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Köln: musikFabrik präsentiert Chiffre-Zyklus von Wolfgang Rihm +++ Berlin: Premiere von «Cinderella» an Staatsoper gefeiert +++ Gelsenkirchen: Musiktheater im Revier mit Doppelpremiere +++ Dessau: 12. Kurt Weill Fest geht mit Besucherrekord zu Ende
Köln: musikFabrik präsentiert Chiffre-Zyklus von Wolfgang Rihm
Köln (ddp-nrw). Die Kölner musikFabrik präsentiert beim zweiten Konzert ihrer Uraufführungsreihe «musikFabrik im WDR» erstmals den Chiffre-Zyklus Wolfgang Rihms. Die Uraufführung von «Nach-Schrift» (eine Chiffre) am 14. März in Köln wird den seit 1982 als \'work-in-progress\' bestehenden Zyklus vollenden, teilte das Ensemble am Samstag mit. Das neue Werk ist, so der Komponist, als Kommentar zum gesamten Zyklus konzipiert. Zu «Bild (eine Chiffre)» wird Luis Buñuels und Salvador Dalís surrealistischer Film «Un Chien Andalou» von 1928 gezeigt werden. «Bild» wurde von Wolfgang Rihm als \'Klangplastik\' oder \'Übermalung\' des Films gedacht.
Berlin: Premiere von «Cinderella» an Staatsoper gefeiert
Berlin (ddp-bln). Die erst 18-jährige Absolventin der Ballettschule des Moskauer Bolschoi-Theaters, Polina Semionowa, hat am Sonntagabend in der Titelpartie von Prokofjews «Cinderella» an der Berliner Staatsoper fasziniert. Mit ihrem Partner Artem Shpilewski wurde sie mit Ovationen belohnt. Choreografie und Inszenierung stammten von Ballettdirektor Wladimir Malakow. In Malakows Lesart ist Cinderella eine hoch begabte Tänzerin, die zunächst schikaniert wird. Letztendlich wird ihr Können aber erkannt.
Polina Semionowa hatte 2000 die Goldmedaille beim Moskauer internationalen Ballettbewerb gewonnen und war 2002 Siegerin beim traditionsreichen Waganowa-Wettbewerb in St. Petersburg. Malakow engagierte sie sofort nach Ende ihrer Ausbildung als Erste Ballettsolistin an die Berliner Staatsoper. Shpilewski wurde in St. Petersburg ausgebildet.
Ausstatter des Stücks ist der Spanier Jordi Roig. Es dirigierte der Este Vello Pähn, Musikdirektor des finnischen Kuopio-Sinfonieorchesters und Professor an der Musikakademie seiner Heimat.
Gelsenkirchen: Musiktheater im Revier mit Doppelpremiere
Gelsenkirchen (ddp-nrw). Mit einer Doppelpremiere zweier Opern lockt das Gelsenkirchener Musiktheater im Revier (MiR) seit gestern Besucher an. Der Schweizer Regisseur Dieter Kaegi inszenierte «Eine florentinische Tragödie» von Alexander von Zemlinsky und «Gianni Schicchi» von Giacomo Puccini. Beide Stücke erzählen trotz aller Unterschiede von «Bettgeschichten» aus Florenz. Innerhalb von drei Stunden führt Kaegi seinem Publikum zwei unterschiedliche Schicksale vor. Der Doppelabend steht bis zum 22. Juli insgesamt 15 Mal auf dem Spielplan des MiR.
Dessau: 12. Kurt Weill Fest geht mit Besucherrekord zu Ende
Dessau (ddp). Das 12. Kurt Weill Fest geht am Sonntag in Dessau mit einer positiven Bilanz der Veranstalter zu Ende. Wie die Kurt-Weill-Gesellschaft am Samstag in der Bauhausstadt mitteilte, startete das zehntägige Festival am Freitag vor einer Woche mit einem Besucherrekord. Bereits im Vorverkauf habe die Kartenauslastung bei 91 Prozent gelegen. Insgesamt wurden 7752 der 8076 angebotenen Karten verkauft. Der Präsident der Kurt-Weill-Gesellschaft, Hubert Ernst, freue sich über die zunehmende Zahl von Festbesuchern aus dem gesamten Bundesgebiet und dem Ausland. Durch die steigende Festigung des Dessauer Musikfestivals im gesamtdeutschen Veranstaltungskalender steige auch die wirtschaftliche Attraktivität des Standortes Dessau und damit auch des Landes Sachsen-Anhalt, sagte er.
Der geschäftsführende Direktor und künstlerische Leiter des Kurt Weill Festes, Clemens Birnbaum, sprach von einem großen Zuspruch für seine Programmgestaltung. Die Festivaldramaturgie mit starkem Akzent auf choreografische Aufführungen am letzten Festwochenende sei aufgegangen, sagte er. Mit dem neuen Spielort Hangar und dem Engagement der Gastronomen der Stadt, die sich mit eigenen Veranstaltungen im Rahmen der Weill-Meile einbrachten, sei die Präsenz des Festivals in diesem Jahr noch verstärkt worden. Zu den 35 Veranstaltungen des Musikfestes vom 27. Februar bis zum 7. März, das in diesem Jahr unter dem Motto «Stadtkultur» stand, kamen mehr als 300 Künstler aus dem In- und Ausland.
Das Festival zu Ehren des Komponisten Kurt Weill (1900-1950) geht am Sonntag im Anhaltischen Theater in der Bauhausstadt mit einem Weill-Doppelprogramm zu Ende. Der Kammertänzer Gregor Seyffert und Compagnie Berlin tanzen zu «Der Neue Orpheus» und zu «Die Sieben Todsünden». Zwischen den beiden Stücken wird das Filmorchester Babelsberg als Uraufführung live zum Filmklassiker «Berlin: Die Sinfonie der Großstadt» eine rekonstruierte Fassung von Edmund Meisels Filmmusik präsentieren.
Im kommenden Jahr stehe das 13. Kurt Weill Fest unter dem Motto «Fluchtpunkt Amerika» und behandle sowohl die Emigration Weills in die USA als auch die geistigen Fluchten seines Schaffens. Die Oper «Street Scene», die das aktuelle Fest eröffnete, solle noch einmalaufgenommen werden.
http://www.kurt-weill.de