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5.12.: theater und literatur aktuell +++ theater und literatur

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Literaturzeitschrift «neue deutsche literatur» gerettet +++ Mankells Stück über Neonazi-Mord wird in Stuttgart uraufgeführt +++ Siegfried-Lowitz-Preis für Mario Adorf +++ Theater auf Zuruf - Improvisationsfestival in Halle


Literaturzeitschrift «neue deutsche literatur» gerettet
Hamburg (ddp). Die Zukunft der Zeitschrift «neue deutsche literatur» (ndl) ist offenbar gesichert. Das traditionsreiche Blatt soll vom kommenden Jahr an im Verlag Schwartzkopff Buchwerke Hamburg & Berlin erscheinen. Verleger Peter Schwartzkopff habe sich bereit erklärt, «ndl» zu übernehmen, teilte der Berliner Aufbau Verlag am Donnerstag mit, der die Zeitschrift seit 1953 herausgegeben hat und sich von ihr nun aus wirtschaftlichen Gründen trennt.

Mankells Stück über Neonazi-Mord wird in Stuttgart uraufgeführt
Stuttgart (ddp-bwb). Am Stuttgarter Studiotheater «tri-bühne» wird am Freitag (20.15 Uhr) das Stück «Dunkles Brot und tote Blumen» des schwedischen Bestsellerautors Henning Mankell uraufgeführt. Es geht um den Mord von Neonazis an einem Mosambikaner vor mehr als drei Jahren in Dessau. Mankell sagte, er habe den Vorfall nicht vergessen können. Die Skinheads, die den Afrikaner totschlugen, hätten hinterher das Brot gegessen, das er gekauft hatte. Das Stück bildet zugleich den Auftakt des 6. Stuttgarter Europa Theater Treffens (bis 23. Dezember), das sich erstmals schwerpunktmäßig mit dem Verhältnis Europas zu Afrika beschäftigt.
Mankell, der sich nur schwer für Auftragsproduktionen gewinnen lässt, sagte der tri-bühne nach eigenen Worten zu, weil die Mitglieder dieses kleinen Theaters genug Mumm hätten, das Stück aufzuführen. Der Mord sei nicht «ein Fall von Dessau» und auch nicht von Deutschland. Das Verbrechen hätte nach seinen Worten überall in Europa geschehen können. Mankell ist besonders durch seine Kriminalromane mit Kommissar Kurt Wallander bekannt geworden. Er hat aber auch zahlreiche Afrika-Romane geschrieben, den Kontinent bereist und führt in Mosambiks Hauptstadt Maputo das Teatro Avenida.
In seinem Stück spielen deutsche und afrikanische Schauspieler und lernen dabei, miteinander zu kommunizieren. Regisseurin Edith Koerber will Übersetzer für die afrikanischen Schauspieler mit auf die Bühne bringen, die sie «Schatten» nennt. Während der zweimonatigen Proben versuchte das Ensemble, sich auf Englisch, Portugiesisch und Deutsch zu verständigen.
http://www.tri-buehne.de

Siegfried-Lowitz-Preis für Mario Adorf
München (ddp-bay). Schauspiel-Star Mario Adorf bekommt am Freitag (17.30 Uhr) in München den «Siegfried-Lowitz-Preis für Theater und Schauspielkunst». Verliehen wird er von der «Siegfried-Lowitz-Stiftung», die in Erinnerung an den vor allem durch die Krimiserie «Der Alte» unvergessenen Darsteller gegründet wurde. Die Stiftung verleiht nicht nur den nach dem 1999 verstorbenen Lowitz benannten Preis, sondern unterstützt auch den deutschen Schauspielnachwuchs sowie Klein- und Laienbühnen. Adorf wird die Auszeichnung, eine goldene Anstecknadel, selbst entgegen nehmen.

Theater auf Zuruf - Improvisationsfestival in Halle
Halle (ddp-lsa). Zum ersten nationalen Improvisationsfestival «Impronale» treffen sich von heute bis zum Sonntag Stegreiftheater in Halle. Veranstalter sind die hallesche freie Theatergruppe «Kaltstart» und das Landeszentrum «Spiel & Theater» Sachsen-Anhalts. An den drei Tagen finden Shows und Workshops zu verschiedenen Themen statt. Teilnehmer sind neben den Hallensern die Gruppen «Inflagranti» aus Bremen, «Auf Kraut» aus Nürnberg und «Freestyle Babies» aus Hamburg.
Beim Improvisationstheater wird aus dem Stegreif, beziehungsweise nach Zuruf aus dem Publikum gespielt. Jede Szene gibt es deshalb nur einmal.