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27.5.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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«Spannungen» - Ab Montag Kammermusik-Festival in Heimbach +++ Zwickauer Musiktage bieten Begegnung mit «Schumann & Freunde» +++ «Counter Phrases» - Video-Ballett-Erstaufführung am Donnerstag in Köln


«Spannungen» - Ab Montag Kammermusik-Festival in Heimbach
Heimbach (ddp-nrw). Das vom Pianisten Lars Vogt geleitete Kammermusik-Festival «Spannungen» legt in diesem Jahr den Schwerpunkt auf tschechisch-jüdische Komponisten der 1920er bis 1940er Jahre. Ab Montag nächster Woche sind bis 8. Juni im Jugendstil-Kraftwerk Heimbach Werke von Gideon Klein, Erwin Schulhoff und Hans Krása zu hören, die eine Reihe ihrer Kompositionen im Konzentrationslager Theresienstadt schrieben. Zu den Interpreten gehören international berühmte Solisten wie der Cellist Heinrich Schiff und der Geiger Christian Tetzlaff, wie die Veranstalter am Dienstag weiter mitteilten.
Mit dem diesjährigen Festival «Spannungen» soll verdeutlicht werden, «wie nah und wichtig unserer Generation die Musik der Komponisten und das Erinnern an die Umstände ihres grausamen Todes sind», sagte Vogt.
Neben den Werken der tschechisch-jüdischen Komponisten sind Aufführungen von Joseph Haydn, Robert Schumann und Maurice Ravel geplant. In der «musikalischen Nacht» gibt es außerdem unter dem Titel «East Meets West» ein Zusammentreffen zwischen dem Geiger Daniel Hope und indischen Musikern.
Vogt gilt als einer der bekanntesten Pianisten seiner Generation. 1970 geboren, zog er erstmals große Aufmerksamkeit auf sich, als er 1990 den zweiten Preis beim internationalen Klavierwettbewerb in Leeds gewann. Seit 1998 leitet Vogt das von ihm gegründete Kammermusikfest «Spannungen: Musik im Kraftwerk». Das Festival hat sich in kürzester Zeit unter den bedeutenden Kammermusikfestivals etabliert.
http://www.spannungen.de

Zwickauer Musiktage bieten Begegnung mit «Schumann & Freunde»
Zwickau (ddp-lsc). Eine Begegnung mit «Schumann & Freunde» erwartet die Besucher der diesjährigen Zwickauer Musiktage. «Ein Fest für Schumann» überschrieben, verspreche das Festival musikalische Überraschungen und Erlebnisse der Sonderklasse, sagte der Direktor des Robert-Schumann-Hauses Zwickau, Gerd Nauhaus, am Dienstag. Die Tradition dieser Schumann-Ehrung reiche bis in die Lebenszeit des Komponisten zurück, doch der Inhalt sei ganz Gegenwart. So stellte er für die Zeit vom 7. bis 15. Juni nicht nur Werke des aus Zwickau stammenden Robert Schumann (1810-1856) in Aussicht. Diese verbänden sich vielmehr mit Kompositionen bekannter und weniger bekannter Freunde und Zeitgenossen.
Einen Ehrenplatz unter ihnen beanspruche dieses Mal der geniale, früh verstorbene Norbert Burgmüller (18101836). Von ihm werden unter anderem seine beiden Sinfonien erklingen, deren zweite, unvollendete von Schumann ergänzt und dadurch erst aufführbar wurde. Während dieses Werk in einer sinfonischen Matinee am Geburtstag Schumanns am 8. Juni vom Philharmonischen Orchester des Theaters Plauen-Zwickau gespielt wird, ist die erste Burgmüller-Sinfonie in der Interpretation der Russischen Kammerphilharmonie aus St. Petersburg zu hören. Das Ensemble gastiert erstmals in Zwickau. Unter dem Dirigat von Juri Gilbo und mit dem Violinsolisten Michel Gershwin böte es darüber hinaus «ein überaus interessantes und reizvolles Programm», sagte Nauhaus. Unter dem Titel «Bilder des Ostens» enthalte es mehrere Zwickauer Erstaufführungen.
Während die russischen Musiker den Schlusspunkt unter diese Zwickauer Musiktage setzen, steht an deren Beginn die Verleihung des Robert-Schumann-Preises. Die mit insgesamt 10 000 Euro dotierte Auszeichnung geht in diesem Jahr an die Münchener Sopranistin Juliane Banse und den Karlsruher Musikwissenschaftler und Schumann-Forscher Joachim Draheim. Gewürdigt werden damit deren besondere Verdienste um die Interpretation, Erforschung und Edition der Musik des Namenspatrons. Bereits im Vorfeld des Festivals wird das Robert-Schumann-Haus seine Pforten wieder öffnen. In den zurückliegenden sieben Monaten war die letzte Etappe der seit Mitte 2000 andauernden Sanierung und Modernisierung in Angriff genommen worden. Im Geburtshaus des Komponisten haben Schumann-Museum und Archiv ihr Domizil. 1955 wegen Baufälligkeit abgerissen, war das Gebäude zum 100. Todestags Schumanns am 29. Juni 1956 neu errichtet worden. Dabei wurde die äußere Gestalt originalgetreu rekonstruiert, das Innere jedoch der neuen Funktion als Zentrum der internationalen Schumannpflege und forschung angepasst.

«Counter Phrases» - Video-Ballett-Erstaufführung am Donnerstag in Köln
Köln (ddp). In der Kölner Philharmonie kommt das neueste Stück der belgischen Star-Choreographin Anna Teresa De Keersmaker zur Deutschen Erstaufführung. Am Donnerstag ist ihr Stück «Counter Phrases» mit Tanz, Video-Kunst und Live-Musik zu sehen. Für die zehn fünfminütigen Video-Filme, die in Gartenanlagen und Parks mit dem Rosas-Tanz-Ensemble entstanden, komponierten zehn bedeutende zeitgenössische Komponisten wie Steve Reich und Georges Aperghis jeweils einen Soundtrack. Das Projekt, das im März in Brüssel uraufgeführt wurde, ist in dieser Form weltweit einzigartig, wie eine Sprecherin der Philharmonie am Dienstag mitteilte.
Auf drei Leinwänden sind die Tanz-Inszenierungen zu sehen, während das Ictus-Ensemble unter dem Dirigenten George-Elie Octors die Kompositionen unter anderem von Luca Francesconi und Jonathan Harvey aufführt. «Counter Phrases» entstand in Zusammenarbeit des belgischen Filmregisseurs Thierry De Mey und Anna Teresa De Keersmaker, die als berühmteste lebende Choreographin gilt. «Counter Phrases» ist ein Auftragswerk der European Concert Hall Organisation (ECHO) und wird von der Europäischen Kommission unterstützt.
http://www.koelner-philharmonie.de
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