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28.4.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert (2)

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Rattle setzt auf Mozart - Intendantensuche für Philharmoniker +++ Spielzeit 2003/04 der Berliner Philharmoniker in Zahlen +++ Neue Spielstätte im Berliner Konzerthaus am Gendarmenmarkt - Werner-Otto-Saal eingeweiht +++ «Palast Revue» - Max Raabe mit Show im Stil der 20er und 30er Jahre +++ Domspatzen sagen Taiwan-Reise wegen SARS-Gefahr ab


Rattle setzt auf Mozart - Intendantensuche für Philharmoniker
Berlin (ddp-bln). Sir Simon Rattle setzt in seiner zweiten Spielzeit an der Spitze der Berliner Philharmoniker auf Mozart, Haydn und musikalische Neuentdeckungen. So werde er in der Saison 2003/04 erstmals mit dem Orchester die Mozart-Opern «Cosi fan tutte» und «Idomeneo» einstudieren, sagte der Chefdirigent am Montag in Berlin. Zu den Novitäten gehört eine Aufführung von Heiner Goebbels\' Werk «Surrogate Cities».
Rattle dankte den Musikern für die «wunderbare Zusammenarbeit» seit seinem Amtsantritt. «Für mich waren diese Monate ein reines Vergnügen», betonte der Stardirigent. Die Umwandlung des Orchesters in eine Stiftung des Landes Berlin habe die Möglichkeiten für ein modernes Orchestermanagement deutlich verbessert, fügte Rattle hinzu.
Die Suche nach einem neuen Intendanten für das Philharmonische Orchester geht laut Rattle weiter. Gesucht werde eine Führungspersönlichkeit, die geschäftliche Strukturen, Administration und Marketing zu einem Ganzen verbinden könne, sagte der Dirigent.
Das erfolgreiche Bildungsprojekt «Zukunft@BPhil» mit Kindern und Jugendlichen wird weitergeführt. Das Projekt steht auch im Mittelpunkt eines abendfüllenden Films «Welcome Sir Simon - Rhythm Is It!» über Rattles erste Saison mit den Philharmonikern, der im nächsten Frühjahr in die deutschen Kinos kommt.
Claudio Abbado kehrt nach zweijähriger Abwesenheit ans Pult der Philharmoniker zurück. Mit Nilkolaus Harnoncourt beginnen die Musiker ein auf mehrere Jahre angelegtes Schubert-Projekt. Im Plan der nächsten Saison steht auch eine große Konzertreise durch die USA.

Spielzeit 2003/04 der Berliner Philharmoniker in Zahlen
Berlin (ddp). Die Spielzeit 2003/04 des Berliner Philharmonischen Orchesters ist die zweite unter der künstlerischen Leitung von Sir Simon Rattle. Insgesamt 120 Konzerte werden von der Stiftung veranstaltet, davon bestreitet das Orchester 85 Sinfoniekonzerte. 35 Konzerte dirigiert Rattle selbst.
36 Konzerte werden die Philharmoniker auf Reisen geben. Im Saisonplan stehen unter anderem Ende 2003 eine große Konzerttour durch die USA (New York, Philadelphia, Washington, Chicago, Los Angeles und San Francisco) sowie Auftritte in Salzburg, London, Luzern, Athen, Rom und Wien.
Drei neue Kammermusikserien bieten die Philharmoniker ihrem Publikum: Als «Pianist in Residence» gibt der junge Deutsche Lars Vogt vier Konzerte, gleichfalls vier Konzerte sind «Alter Musik» gewidmet, und in einem «Beethoven-Zyklus» spielt das Philharmonia Quartett in sechs Konzerten alle Quartette des Komponisten.
http://www.berliner-philharmoniker.de

Neue Spielstätte im Berliner Konzerthaus am Gendarmenmarkt - Werner-Otto-Saal eingeweiht
Berlin (ddp-bln). Das Berliner Konzerthaus am Gendarmenmarkt ist um eine Spielstätte reicher. Am Montagabend wurde nach achtmonatiger Bauzeit der Werner-Otto-Saal feierlich eingeweiht. Für den Ausbau des Saals im zweiten Geschoss des Hauses hatte der Versandhändler Werner Otto 4,5 Millionen Euro gespendet. Insgesamt verfügt das Haus nun über vier Spielstätten.
Bundesbauminister Manfred Stolpe (SPD) lobte anlässlich der Eröffnung des Saales das Wirken von Werner Otto. Durch sein Mäzenatentum habe Otto deutlich gemacht, dass die Erhaltung des baukulturellen Erbes eine Aufgabe sei, die nicht nur die öffentliche Hand und Investoren etwas angehe, sondern jeden Bürger, sagte Stolpe. Er erinnerte zugleich an andere von Otto geförderte Bauten wie den Wiederaufbau des «Belvedere» auf dem Potsdamer Pfingstberg.
Der bisherige Orchesterprobensaal im Konzerthaus ist nun mit modernster Bühnentechnik ausgestattet. Eine variabel gestaltete Raumteilung ermöglicht es, dass dort tagsüber Proben und abends Konzerte oder literarische Veranstaltungen stattfinden können. Der Saal bietet bis zu 280 Besuchern Platz.
Das Konzerthaus am Gendarmenmarkt wurde von 1818 bis 1821 von Karl Friedrich Schinkel errichtet. Es gehört zu den Meisterwerken der klassizistischen Architektur. Nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde das Haus 1984 mit drei Spielstätten wiedereröffnet.

«Palast Revue» - Max Raabe mit Show im Stil der 20er und 30er Jahre
Hamburg (ddp-nrd). Mit einer bunten Nummernrevue im Stil der 20er und 30er Jahre wollen Max Raabe und sein Palast Orchester von August an die Zwischenkriegszeit wieder aufleben lassen. «Wir werden das Ganze sehr bombastisch aufziehen», kündigte Raabe am Montag bei der Vorstellung der neuen Show in Hamburg an. Mit einem «gigantischen Bühnenbild» aus meterhohen Türmen, Treppen und Säulen, einer «großen Portion Humor» und einem neunköpfigen Ballett will die «Palast Revue» nach Veranstalterangaben an die «aufregende Ära Berlins der 20er Jahre» anknüpfen.
Die Show soll laut Raabe die «Bilder und Klischees, die die Menschen im Kopf haben», szenisch auf die Bühne bringen. Im Vordergrund werde aber die Musik stehen, betont der 40 Jahre alte Bariton. Neben Stücken von Künstlern der Zwischenkriegszeit - wie den Comedian Harmonists - werde es auch etwas neuere Songs wie Frank und Nancy Sinatras «Somethin\' Stupid» oder Chart-Hits wie Tom Jones\' «Sex Bomb» im Stil der 30er Jahre zu hören geben.
Die Uraufführung der «Palast Revue» ist für den 12. August im Hamburger Thalia Theater geplant, wo die Show bis 31. August zu sehen ist. Vom 18. bis 21. Oktober feiern Raabe und das Palast Orchester die Zwischenkriegszeit in der Alten Oper in Frankfurt, vom 11. bis 30. November im Deutschen Theater in München. Zwischen dem 3. und 28. Dezember gastiert die Revue im Berliner Schillertheater.
http://www.palast-orchester.de

Domspatzen sagen Taiwan-Reise wegen SARS-Gefahr ab
Regensburg (ddp-bay). Die Regensburger Domspatzen haben aus Angst vor der Lungenseuche SARS eine Chor-Reise nach Taiwan abgesagt. Die aktuelle Situation mache diese Entscheidung «unumgänglich», teilte Domkapellmeister Roland Büchner am Montag mit. Die gesundheitliche Unversehrtheit stehe an erster Stelle. Der älteste Knabenchor der Welt hatten eigentlich Ende Juli am «Cheer Formosa International Choral Festival» teilnehmen wollen. Die Veranstalter hätten Verständnis für die Absage gezeigt, betonte Büchner.
Als Ersatzprogramm reisen die Domspatzen nun nach Frankreich und singen in mehreren Kathedralen der Provence. Das Projekt wird vom Bayerischen Fernsehen begleitet. Geplant sind Auftritte in Avignon, Nimes, Arles, Aix-en-provence und Senanque.
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