben. Die Musikprogramme sollen "ein Europa, das nicht Grenzen zieht, sondern Brücken schlägt", entstehen lassen, so Intendant Mathis Huber.
Komprimiert auf vier Wochen - bisher waren es fünf - gibt es eine große Anzahl von Veranstaltungen, die einen Bogen spannen von der Musik europäischer Ureinwohner bis zu Ludwig van Beethoven, dem Komponisten der "Europahymne". Nikolaus Harnoncourt wird von Beethoven nicht nur die 5. Symphonie und die Messe in C-Dur zu Gehör bringen, sondern auch das selten gespielte Werk "Christus am Ölberg".
Außerdem wird Harnoncourt Haydns "Die Jahreszeiten" spielen und damit Möglichkeiten zum Vergleich schaffen, wurde dieses Musikstück doch heuer bei der styriarte mit Jordi Savall aufgeführt. Savall steuert im nächsten Jahr die Programme "Columbus" mit Musik aus der Zeit der Entdeckung Amerikas sowie "Ludi Musici", eine Reise durch die Tanzmusik des 16. und 17. Jahrhunderts, bei. Lautenmusik von John Dowland lässt dagegen Hopkinson Smith bei "Dowlands Europa" erklingen.
"Archaische Töne" bringt unter anderem "Die Musik der Wikinger", wo gesungene Legenden aus Europas hohem Norden zu hören sein werden. Ähnlich auch "Forward to the roots", ein Open-air-Konzert im Freilichtmuseum Stübing, bei dem unter anderem samische Musik und Gesänge aus dem alten Kreta zu hören sein werden.
Mit dabei auch wieder Pianist Markus Schirmer, der Sonaten von Beethoven unter dem Titel "Waldstein-Sonate" spielen wird. Gemäß dem Motto gibt es auch das "Fest der Europa" im Schloss Eggenberg, bei dem erstmals Hermann Max mit dem "Kleinen Konzert" zu hören sein wird.
Quelle: orf.at