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27.7.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Salzburg: Jubel für Schrekers Oper «Die Gezeichneten»+++ Weimar: 5. Klezmer-Wochen auf Schloss Ettersburg +++ Hamburg: «Dirty Dancing» als Musical - Stage Holding wird in Stage Entertainment umbenannt +++ Erfurt: Theater startet Mitte August mit Musical in neue Saison

Salzburg: Jubel für Schrekers Oper «Die Gezeichneten»
Salzburg (ddp). Die Neuinszenierung von Franz Schrekers Opernrarität «Die Gezeichneten» ist am Dienstagabend bei den Salzburger Festspielen gefeiert worden. Heftigen Applaus und Bravorufe spendete das Premierenpublikum vor allem dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin unter Kent Nagano. Auch Regisseur Nikolaus Lehnhoff und Bühnenbildner Raimund Bauer, der für die Ausstattung der Felsenreitschule eine riesenhafte, liegende Frauenskulptur entworfen hatte, wurde einhellige Zustimmung zuteil.
Unter den Sängern stachen Anne Schwanewilms als Carlotta, Michael Volle als Tamare und Robert Brubaker als Salvago hervor. Schrekers wichtigstes Werk war die erste Opernneuinszenierung der diesjährigen Festspiele. Diese Woche folgen noch die Mozart-Opern «Mitridate» sowie «Die Zauberflöte» unter Stardirigent Riccardo Muti.
Die 1918 entstandene Oper «Die Gezeichneten» ist Abschluss und Höhepunkt der von Festspiel-Intendant Peter Ruzicka konzipierten Reihe mit Schöpfungen von den Nazis verfemter Komponisten. Das anspruchsvolle Werk mit seinen 33 Solopartien und riesig besetztem Orchester wurde seinerzeit an nahezu allen wichtigen Bühnen gegeben.
Schreker avancierte damit zu einem der meistgespielten Komponisten seiner Zeit. Als die Nazis die Macht ergriffen, wurde Schreker, Sohn eines jüdischen Hoffotografen aus Böhmen, aus seinem Amt als Direktor der Berliner Musikhochschule entlassen. Seine Werke verschwanden aus der Öffentlichkeit. Schreker erlitt einen Schlaganfall und erlag 1934 in Berlin einem Herzinfarkt.

Weimar: 5. Klezmer-Wochen auf Schloss Ettersburg
Am 23. Juli wurden die 5. Weimarer Klezmer-Wochen auf Schloss Ettersburg eingeläutet. Bis zum 18. August können sich jüdische und nicht-jüdische Interessenten mit jiddischen Liedern, der jiddischen Sprache und der Klezmermusik auseinandersetzen. Charlotte Knobloch, Vizepräsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, ist neue Schirmherrin des mehrwöchigen Festivals. Stars der Klezmerszene aus aller Welt vermitteln in Konzerten und Worksops einen Eindruck von der Vielfalt dieser Musik.
Neu war in diesem Jahr der viertägige Vorbereitungskurs, der die Technik des Musizierens ohne Noten in den Blickpunkt rückte. Aber auch musikalisch gibt es 2005 Neues zu entdecken - neben den Musikern der Klezmerszene sind Künstler aus Südosteuropa wie Sophia Papazoglou und Kyriakos Gouventas, beide aus Griechenland, oder Muammer Ketencoglu aus der Türkei zu Gast. Die multi-ethnischen Städte des Schwarzen Meeres waren lange Zeit Orte des Austausches zwischen Juden, Griechen und Türken. Davon zeugen unter anderem jiddische Instrumentalstücke und Tänze, die auch in griechischen Versionen existieren. In Konzerten oder den beliebten abendlichen Jam-Sessions in der Weimarer Innenstadt steht dieses außergewöhnliche Repertoire im Mittelpunkt.
http://www.klezmer-wochen-weimar.de/index.html
Quelle: mdr.de

Hamburg: «Dirty Dancing» als Musical - Stage Holding wird in Stage Entertainment umbenannt
Hamburg (ddp). In der Hamburger Musicalszene stehen große Veränderungen an. Das Unternehmen Stage Holdung plant noch für dieses Jahr die Europa-Premiere eines neuen Stückes und will zugleich seine bislang drei Bühnen in der Hansestadt um eine neue Spielstätte erweitern. Außerdem ändert Stage Holding zum 1. August seinen Namen in Stage Entertainment. Ein weiterer Ausbau der internationalen Aktivitäten seien die Gründe für die Umfirmierung, teilte das Unternehmen am Dienstag in Hamburg mit.
Nach Informationen des Radiosenders NDR 90,3 handelt es sich bei dem neuen Musicalprojekt um die Bühnenfassung des Kino-Hits «Dirty Dancing» von 1987. Das Stück löse voraussichtlich das wenig erfolgreiche Musical «Tanz der Vampire» im Theater Neue Flora ab. Eine Sprecherin des Unternehmens wollte dies auf Anfrage weder bestätigen noch dementieren. Offiziell will Stage Holding die neuen Pläne erst auf einer Pressekonferenz am Donnerstag bekannt geben.
In der geplanten neuen Spielstätte soll sich der erste Vorhang nach Angaben von Stage-Holding-Sprecher Michael Hildebrandt noch in diesem Jahr heben. Über den Ort des neuen Theaters wollte er jedoch keine Angaben machen, diesen will Geschäftsführer Maik Klokow erst am 2. August mitteilen. Informationen des NDR, wonach es sich dabei um eine Bühne mit Variete-Charakter am Firmensitz in der historischen Hamburger Speicherstadt handelt, bezeichnete Hildebrandt vorerst als Spekulation. Gleiches gelte für ein angebliches Interesse von Stage Holding am berühmten Cafe Keese auf der Reeperbahn.
Stage Entertainment Germany mit Sitz in Hamburg ist Teil der niederländischen Stage Entertainment International. Mit Musical-Produktionen wie »Mamma Mia!«, »Der König der Löwen«, »3 Musketiere«, »Elisabeth«, »Phantom der Oper« und »Tanz der Vampire« bespielt das Unternehmen derzeit sieben Bühnen in Deutschland. In Oberhausen wurde ein weiteres Theater übernommen, das mit einer Premiere im Dezember wiedereröffnet wird. Die Planungen für ein 2000-Plätze-Theater im Münchner Olympiapark laufen derzeit.

Erfurt: Theater startet Mitte August mit Musical in neue Saison
Erfurt (ddp-lth). Das Erfurter Theater startet Mitte August mit den Domstufenfestspielen in die neue Saison. Zwischen 13. August und 4. September gehe das Webber-Musical «Jesus Christ Superstar» insgesamt 13 Mal über die Bühne zu Füßen von Dom und Severi, teilte das Theater am Dienstag in Erfurt mit. Zudem sei für den 16. August eine Aufführung des Stummfilms «City Lights» von Charlie Chaplin geplant. Der Film werde vom Erfurter Philharmonischen Orchester begleitet. Für die Veranstaltungen seien noch Karten erhältlich.
Für die Spielzeit 2005/2006 plant das Theater zehn Premieren sowie einige Gastspiele von Tanz- und Schauspielensembles. So werde am 10. September die Oper «Waiting for the Barbarians» von Philip Glass erstmals aufgeführt. Am 15. Oktober schließe sich Mozarts «Zauberflöte» an, am 19. November folge Puccinis «Tosca». Wieder aufnehmen werde das Theater unter anderem Lortzings Oper «Zar und Zimmermann» sowie Mozarts «Don Giovanni».
Schauspiel-Aufführungen wird es in Erfurt unter anderem mit den Ensembles der Theater aus Meiningen, Rudolstadt und Weimar geben. Ballett-Aufführungen seien mit Tänzern der Ukrainischen Staatsoper und der Staatsoper Lodz geplant. Das Erfurter Theater selbst hatte nach dem Neubau des Opernhauses im Brühl Schauspiel- und Ballettensemble aufgelöst.
http://www.theater-erfurt.de
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