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Penderecki sieht sich als «letzten Mohikaner» der Komponisten +++ Der WDR präsentiert das Musikfestival «Licht - Stimmen» +++ Theaterleute gehen mit Mozarts «Figaro» zu Schülern +++ Landespolizeiorchester Brandenburg gibt Neujahrskonzert
Penderecki sieht sich als «letzten Mohikaner» der Komponisten
Frankfurt/Main (ddp). Der polnische Komponist Krzysztof Penderecki sieht das künstlerische Schaffen des Menschen durch die moderne Reizüberflutung bedroht. «Eine individuelle Entwicklung ist heute für einen Künstler kaum mehr möglich», beklagte Penderecki in der «Frankfurter Rundschau» (Wochenendausgabe). Er habe noch ganz normal studiert, Kontrapunkt, Harmonielehre, Komposition und Orchestrierung in Jahren erlernt. «Ein junger Komponist hingegen trägt heute mit Hilfe des Internets alle nötigen Informationen rasch zusammen, ist nicht wirklich imstande, das Material zu verstehen und zu erleben und damit eigentlich verloren.» Er halte es für ausgeschlossen, dass jemand, der nur mit Synthesizern und Computern arbeite, in der Lage sei, eine Symphonie zu schreiben.
Vielleicht werde es diese Form in Zukunft nicht mehr geben. Neben Hans Werner Henze gehöre er zu den wenigen Komponisten, die noch eine große Form schreiben könnten. «Wir sind die letzten Mohikaner - nach uns kommt die Sintflut», sagte der 70-jährige Komponist.
Der WDR präsentiert das Musikfestival «Licht - Stimmen»
Köln (ddp-nrw). Das vom WDR veranstaltete Musikfestival «Licht - Stimmen» präsentiert in diesem Monat zeitgenössische Kompositionen, die sich mit dem Universum beschäftigen. Am 30. und 31. Januar sind in fünf Konzerten Klavier- bis Orchesterwerke unter anderem von Olivier Messiaen, Iannis Xenakis und Karlheinz Stockhausen zu hören. Außerdem werden Auftragskompositionen von Georg Friedrich Haas und Christoph Staude uraufgeführt.
Das im Rahmen der Konzertreihe «Musik der Zeit» veranstaltete Musikprojekt gibt damit einen musikalischen Einblick, wie Sterne und andere Himmelsphänomene Komponisten im 20. und 21. Jahrhundert inspiriert haben, wie ein Pressesprecher auf ddp-Anfrage erläuterte.
Die fünf Konzerte verbinden stilistisch weit voneinander entfernte Werke und rücken Gemeinsamkeiten zwischen Orient und Okzident, zwischen spirituellen und naturwissenschaftlichen Orientierungen ins Licht. So gibt es in dem Konzert «Gesang der Sterne» die Komposition «Le Noir de l\'Etoile» für Schlagzeuger und astronomische Signale von Gérard Grisey zu hören. In dem Konzert «Klavier-Kosmos» stehen Klavierstücke wie «Kosmos» von Peter Eötvös und die «Cosmic Dances» von George Crumb auf dem Programm.
Die Konzerte finden in der Kölner Philharmonie, im Funkhaus des WDR sowie in der Kunst-Station der Kirche St.Peter statt. Zu den international berühmten Interpreten zählen die Dirigenten Jürg Wyttenbach und Peter Rundel sowie das Klavierduo Andreas Grau und Götz Schumacher.
http://www.wdr.de
Theaterleute gehen mit Mozarts «Figaro» zu Schülern
Altenburg/Gera (ddp-lth). Theaterleute der Altenburg-Geraer Bühne sind seit kurzem ständige Gäste in einer Altenburger Regelschule. Das Inszenierungsteam von Mozarts Oper «Die Hochzeit des Figaro» hat sich die Klassenzimmer der sechsten Klassen zur Probebühne auserkoren. Die Schüler emotional und praktisch an das Musiktheater heranzuführen, ihnen die Schwellenangst vor der Oper zu nehmen, sie für Opernmusik «aufzuschließen», sei das Ziel des Projektes, sagte Chefdramaturgin Dagmar Kunze der Nachrichtenagentur ddp.
Zugleich gehe es darum, den Thüringer Lehrplan im Fach Musik lebensverbunden umzusetzen. Nicht zuletzt wolle das Theater aus diese Weise versuchen, Lücken in der musischen Erziehung zu schließen.
Bei der ersten Begegnung stellten sich die Künstlern mit Operndirektor Stephan Blüher an der Spitze den Schülern mit ihrem Opernpart und in den Originalkostümen vor. In einem nächsten Schritt sollen die Mädchen und Jungen selbst kleine Szenen erarbeiten. Mittelfristig solle eine eigene kleine Produktion der Schüler entstehen, steckte Kunze das Ziel ab. Die Kooperation mit einer weiteren Regelschule sei geplant. In Gera plane die Ballett Company etwas Vergleichbares für ihre Inszenierung von Shakespeares «Sommernachtstraum». Dort soll sich jeweils eine Gruppe von Schülern mit Ausstattung, Bewegung sowie Spiel und Wort befassen.
http://www.theater.altenburg.gera.de
Landespolizeiorchester Brandenburg gibt Neujahrskonzert
Potsdam (ddp-lbg). Das Landespolizeiorchester Brandenburg spielt am 18. Januar in Potsdam zu seinem Neujahrskonzert auf. Erstmals werden auch Berliner Polizeimusiker dabei sein, sagte ein Sprecher in Potsdam. Unter der Leitung von Jürgen Bludowsky werden im Nikolaisaal klassische Neujahrsmelodien der Strauß-Dynastie sowie beliebte Musikstücke aus Oper, Operette und Musical erklingen.
Nach der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung Ende Dezember 2003 durch den Potsdamer und den Berliner Polizeipräsidenten spielen die verbleibenden Berliner Polizeimusiker im Landespolizeiorchester Brandenburg mit. Das Polizeiorchester Berlin war aufgelöst worden.
Eintrittskarten zu 6,50 Euro und 8,50 Euro gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen in Potsdam und in der Ticket-Galerie im Nikolaisaal, Telefon: 0331/2888828, zu kaufen.