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8.1.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Xenakis beim 6. Berliner «UltraSchall»-Festival +++ Hamburger Schüler arbeiten an Inszenierung von Kinderoper mit +++ Neujahrskonzert in der Zitadelle Spandau mit «Forellenquintett»+++ Konzerte und Oratorien beim LUCERNE FESTIVAL, Ostern 2004


Xenakis beim 6. Berliner «UltraSchall»-Festival
Berlin (ddp-bln). Beim diesjährigen Berliner Festival «UltraSchall» kommen 22 Konzerte zur Aufführung. Die Musikreihe vom 13. bis 25. Januar wird wieder von Deutschlandradio und Radio RBB ausgerichtet. Beide Sender strahlen die Konzerte aus, zwei davon live. Das sagte der für das Programm mitverantwortliche Rainer Pöllmann (Deutschlandradio) am Donnerstag in Berlin.
Das Publikum habe die ersten fünf Festivals dieser Reihe gut angenommen. Die Veranstaltungen in den Sophiensälen seien im Vorjahr mit 94 Prozent ausgelastet gewesen, fügte Pöllmann hinzu. Diesmal gibt es erstmals vier Musikgespräche. Drei stehen unter Leitung des Komponisten Friedrich Goldmann, darunter mit dem diesjährigen Stipendiaten des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, Jean-Luc Hervé, und seinem Vorgänger Alain Gaussin.
Französische Musik steht diesmal im Mittelpunkt des Festivals. Viermal wird Jannis Xenakis\' Musik-Raum-Choreografie «Kraanerg» aufgeführt, gefördert durch die Bundeskulturstiftung. Es erklingen insgesamt Werke von 50 Komponisten. Von sieben weiteren Musikern sind in den Spätveranstaltungen «Boxen überall» Stücke zu hören. Federführend sind hier die Hörspielabteilungen der Sender. Erstmals ist eine Kammeroper zu erleben: «Cuperpos Deshabilitados» von José-Maria Sanchez-Verdú. Obgleich sich «UltraSchall» nicht als Uraufführungs-Festival versteht, vielmehr oft der Wiederbelebung von Vergessenem dient, sind 13 Ur- und 7 deutsche Erstaufführungen geplant.

Hamburger Schüler arbeiten an Inszenierung von Kinderoper mit
Die Hamburgische Staatsoper arbeitet bei ihrer Inszenierung der Kinderoper «Der 35. Mai oder Konrad reitet in die Südsee» unter der Leitung von Alexa Lüddecke mit Schülern aus Hamburg-Wilhelmsburg zusammen. Die Jugendlichen nehmen dafür am Theateralltag teil und stellen Kostüme und Requisiten für die Aufführung her. Auch Chor und Orchester rekrutieren sich aus Hamburger Schülerinnen und Schüler. In der Hansestadt kooperieren Schulen und Theater seit Herbst 2002. Die Kinderoper in sieben Bildern der Komponistin Violetta Dinescu nach der literarischen Vorlage von Erich Kästner hat am 8. Februar auf Kampnagel in Hamburg Premiere.

Neujahrskonzert in der Zitadelle Spandau mit «Forellenquintett»
Berlin (ddp-bln). Das «Forellenquintett» von Franz Schubert wird am Sonntag beim Neujahrskonzert in der Zitadelle Spandau gespielt. Neben Schuberts populärem Werk steht der wohl begabteste Musiker des Hauses Hohenzollern, Prinz Louis Ferdinand von Preußen, im Mittelpunkt, sagte ein Sprecher des Veranstalters. Der Prinz widmete sich neben seiner militärischen Karriere vor allem der Musik und war einer der größten Verehrer Beethovens. In seinen eigenen Kammermusik-Kompositionen dominiert das Klavier.
Bei dem Neujahrskonzert spielt die junge weißrussische Pianistin Elizaweta Stepanowa, die 2003 mit Mozarts Wiener Klavierkonzerten sensationelle Erfolge feierte, mit den Musikern des Mozartensembles Berlin-Brandenburg. Die Veranstaltung beginnt um 17.00 Uhr im Gotischen Saal der Zitadelle Spandau.

Konzerte und Oratorien beim LUCERNE FESTIVAL, Ostern 2004
Im Programm von OSTERN 2004 spiegelt sich die lange Tradition der vorösterlichen Passionszeit wieder. Zehn Konzerte mit sakraler und sinfonischer Musik im Konzertsaal des KKL Luzern, der Franziskanerkirche und Jesuitenkirche sind der Besinnung auf Leiden, Tod und Trauer gewidmet. Fünf grosse Oratorien aus unterschiedlichen Epochen zeigen individuelle musikalische Perspektiven auf Passion und Totengedenken.
Das Drama der Leidensgeschichte Christi wird in verschiedenen Versionen vorgestellt: Johann Sebastian Bachs eindringliche Matthäus-Passion erklingt in der Interpretation von Gabrieli Consort and Players unter der Leitung von Paul McCreesh. Nach dem Vorbild der Passionen Bachs komponierte Frank Martin sein grossartiges Oratorium «Golgotha». Alois Koch wird es mit Akademichor Luzern, der Kantorei der Stiftskirche Stuttgart und den Berliner Symphonikern aufführen. Auch in den Programmen barocker Sakralmusik von Cantus Cölln mit Konrad Junghänel und von Andreas Scholl mit dem Ensemble 415 unter der Leitung von Chiara Banchini wird der Leidensgeschichte Jesu gedacht ? in Vivaldis «Stabat Mater» und J. S. Bachs Kantate «Christ lag in Todesbanden».
Zwei zentrale Vertonungen des Requiems, der Totenmesse, werden von Rundfunk-Sinfonieorchestern der ARD aufgeführt: Sylvain Cambreling leitet das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg sowie die Europachorakademie in der Aufführung der «Grand Messe de Morts» von Hector Berlioz. Das Symphonieorchester und der Chor des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung seines neuen Chefdirigenten Mariss Jansons musizieren das legendäre Requiem d-Moll von Wolfgang Amadé Mozart. Die «letzten Dinge» in der bildhaften Musiksprache des Barock sind Thema des Oratoriums «Der Tag des Gerichts» von Georg Philip Telemann. Nikolaus Harnoncourt, der sich vor vielen Jahren um die Wiederentdeckung dieses Oratoriums bemüht hat, wird dieses Werk mit dem Concentus Musicus und dem Arnold Schoenberg Chor Wien musizieren.
Trauer um geliebte Menschen bestimmt das Programm zweier Konzerte: im Programm des Ensembles Hespérion XXI unter der Leitung von Jordi Savall und mit Gustav Mahlers «Kindertotenliedern» im Konzert des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks mit Mariss Jansons. Das neue «orchestra-in-residence» bei LUCERNE FESTIVAL, OSTERN präsentiert ausserdem Sinfonien von Joseph Haydn und Anton Bruckner.
Abgerundet wird das Programm durch Kammermusik: Natalia Gutman spielt im Violoncello-Rezital in der Franziskanerkirche drei Suiten von Johann Sebastian Bach.
LUCERNE FESTIVAL, 27. März - 4. April, http://www.lucernefestival.ch
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