Hauptrubrik
Banner Full-Size

27.8.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

Publikationsdatum
Body

Salzburg: Festspiele mit Einspielergebnis hoch zufrieden +++ Bayreuth: Abschied von Schlingensiefs "Parsifal"


Salzburg: Festspiele mit Einspielergebnis hoch zufrieden
Salzburg (ddp). Die Veranstalter der Salzburger Festspiele sind mit dem finanziellen Ergebnis der diesjährigen Saison hoch zufrieden. Die Einnahmen aus Kartenverkäufen lagen nach ihren Angaben bei 24,2 Millionen Euro. «Dies war nach dem Mozartjahr 2006 das beste Ergebnis, das die Festspiele jemals erreicht haben», sagte der kaufmännische Direktor des Festivals, Gerbert Schwaighofer, am Montag in Salzburg. Rund 244 000 Besucher aus 65 Nationen hätten bis zum Freitag die 207 Veranstaltungen der Musik- und Theaterfestspiele besucht. Die Platzauslastung lag bei durchschnittlich 94 Prozent, wobei große Opern wie «Benvenuto Cellini» von Hector Berlioz oder «Eugen Onegin» von Peter Tschaikowsky sogar zu 99 Prozent ausgelastet waren.
Festspielintendant Jürgen Flimm sagte über seine erste Salzburger Saison, das Publikum habe sich seit dem 27. Juli als «aufgeschlossen und neugierig erwiesen». Das «ewige Gerede» von dem angeblich konservativen und langweiligen Festspielpublikum, das «im Loden erstickt und sich mit den Gamsbärten Erfrischung zufächelt», sei Lügen gestraft worden. Als besonderen Höhepunkt hob Flimm die Residenz des West-Eastern Divan Orchestras von Daniel Barenboim hervor. Dieser Völker verbindende Klangkörper mit Musikern unter anderem aus Israel und Palästina sei der eigentliche Star der Festspiele gewesen, sagte der Intendant.
Für die Festspielsaison 2008 kündigten Flimm sowie der Salzburger Konzertchef Markus Hinterhäuser einen neuen «Otello» von Giuseppe Verdi mit Riccardo Muti am Dirigentenpult an. Muti leitet auch eine Wiederaufnahme von Wolfgang Amadeus Mozarts «Zauberflöte». Außerdem gibt es eine Neuinszenierung von Mozarts «Don Giovanni», ein Bartok-Projekt mit dem Operneinakter «Herzog Blaubarts Burg» sowie Neuinszenierungen der Opern «Rusalka» von Antonin Dvorak und «Roméo et Juliette» von Charles Gounod. Im Konzertprogramm erwartet die Besucher unter anderem eine Orchesterresidenz des Simon Bolivar Youth Orchestras unter Gustavo Dudamel, einem sozialpolitischen Projekt mit Musikern aus den Favelas Venezuelas.


Bayreuth: Abschied von Schlingensiefs "Parsifal"
Der Regisseur Christoph Schlingensief hat gestern Abend mit der letzten Aufführung seiner Inszenierung der Oper "Parsifal" aus dem Jahr 2004 Abschied von Bayreuth genommen.
Die Inszenierung wird nach der vierten Festspielsaison und der seinerzeit heftig umstrittenen Premiere vom Spielplan der Richard-Wagner-Festspiele genommen und im nächsten Jahr durch eine Neuinszenierung des Wahlberliners Stefan Herheim ersetzt.
Bei Schlingensiefs letzter Vorstellung auf dem grünen Hügel gab es gestern für das Inszenierungsteam frenetischen Schlussbeifall und Bravorufe. Allerdings gab es auch diesmal wieder eine starke Fraktion von Buhrufern.
Schlingensief zeigte sich nach der Vorstellung glücklich und erleichtert über das überwiegend positive Echo des Publikums. "Ich glaube, mein \'Parsifal\' hat die Bayreuther Festspiele verändert und die Tür geöffnet auch für neue, ungewohnte Sehweisen auf dem grünen Hügel", hatte der Berliner Regisseur schon zuvor in einer ersten Bilanz seiner mehrjährigen Arbeit in Bayreuth gesagt.
Sein Engagement war nicht zuletzt durch den Einfluss von Katharina Wagner, der 29-jährigen Tochter des Festspielleiters Wolfgang Wagner, zustande gekommen.
Katharina Wagner hatte in diesem Jahr mit einer heftig umstrittenen Inszenierung der "Meistersinger von Nürnberg" ihr Debüt auf dem grünen Hügel gegeben, die am 25. Juli Premiere hatte. Mit dieser Inszenierung gehen morgen die diesjährigen Bayreuther Festspiele auch zu Ende.
Quelle: orf.at


Musikgenre