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Bonn: Schlingensief inszeniert Eggert-Uraufführung +++ Berlin: «Idomeneo» an der Deutschen Oper: Die Köpfe sind weg +++ Dresden: Starpianistin Grimaud spielt in Gläserner Manufaktur +++ Berlin: Premiere von Polanskis «Tanz der Vampire» am Sonntag
Bonn: Schlingensief inszeniert Eggert-UraufführungBonn (ddp-nrw). Regisseur Christoph Schlingensief wird im kommenden Jahr die Uraufführung der Oper «Freax» von Moritz Eggert am Theater Bonn inszenieren. Schlingensief habe immer wieder bewiesen, dass er Randgruppen der Gesellschaft auf künstlerisch spannende und bewegende Weise einbinden und damit die Öffentlichkeit für deren Lebenssituation sensibilisieren kann, betonte der Bonner Generalintendant Klaus Weise am Freitag.
«Freax» sei eine tragische Liebesgeschichte über Täuschung, Selbsttäuschung und den Umgang mit den «Andersartigen»; eine Geschichte von Menschen, deren Körper nicht der Norm entsprechen. Es handelt sich um eine Auftragsarbeit des Theaters Bonn und des Beethovenfests. Das Libretto schreibt Hannah Dübgen. Die Uraufführung ist für den 2. September 2007 vorgesehen.
Eggert schrieb bisher zehn Opern. Bei der RuhrTriennale 2005 wurde sein viel beachtetes Fußballoratorium «Die Tiefe des Raumes» uraufgeführt. Seit der Oper «Der ewige Friede» von Kurt Schwertsik in der Spielzeit 1994/95 wurde im Bonner Opernhaus keine zeitgenössische Oper mehr uraufgeführt.
Berlin: «Idomeneo» an der Deutschen Oper: Die Köpfe sind weg
Berlin (ddp-bln). Die Neuenfels-Inszenierung der Mozart-Oper «Idomeneo» ist einem Medienbericht im Augenblick gänzlich kopflos. Die abgeschlagenen Häupter von Poseidon, Christus, Buddha und Mohammed sind nach Informationen der «Berliner Morgenpost» (Freitagausgabe) aus dem Fundus der Deutschen Oper verschwunden.
Die vier Köpfe gehören zur Schlussszene der Inszenierung, die vor einigen Wochen für einen Skandal gesorgt hatte. Opernintendantin Kirsten Harms hatte die Wiederaufnahme der Mozart-Oper wegen vermeintlicher Bedrohung durch Islamisten abgesagt. «Idomeneo» soll am 18. und 29. Dezember doch wieder gespielt werden.
Dresden: Starpianistin Grimaud spielt in Gläserner Manufaktur
Dresden (ddp-lsc). Die französische Star-Pianistin Hélène Grimaud kommt am 17. Dezember erneut zu einem Gastspiel nach Dresden. Gemeinsam mit der Staatskapelle unter der Leitung des neuen Chefdirigenten des London Philharmonic Orchestra, Vladimir Jurowski, spielt Grimaud in der Gläsernen Manufaktur Werke von Beethoven und Mozart, wie der VW-Konzern am Donnerstag in Dresden mitteilte.
Das Konzert bildet den Abschluss des diesjährigen Veranstaltungsprogramms in der Manufaktur. Die 37-jährige Musikerin ist international gefeiert. In diesem Jahr nahm Grimaud auch am Moritzburg Festival für Kammermusik teil. 2005 erhielt sie den Echo Klassik. Die Auszeichnung wird von der Deutsche Phono-Akademie der Musikindustrie verliehen.
Berlin: Premiere von Polanskis «Tanz der Vampire» am Sonntag
Berlin (ddp-bln). Roman Polanskis Musical «Tanz der Vampire» feiert am Sonntag (17.00 Uhr) in Berlin Premiere. Dazu werden neben Oscar-Preisträger Polanski und Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD)auch Sänger Udo Jürgens, Regisseur Helmut Dietl sowie die Schauspieler Anja Kling, Oliver Kalkofe und Anna Maria Mühe erwartet.
Das Musical basiert auf dem gleichnamigen Film, bei dem Polanski 1967 Regie führte, selbst die Rolle des Assistenten Alfred spielte und der als sein großer Durchbruch gilt. Uraufgeführt wurde das Musical 1997 in Wien. Weitere Stationen waren Stuttgart und Hamburg. Mit bislang vier Millionen Zuschauern ist «Tanz der Vampire» eines der erfolgreichsten Musicals im deutschsprachigen Raum.
Thomas Borchert spielt wie bereits in der Hamburger Inszenierung den Grafen von Krolock. Die Rolle der Sarah wurde von Lucy Scherer übernommen, die an der Berliner Universität der Künste studierte. Veit Schäfermeier spielt den Vampirjäger Professor Abronsius. Sein Assistent Alfred wird von Alexander Klaws dargestellt. Der erste Gewinner der RTL-Show «Deutschland sucht den Superstar» (DSDS) gibt damit sein Bühnendebüt.
Das Theater des Westens in Charlottenburg ist bereits seit mehreren Wochen auch optisch Sitz der Vampire. Die Fassade wird jeden Abend mittels Projektionstechnik in ein Schloss verwandelt. Die Projektion entsteht durch ein Dia, das durch die Illumination auf eine Gesamtfläche von 45 mal 20 Metern vergrößert wird. Dadurch erscheint auf der Frontseite des Theaters die 900 Quadratmeter große Nachbildung einer Schlossfassade.