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Gera/Altenburg: 4. Geraer Orchesterwerkstatt Junger Komponisten +++ Köln: Tagung «Musikalische Volkskulturen und elektronische Medien» +++ Hamburg: Neue Dokumente im Fall Furtwängler aufgetaucht +++ Regensburg: Domspatzenstarten starten Deutschland-Tournee +++ Saarbrücken: Erstmals Förderpreis im Saarland für Alte Musik ausgeschrieben
4. Geraer Orchesterwerkstatt Junger KomponistenDer Komponistenverband Thüringen und das Theater Altenburg-Gera haben einen Kompositionswettbewerb ausgeschrieben, dessen Ergebnisse am 30. Oktober präsentiert werden. Vom 28. bis 30. Oktober 2004 steht wiederum ein nicht alltägliches Musikereignis im Fokus allgemeinen Interesses: mehrere Neuschöpfungen - Orchesterwerke junger Komponisten unterschiedlicher Nationalität und Schreibweisen - werden nach intensiver Vorbereitung zur Uraufführung gelangen.
Wie schon in den Vorjahren (2001-2003) hat der Komponistenverband Thüringen e.V. in Verbindung mit dem Theater Altenburg-Gera einen Orchesterkompositionswettbewerb für junge Komponisten auf internationaler Ebene ausgeschrieben, dessen Ergebnisse am 30. Oktober, um 16 Uhr im Konzertsaal des Theaters Gera vor interessiertem Publikum klingende Gestalt annehmen werden. Somit können sich Anliegen und Verlangen junger Komponisten erfüllen; wo sonst finden sich Möglichkeiten, eine brandneue Partitur aufführen zu lassen!?
Im Einzelnen handelt es sich um Werke Mariano Julián Galussio (Köln), Vassos Nicolaou (Köln), Lars Werdenberg (Basel) und Wu Ji-Xue (Leipzig).
Geleitet wird das Philharmonische Orchester des Theaters Altenburg-Gera von Nicolás Pasquet, der eine Professur für Orchesterleitung an der Franz-Liszt-Hochschule Weimar wahrnimmt. Mit ihm als Vollblutmusiker und Träger internationaler Preise steht dem Orchester ein adäquater Interpret zur Seite, der das Engagement der Philharmoniker zweifelsohne noch vertiefen und aktivieren wird. Parallel zur Orchesterarbeit erfolgen Workshops, in denen Prof. Wilfried Krätzschmar, ein renommierter Komponist und Hochschullehrer, als Mentor den jungen Komponisten sekundiert.
Dr. sc. Eberhard Kneipel (Gera), Prof. Wilfried Krätzschmar (Dresden), Prof. Dr. Eckart Lange (Weimar), weitere Komponisten und Musikwissenschaftler, Vertreter von Musikverlagen, Kulturpolitiker und Repräsentanten kultureller Einrichtungen werden in einem abschließendem Podiumsgespräch um 19.30 Uhr im Hotel Courtyard by Marriott Probleme des zeitgenössischen Komponierens im allgemeinen - junger Komponisten im besonderen - diskutieren.
Die Stiftung Kulturfonds und das Thüringer Kultusministerium unterstützen dieses Vorhaben, damit ein Zeichen setzend, wie mit Ernsthaftigkeit und Zielstrebigkeit diese Thematik voranzubringen ist.
http://www.theater-altenburg-gera.de
Tagung «Musikalische Volkskulturen und elektronische Medien» in Köln
Das Geschäft mit Handy-Klingeltönen boomt und überschreitet inzwischen den Umsatz, der mit dem Verkauf von Singles erzielt wird. Grund genug, dem Phänomen auch wissenschaftlich auf den Grund zu gehen - eine Tagung in Köln packts an.
Dem Phänomen und anderen in der explosionsartigen Entwicklung des Medienmarktes widmet sich die Tagung «Musikalische Volkskulturen und elektronische Medien» am Institut für Musikalische Volkskunde der Universität zu Köln.
Auch mit der Musik in Rundfunk, Fernsehen und Film beschäftigt sich die Tagung: etwa mit kritischen Äußerungen in Medienhits der NS-Zeit, mit dem «Volkslied-Flimmern» im DDR-Fernsehen und der Musik in indischen Filmen. Behandelt werden überdies Fragen der Archivierung von Musik in renommierten Institutionen. Die Teilnahme an der Tagung vom 14. bis 16. Oktober ist kostenlos.
http://www.uni-koeln.de/ew-fak/Mus_volk/anmeldungkoeln.htm
Quelle: codexflores.ch
Neue Dokumente im Fall Furtwängler aufgetaucht
Hamburg (ddp). Im Fall des wegen seiner Nähe zum Nationalsozialismus umstrittenen Dirigenten Wilhelm Furtwängler (1886-1954) sind offenbar neue Dokumente aufgetaucht. Wie die Wochenzeitung «Die Zeit» berichtet, hat sich Furtwängler im Herbst 1944 um Asyl in der Schweiz bemüht. Dies belegten bisher unbekannte Schweizer Polizei-Akten, die der Zürcher Historiker Alexis Schwarzbacher für das Blatt ausgewertet habe.
Aus den Akten gehe hervor, dass sich Furtwängler «gefährdet» sah, «da er sich im Freundeskreis verschiedentlich etwas frei geäußert habe.» Die Berner Fremdenpolizei habe Furtwänglers Antrag jedoch wenig überzeugend gefunden und den Dirigenten abgewiesen.
Furtwängler galt als einer der überragenden Pultstars seiner Zeit. Er dirigierte das Leipziger Gewandhausorchester, leitete die Berliner Staatsoper und die Berliner Philharmoniker. Während der NS-Diktatur wurde er 1933 Vizepräsident der Reichsmusikkammer, legte aber ein Jahr später aus Protest gegen das Verbot, die Oper «Mathis der Maler» von Paul Hindemith aufzuführen, alle Ämter nieder. Furtwängler blieb jedoch in Deutschland und übernahm auch wieder die Leitung der Berliner Philharmoniker. Nach dem Krieg wurde er im Zuge seines Entnazifizierungsprozesses freigesprochen.
Regensburger Domspatzen starten Deutschland-Tournee
Regensburg (ddp-bay). Die Regensburger Domspatzen starten am Freitag zu ihrer traditionellen Deutschland-Tournee. Erste Station der elf-tägigen Konzertreise ist Halberstadt, wo der Knabenchor anlässlich des 1200-jährigen Bistumsbestehen im Halberstädter Dom auftritt.
Danach folgen neun Konzerte in Hamburg, Georgsmarienhütte bei Osnabrück, Werther bei Bielefeld, Hattingen, Straelen am Niederrhein, Worms, Karlsruhe und Landshut. In das Programm nahm Domkapellmeister Roland Büchner neben Werken von Hassler, Palestrina, Pachelbel, Schütz, Mendelssohn und Brahms auch zeitgenössische Stücke auf, wie Chormanager Christof Hartmann mitteilte.
http://www.domspatzen.de
Erstmals Förderpreis im Saarland für Alte Musik ausgeschrieben
Saarbrücken (ddp-swe). Auf alte Instrumente spezialisierten Nachwuchsmusikern winkt im Saarland erstmals ein Preis. Der Saarländische Rundfunk (SR) und die Fritz-Neumeyer-Akademie für Alte Musik haben jetzt einen mit 1500 Euro dotierten «Förderpreis für Alte Musik» ausgeschrieben, wie der SR am Mittwoch in Saarbrücken mitteilte. Die neu geschaffene Auszeichnung richte sich an Musiker bis 35 Jahre, die sich mit Instrumenten und Spielweisen vor 1800 beschäftigen und im Bezug zu dem Bundesland stehen. Der Preis soll am 11. Februar 2005 bei den «5. Tagen Alter Musik im Saarland» in der Hochschule für Musik Saar verliehen werden.
Bewerbungen, die neben einem künstlerischen Lebenslauf auch eine musikalische Arbeitsprobe auf CD, Video oder Musikkassette enthalten sollen, können bis zum 30. November an folgende Adresse geschickt werden: Saarländischer Rundfunk, Musikabteilung (Stichwort: Förderpreis Alte Musik), 66100 Saarbrücken. Unter dieser Adresse kann auch die Ausschreibung angefordert werden.