Body
«Wunder von Bern» auf Staatsbesuch - Wortmann begleitet Rau +++ Russland will Kino-Industrie kommerzialisieren
«Wunder von Bern» auf Staatsbesuch - Wortmann begleitet Rau
Düsseldorf (ddp-nrw). Der Regisseur des Kinohits «Das Wunder von Bern», Sönke Wortmann, soll Bundespräsident Johannes Rau bei dessen Staatsbesuch in Lateinamerika Ende November begleiten. Rau habe Wortmann zu der Reise eingeladen, teilte die Filmstiftung NRW am Mittwoch in Düsseldorf mit. Der Kinofilm wird am 21. November in Anwesenheit von Rau und Wortmann im Goethe Institut in Mexiko City gezeigt.
Derweil entwickelt sich der Film nach Angaben der Filmstiftung zu einem «echten Kinowunder». In der dritten Woche behauptete er sich danach auf Platz 1 der deutschen Kinocharts. Mit 1,71 Millionen Besucher sei er nach so kurzer Zeit bereits der zweiterfolgreichste Film des Jahres nach «Good Bye, Lenin!». Die Filmstiftung hatte beide Filme gefördert.
Russland will Kino-Industrie kommerzialisieren
orf - Russlands Kino-Branche soll auf eine kommerzielle Grundlage gestellt werden. "Wir wollen professionell ausgestattete Kinotheater schaffen, die Filme kommerziell verwerten können", sagte ein Vertreter des russischen Kulturministeriums in Cottbus.
Im Jahr 2004 solle die Struktur der Kino-Industrie so umgestellt sein, dass Gewinn erzielt werden könne, erklärte der Abteilungsleiter für Filmförderung, Segej W. Lasaruk am Mittwoch bei einem Forum des 13. Festivals des Osteuropäischen Films in der ostdeutschen Stadt.
Nach einem Präsidial-Erlass würden 2006 alle staatlichen Filmstudios privatisiert, berichtete Lasaruk. Allein in Moskau gebe es sechs Studios für Spielfilme und 14 für Dokumentarfilme.
"Zuerst wollen wir Erfahrungen mit kleineren Filmstudios machen, bevor wir mit Mosfilm das größte Studio privatisieren", sagte er. "Wir werden die Privatisierung langsam und vorsichtig vorantreiben."
Das Festival war am Dienstag mit dem Stummfilm-Klassiker von 1924 "Die seltsamen Abenteuer des Mr. West im Lande der Bolschewiki" eröffnet worden. Bis Samstag werden mehr als 100 Filme aus 20 Ländern gezeigt. Schwerpunkt-Land ist Russland. In Cottbus werden in der Kategorie "Fokus" 20 neuere russische Filme gezeigt.
Lasaruk sagte, mit der Neu-Orientierung der russischen Filmwirtschaft werde der Produzent künftig eine größere Rolle spielen als der Regisseur. "Ab 2004 wird es für erfolgreiche Produzenten einfacher sein, an staatliche Gelder zu kommen", betonte er.
Im Jahr 2004 werde der Staat die einheimische Kinoindustrie mit umgerechnet 87 Millionen Dollar (75,9 Mill. Euro) unterstützen. Zusätzliche Mittel müssten durch gute Produzenten erwirtschaftet werden.
Der russische Film solle stärker ins Weltkino eingebunden werden, zum Beispiel durch Ko-Produktionen. Da die Zahl einheimischer Filme für das russische Kino-Netzwerk nicht ausreiche, müssten teure Produktionen aus den USA und aus Europa eingekauft werden.
In diesem Jahr sei geplant, in Russland 70 Spielfilme fertig zu stellen, sagte Lasaruk. Weitere 124 seien in der Produktion. Ziel sei, im Jahr 2005 mehr als 100 Spielfilme zu produzieren.
Quelle: orf