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26.5.: oper und konzert aktuell +++ ballett aktuell

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«Aida» in der Arena - Spektakel für 10 000 Gäste in Hamburg geplant +++ Ballett Dresden zur Eröffnung der Villa Massimo in Rom +++ «Screensaver» begeistert in Komischer Oper Berlin

«Aida» in der Arena - Spektakel für 10 000 Gäste in Hamburg geplant
Hamburg (ddp). Die Oper «Aida» soll in Hamburg als Mammutspektakel für 10 500 Gäste aufgeführt werden. Dirigent Ralf Weikert werde das Meisterwerk von Giuseppe Verdi gemeinsam mit den Hamburger Symphonikern am 7. Februar 2004 in der Hamburger Color Line Arena präsentieren, sagte Produzent Peter Kroone am Montag. Auf der Bühne werden neben sechs Solisten und Chor mehr als 300 Schauspieler mitwirken.
Mit 150 Tonnen Sand wird die Arena für das Spektakel in das Ägypten während der Zeit der Pharaonen verwandelt. Die Großproduktion sei nicht als Konkurrenz zu den Aufführungen in Opernhäusern gedacht, sondern als «Appetitanreger für Anfänger auf hohem Niveau», sagte Kroone.
Kroone veranstaltet seit 1991 Klassikproduktionen im großen Stil. 1998 gab es eine Stadionversion von Aida in Rotterdam. In Gelsenkirchen kamen bei der Deutschlandpremiere 2001 für das Klassikevent 52 000 Besucher in die Schalke-Arena. In Paris wurden sogar 78 000 Gäste gezählt. Dirigent Weikert hat mit Großkonzerten Erfahrung. So spielte er in der Arena von Verona vor 21 000 Menschen «La Traviata».
Verdis Oper war vor 132 Jahren in Kairo uraufgeführt worden. Seitdem zählt «Aida» zu den meistgespielten Opern der Welt.

Ballett Dresden zur Eröffnung der Villa Massimo in Rom
Nachdem die Auftritte des Ballett Dresden im April in Palermo mit größtem Erfolg aufgenommen wurden, wird die Compagnie am 7. und 8. Juli beim Tanzfestival ?Invito alla Danza" in Rom zu erleben sein. Es stellt sich mit der Choreografie von Tom Schilling ?Wahlverwandtschaften" (nach Goethe) mit der Musik von Franz Schubert vor.
Das Tanzfestival ist Teil der feierlichen Wiedereröffnung der Villa Massimo, die unter großer Erwartung der deutschen, aber auch der römischen Öffentlichkeit stattfindet. Seit vielen Jahren ist das Gelände des Sitzes der Deutschen Akademie in Rom Austragungsort des Festivals und wurde nur unterbrochen durch die umfangreichen Rekonstruktionsmaßnahmen der letzten Jahre, die an der Villa Massimo vorgenommen wurden. Man darf erwarten, dass alle Programmpunkte dieses Jahres von der Öffentlichkeit mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt werden. Die Villa Massimo gilt als Refugium und Ort internationaler Künstlerbegegnungen und präsentiert durch ihr Programm vor allem auch die Spitzenleistungen der deutschen Kultur, seien es Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Gespräche oder auch der Tanz.
Ballettdirektor Vladimir Derevianko, selbst in Rom beheimatet, sagte gern zu, als seine Compagnie eingeladen wurde, auf diesem Gastspiel gerade die ?Wahlverwandtschaften" zu zeigen und damit die besondere Bedeutung, die Goethe mit Rom verbindet, zu unterstreichen. Die beiden geplanten Vorstellungen unter freiem Himmel werden dem Tanzfestival und der Wiedereröffnung der Villa Massimo einen besonderen Akzent verleihen.

«Screensaver» begeistert in Komischer Oper Berlin
Berlin (ddp-bln). Die neue Produktion «Screensaver» der Tanzcompagnie der Komischen Oper Berlin mit ihren 22 Tänzerinnen und Tänzer setzt den Schlusspunkt unter eine Saison mit drei Premieren von sechs Stücken in nur sieben Monaten. Insgesamt standen acht Stücke auf dem Spielplan. Die «Screensaver»-Premiere wurde am Freitagabend mit starkem, lang anhaltendem Beifall und Bravorufen von einem vorwiegend jungen Publikum aufgenommen.
Der Titel meint die Wortbedeutungen «Schild» und «Bildschirmschoner», lebt insofern von vielen Bild-, Text- und Zahlen-Projektionen wie Assoziationen zu Schild als Schutz. Kriegs- und Waffenbildern wird die Intimität der liebevollen oder freundschaftlichen Begegnung von Paaren und Gruppen entgegengesetzt. Es ist eine Gastarbeit des jungen israelischen Choreografen Rami Béer in eigener Bühnen-, Licht und Video-Gestaltung. Sie folgt der Inszenierung des Sohnes ungarischer Einwanderer, die in einem Kibbuz leben, vom Frühjahr 2002 an der Oper von Tel Aviv.
Es gehe ihm um «Harmonie in Frieden», um Dialog, sagte Béer nach der Premiere. Das Stück mit seinen nur 15 Mitwirkenden, das zum Teil stark sportlich-artistischen Charakter hat, wehrt sich gegen jeden Ansatz zerstörerischer Rechthaberei. «Zweifel und Liebe aber lockern die Welt auf wie ein Maulwurf, wie ein Pflug», lautet die Prämisse. Die Tanzcompagnie der Komischen Oper zeige sich damit als «Ort der Politisierung», indem «existenzielle und soziale Konflikte des Menschen in unserer Zeit reflektiert» werden, erklärte Adolphe Binder, die Compagnie-Chefin.
«Wir sollten eine Chance erhalten, weiterhin zu tanzen», appellierte sie an die Politik mit Blick auf jüngste verunsichernde Äußerungen zur Berliner Ballettsituation. Ein solch «frisches, dynamisches tänzerisches Programm» sei deutschlandweit in keinem Ballett-Repertoire vertreten, betonte sie. «Internationalität und außereuropäische Erfahrungswelten stehen im Zentrum dieser Spielzeit, Uraufführungen und Auftragswerke im Zentrum der nächsten.» «Screensaver» ist bis zum Saisonende noch fünfmal zu erleben.
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