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Jubiläum - Festprogramm zum 25-jährigen Bestehen der Tonhalle +++ Spielmannszüge aus Sachsen-Anhalt ermitteln Landessieger +++ Mozarteum Orchester sagt China-Tournee ab +++ Mozartjahr 2006: Wiens Planungen für Jubiläum +++ "Haydn Festspiele" ab 2005 mit Opern-Tagen +++ Benefiz-Konzert für irakische Flüchtlinge: Bono Vox und Luciano Pavarotti
Jubiläum - Festprogramm zum 25-jährigen Bestehen der Tonhalle
Düsseldorf (ddp-nrw). Die Düsseldorfer Tonhalle feiert ihr 25-jähriges Bestehen am 27. April mit einem großen Festprogramm. Neben einem Tag der offenen Tür gibt es zwei große Konzerte: Am Vormittag spielen die Düsseldorfer Symphoniker Stücke von Brahms, Schumann und Mendelssohn Bartholdy. Der Abend gehört dem Jazz mit einem Konzert der Szenegrößen Archie Shepp Quartett und Lou Donaldson Quartett, wie die Tonhalle am Dienstag mitteilte. Für beide Konzerte beträgt der Eintrittspreis einheitlich jeweils zwölf Euro.
Spielmannszüge aus Sachsen-Anhalt ermitteln Landessieger
Freyburg (ddp-lsa). Die Unstrutstadt Freyburg ist am Wochenende Treffpunkt für mehr als 600 junge Musiker. Während der Landesmeisterschaften der Spielmannszüge ermitteln 13 Vereine aus Sachsen-Anhalt die Landessieger, wie eine Sprecherin der Stadtverwaltung am Mittwoch mitteilte. Austragungsorte für die Wettbewerbe unter dem Motto «Musik verbindet» sind sowohl der Lichthof der Rotkäppchen Sektkellerei als auch der Schützenplatz.
Der Wettbewerb beginnt am Samstag 10.00 Uhr mit einem Sternenmarsch der Vereine zum Marktplatz der 800 Jahre alten Stadt an der Unstrut. Auf ihrem Weg durch die Weinstadt geben die Vereine Proben ihres Könnens. Am Sonntag beginnt das Spektakel bereits um 8.00 Uhr mit dem musikalischen Wecken der Freyburger. An beiden Tagen gibt es jeweils 16.00 Uhr in der Sektkellerei Konzerte der Preisträger.
http://www.freyburg-info.de/
Mozarteum Orchester sagt China-Tournee ab
Das Mozarteum Orchester Salzburg muss eine seit langem geplante Tournee nach Peking und Shanghai absagen. Als Grund dafür gab das Orchester am Dienstag in einer Aussendung "Finanzierungsprobleme im Vorfeld" an.
Geplant war ab 8. Mai eine Aufführungsserie der "Fledermaus" von Johann Strauß, wobei das Mozarteum Orchester in der Inszenierung von Bert Schifferdecker spielen hätte sollen.
Das Orchester meinte weiters, dass durch das Auftreten der Lungenerkrankung SARS eine Reise nach China für das Orchester zusätzlich schwierig gewesen wäre. Zudem wird in der Aussendung betont, dass die Tournee "vorerst verschoben" sei.
Mozartjahr 2006: Wiens Planungen für Jubiläum
Die bekannte Frage, was Mozart noch getan und geschaffen hätte, wenn er nicht so früh gestorben wäre, erfährt durch die Planungen der Stadt Wien für das Mozart-Jubiläumsjahr 2006 eine neue Antwort:
"Unser Festival, das ist es, was er gemacht hätte", meinte der US-amerikanische Theatermacher Peter Sellars am Dienstag bei einer Pressekonferenz mit Wiens Bürgermeister Michael Häupl (S) im Wiener Rathaus.
Sellars wird mit einem Budget von rund zehn Mio. Euro, wie Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S) gegenüber der APA bezifferte, die Spezialschiene "Mozart-Special" konzipieren - und ist damit Herr über die größte Initiative zur Kunstauftrags-Vergabe in der Geschichte Wiens. Nicht eine, gleich zwei neue "Zauberflöten", zwei neue "Clemenzas", zwei neue Requiems werden im Jubiläumsjahr in Wien zu hören sein.
Auf Basis der genannten Mozart-Werke aus seinen letzten Schaffensjahren sollen insgesamt sechs neue Opern, sechs neue Filme und sechs architektonische oder stadtplanerische Projekte anlässlich Mozarts 250. Geburtstag von der Stadt Wien in Auftrag gegeben werden. Präsentiert werden sie im Jubiläumsjahr in dem dreiteiligen Festival "New Crowned Hope", das Sellars konzipiert.
Der Name ist die englische Bezeichnung der Wiener Freimaurerloge Mozarts und verweist auf Sellars Bild eines visionären Mozart als Vorkämpfer von Demokratie, Revolution und Versöhnung. Sellars will anhand Mozarts Gedankenwelt 2006 eine "neue Ära in Wien" einläuten - nicht nur künstlerisch, sondern auch politisch.
"Die Musik Mozarts bereitete die Demokratie, die Befreiung, das neue Europa der Aufklärung vor", so Sellars. "2006 wird Wien der Ort sein, wo eine neue Welt entworfen und erschaffen werden wird", ein "neuer Wiener Kongress" soll ein neues Zeitalter der "Vergebung" einläuten.
So sollen, neben den künstlerischen Projekten, auch die neuen politischen Führer aus Krisenherden wie Pakistan und Indien oder dem Nahen Osten nach Wien eingeladen werden, um nach Mozarts Vorbild und Ideenwelt "Vergebung und Versöhnung" zu erreichen.
In "La Clemenza di Tito" habe der Komponist die Biografie Nelson Mandelas vorweggenommen. Die Vernetzung mit internationalen Kulturinstitutionen in New York (Lincoln Center), London, Paris und weiteren Städten soll für "globale Auswirkungen" sorgen. Namen der beteiligten Künstler werde er erst im kommenden Jahr nennen, doch es werden "einige erstaunliche Namen dabei sein", so Sellars.
Durchwegs alle großen Musikinstitutionen Wiens planen eigene Programme zu Mozarts Geburtstag. Wien brauche jedoch auch "den Blick von außen", der mit Sellars eingeladen werde, ist sich Mailath-Pokorny sicher.
"2006 wird die Welt Mozarts 250. Geburtstag feiern. Da muss auch das Wiener Mozartjahr international sein". Sellars Spezialschiene forme zusammen mit der Umorientierung des Theaters an der Wien, wo 2006 fast ausschließlich Mozart (sowie ein Gluck-Zyklus) und ab 2007 statt Musicals nur noch Ernste Musik gespielt wird, sowie der Nachhaltigkeit der in Wien entstehenden Projekte die drei Säulen des Mozartjahres.
Befragt nach den Vorstellungen zu Standorten und Ideen zu den architektonischen oder stadtplanerischen Projekten des Mozartjahres verwies Häupl auf die "offene Frage" der Donauplatte vor der UNO-City, wo ursprünglich das nicht verwirklichte Guggenheim-Museum vorgesehen war.
Er habe für diesen Ort den "Wunsch" nach einem Kulturbau. "Kultureinrichtungen werden entsprechend favorisiert", so Häupl, der noch keine Details nennen wollte, aber festhielt: "Wir werden es sicher nicht dabei belassen, das Figaro-Haus anzufärbeln. Das wäre zu wenig".
"Haydn Festspiele" ab 2005 mit Opern-Tagen
Die "Haydn Festspiele Eisenstadt" erweitern ihren Opernschwerpunkt und veranstalten ab 2005 eigene Opern-Tage. Eine Serie von zwölf Aufführungen wird ab Mitte August jeweils an den Wochenenden geboten und zu den Internationalen Haydntagen überleiten, die weiterhin Mitte September stattfinden werden.
Kultur-Landesrat Helmut Bieler (S), Intendant Walter Reicher sowie der Mitbegründer der Haydntage und künstlerische Leiter der Opern-Tage, Maestro Adam Fischer, informierten Dienstagabend in Eisenstadt über das neueste Projekt der "Haydn Festspiele".
Joseph Haydn schrieb mehr als 20 Opern und dirigierte als Kapellmeister am Hofe der Esterhazys über 1.200 Opern-Vorstellungen. In Eisenstadt werden daher seit 1994 auch Haydn-Opern aufgeführt. Die Eigenproduktionen der "Haydntage" wurden von Publikum und Presse immer wieder begeistert aufgenommen. Mit maximal vier Vorstellungen pro Festival stieß man allerdings an die Grenzen der Kapazität.
Eigene Opern-Tage mit zwei bis drei verschiedenen Produktionen - einer Neuproduktion, einer Wiederaufnahme sowie einer Oper eines Komponisten aus dem zeitlichen Umfeld Haydns - sollen den Ruf Eisenstadts als Zentrum der Haydn-Pflege festigen. Adam Fischer glaubt, dass sich Eisenstadt mit seinem Opernproduktionen als Alternative zu den großen Opernhäusern etablieren und einmalige Interpretationsstile erarbeiten kann: "Wo das Werk im Mittelpunkt steht und der Komponist und wo es nicht auf die Einzelleistungen der Sänger ankommt".
Haydns Musik sei für dieses Ambiente erdacht worden, spielte Fischer auf die Besonderheit des Haydnsaales im Schloss Esterhazy an. "Man versteht die Werke in dieser Umgebung besser, hat einen besseren Zugang. Es ist nicht so, dass ich im Musikverein keinen Haydn spielen kann, aber wir kriegen neue Impulse hier. Ein zusätzliches Fenster tut sich auf, wenn ich im Haydnsaal Haydn mache."
Und Fischer weiter: "Man sollte Champagner nicht aus der Kaffeetasse trinken. Haydn hier ist Haydn aus dem Champagnerglas. Haydn anderswo ist Haydn aus der Kaffeetasse."
Gestartet werden die Opern-Tage deshalb 2005, weil Fischer bis 2004 jeden Sommer in Bayreuth dirigiert. Nachdem er seine "Ring"-Serie beendet hat, will der international gefragte Dirigent 2005 aussetzen und ab 2006 "beides verbinden".
Der vor Jahren diskutierte Plan, in Eisenstadt ein Opernhaus - eventuell ein mobiles - zu errichten, ist laut Landesrat Bieler "nicht völlig vom Tisch, aber es gibt kein konkretes Projekt". Überlegungen gebe es aber nach wie vor.
Benefiz-Konzert für irakische Flüchtlinge: Bono Vox und Luciano Pavarotti
U2-Sänger Bono Vox und Opernstar Luciano Pavarotti wollen zusammen ein Benefiz-Konzert zugunsten irkaischer Flüchtlinge geben, meldeten Agenturen. Am 27. Mai werden die beiden im norditalienischen Modena zusammen auftreten. Die Einnahmen gehen an die Vereinten Nationen, die bereits Flüchtlings-Camps an den Grenzen zum Irak in Jordanien, Syrien und im Iran errichtet haben.
Schon vor acht Jahren hatten Vox und Pavarotti die Bühne geteilt: 1995 waren sie bei einem Konzert für Kinder des Krieges in Bosnien gemeinsam aufgetreten. (nz)