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München: Nagano bittet zu seinen ersten Opernfestspielen +++ Frankfurt/Main: Bundibar an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst +++ Leipzig: Mendelssohn-Festtage 2007 mit Symposium +++ Frankfurt/Main: Alte Musik im Liebieghaus +++ Dresden: Sommerkurse an Palucca Schule +++ Gera: Landesposaunenfest und Jungbläser-Festival auf der Buga +++ Eisenstadt: 18 Kompositionen für Haydn-Festspiele vergeben
München: Nagano bittet zu seinen ersten Opernfestspielen
München (ddp-bay). Mit einer Eröffnungsveranstaltung im neuen Jüdischen Kulturzentrum am Münchner Jakobsplatz beginnen am Donnerstag (28. Juni) die Münchner Opernfestspiele 2007. Sie stehen erstmals unter der künstlerischen Leitung des neuen Bayerischen Generalmusikdirektors Kent Nagano und haben den «Dialog der Kulturen» zum Thema. Das Festival dauert bis zum 31. Juli und präsentiert insgesamt 35 Opernaufführungen, zwei Ballettvorstellungen, sechs Konzerte und fünf Liederabende.
Am 30. Juni hebt sich im Münchner Nationaltheater der Vorhang zur Eröffnungspremiere. Auf dem Programm steht die Uraufführung der Oper «Alice in Wonderland» der koreanischen Komponistin Unsuk Chin. Der Literatur-Klassiker über die ebenso groteske wie tiefgründige Reise der kleinen Alice ins Wunderland des Unterbewussten wird von dem Regisseur Achim Freyer szenisch umgesetzt. Am Pult des Bayerischen Staatsorchesters steht Nagano.
Als zweite Festspielpremiere bringt der Regisseur Christof Loy die Oper «Il turco in Italia» von Gioachino Rossini unter musikalischer Leitung von Maurizio Barbacini (21. Juli) heraus. Auch die dritte Premiere der Festspiele (25. Juli) ist eine Uraufführung. Der Münchner Komponist Minas Borboudakis hat ein Musiktheater-Werk für Jugendliche mit dem Titel «Die erste Liebe» geschrieben. Nagano wird auch dieses neue Werk aus der Taufe heben. Außerdem leitet er eine Wagner-Gala (8. Juli) mit Startenor Placido Domingo und der Sopranistin Waltraud Meier sowie ein Open-Air-Konzert in der Reihe «Oper für alle» (13. Juli) auf dem Marstallplatz.
Auf dem Max-Joseph-Platz vor der Residenz wird im Rahmen der kostenlosen Open-Air-Reihe «Chowanschtschina» von Modest Mussorgsky (14. Juli) zu erleben sein. Auch die Wagner-Gala wird live auf den Platz übertragen. Das Avantgarde-Festival «Festspiele +» widmet sich dieses Jahr der Verbindung von Musiktheater, Bildender Kunst und Literatur. Dazu gibt es unter anderem Kunstinstallationen zum Thema «Alice» im Nationaltheater und der Pinakothek der Moderne und Konzerte unter anderem mit dem US-Avantgarde-Saxophonisten Ben Wendel.
Frankfurt/Main: Bundibar an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst
In Kooperation mit dem Frankfurter Kinderchor ‚Neeber Schuler’ in Zusammenarbeit mit der Heinrich Seliger-Schule veranstaltet die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK) am 3. Juli um 11.00 Uhr im Großen Saal unter der Leitung von Helmut Bartel BRUNDIBAR, eine Kinderoper aus Theresienstadt von Hans Krása.
Hans Krása komponierte die Kinderoper Brundibár (zu deutsch: „Die Hummel“) auf einen Text von Adolf Hoffmeister 1938. Sie wurde 1941 im jüdischen Kinderheim in Prag uraufgeführt. Nach seiner Deportation in das KZ Theresienstadt schrieb Hans Krása die Partitur erneut nieder, da er sie nicht hatte mitnehmen können. In Theresienstadt wurde die Oper 55-mal gespielt und gab damit den teilnehmenden Kindern ein Stück Normalität und Freude zurück. Der Propagandafilm „Der Führer schenkt den Juden eine Stadt“ verwendete einen Ausschnitt aus der Oper, um zweifelnden Menschen vorzutäuschen, wie normal und glücklich die Deportierten lebten. Hans Krása und nahezu alle Ausführenden wurden kurz darauf in Auschwitz ermordet.
Leipzig: Mendelssohn-Festtage 2007 mit Symposium
Leipzig - Zur Eröffnung der Mendelssohn-Festtage 2007 findet am 30. August, 16 Uhr, ein Symposium statt, dass sich mit dem Festival-Thema „Mendelssohn und Italien“ beschäftigt. Vier international tätige Forscher (Pietro Zappalá, Thomas Schmidt-Beste, Salome Reiser, Chrisitan Martin Schmidt) berichten für ein breites Publikum über Mendelssohns persönliche und professionelle Beziehung zu dieser südeuropäischen Inspirationsquelle. Die Mendelssohn-Festtage beginnen musikalisch am 31. August 2007 mit dem Gewandhausorchester unter der Leitung von Riccardo Chailly und bieten bis um 16. September 44 Konzerte, Lesungen, Vorträge und Führungen.
Frankfurt/Main: Alte Musik im Liebieghaus
Mit dem dritten Konzert im Frühjahr 2007 klingt die Reihe „Alte Musik im Liebieghaus“ in Kooperation von Liebieghaus/Städel und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK) in diesem Semester aus. Das Konzept der Veranstaltungsreihe: Studierende und Dozenten des HfMDK-Instituts für Historische Interpretationspraxis präsentieren sich in den Räumen des Museums mit Musik vom Mittelalter bis zur Klassik.
Das Konzert am Sonntag, den 1. Juli 2007 um 17 Uhr im Liebieghaus bestreitet das Ensemble „Pulcinella“ auf historischen Instrumenten. Anlässlich einer Aufführung von Vivaldis „Concerti da camera“ im Februar 2006 in der HfMDK trafen sich die Musiker/innen des Ensembles und beschlossen, als Pulcinella – der Name ist der Commedia dell’arte entlehnt – weiter zusammen zu musizieren.
Dresden: Sommerkurse an Palucca Schule
Dresden (ddp-lsc). Das Projekt Tanzplan Dresden bietet in diesem Jahr erstmals Kurse im Rahmen einer Sommerwerkstatt an. Professionelle und fortgeschrittene Tänzer können sich für Workshops in klassischem und zeitgenössischem Tanz, Iyengar Yoga, Forsythe Improvisation Technologies sowie Theorie anmelden, wie die Palucca Schule am Dienstag in Dresden mitteilte. Erstmals sind auch Kurse für Kinder von 10 bis 13 Jahren im Angebot. Die Workshops finden von 23. Juli bis 3. August an der Palucca Schule statt.
Parallel dazu werden drei Künstlerteams ein zweiwöchiges Arbeitsstipendium an der Schule absolvieren. Tanzplan Dresden hatte die Stipendien für Konzepte ausgeschrieben, die sich interdisziplinär und experimentell mit zeitgenössischem Tanz beschäftigen. 18 internationale Teams hatten sich beworben.
http://www.tanzplan-dresden.de
Gera: Landesposaunenfest und Jungbläser-Festival auf der Buga
Ronneburg/Gera (ddp-lth). Am Wochenende finden sich 450 Musiker aus 65 Chören zum Landesposaunenfest auf der Bundesgartenschau zusammen. Unter dem Motto «Pustblume» wird die Veranstaltung vom Posaunenwerk der Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland geleitet, teilte die evangelische Landeskirche am Dienstag in Eisenach mit. Durch einen hohen Anteil an Jugendlichen gehöre erstmalig auch ein Jungbläser-Festival zum Landesposaunenfest.
Den Angaben zufolge, sollen die Gäste der Buga am Samstagmorgen an den Haupteingängen in Ronneburg und Gera von den Chören begrüßt werden. Am Sonntag würden die Bläser zunächst vor den Kirchen spielen, ab zehn Uhr halte man Bläsergottesdienste in den Kirchen ab. Weiterhin seien auch Konzerte in Heimen und Krankenhäusern geplant. Zur Abschlussveranstaltung würden sich alle 450 Bläser wiederum in Gera einfinden.
Eisenstadt: 18 Kompositionen für Haydn-Festspiele vergeben
18 neue Klavierstücke sollen zum 200. Todestag des österreichischen Komponisten Joseph Haydn im Jahr 2009 erklingen. Die Haydn-Festpiele in Eisenstadt vergaben dazu Kompositionsaufträge an Musiker auf allen Kontinenten. Mit dabei sind der deutsche Komponist Dieter Schnebel und die Österreicherin Johanna Doderer. Die Werke sollen jeweils im Herkunftsland uraufgeführt werden. Bei den Haydn-Festspielen 2009 werden sie dann alle zu hören sein.
Quelle: Deutschlandradio Kultur