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9.7.: pop- und rockmusik aktuell +++ pop und rock

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Erfolg für Xavier Naidoo vor Gericht +++ Plagiatsvorwürfe gegen Bob Dylan +++ Alanis Morisette in Hannover - Einziges Norddeutschland-Konzert +++ Nenas Pop-Märchen hatte im Jenaer Planetarium Premiere

Erfolg für Xavier Naidoo vor Gericht
Karlsruhe (ddp-bwb). Der Mannheimer Pop-Star Xavier Naidoo hat einen weiteren juristischen Sieg gegen seinen früheren Produzenten Moses Pelham errungen. Das Oberlandesgericht (OLG) Karlsruhe bestätigte am Mittwoch ein Urteil des Mannheimer Landgerichts, wonach Naidoo Konzertgagen in Höhe von rund 410 000 Euro zustehen, die Pelham einbehalten hatte. Wie die Vorinstanz werteten auch die OLG-Richter den Künstlervertrag zwischen dem Sänger und der Pelham GmbH als sittenwidrig und damit als nichtig. Pelham könne deshalb keine Ansprüche geltend machen.
Naidoo hatte den Künstlervertrag mit Pelham im April 1998 geschlossen. Wegen zunehmender Differenzen, bei denen vor allem Aufnahmen Naidoos mit den «Söhnen Mannheims» im Vordergrund standen, hatte der Sänger den Vertrag schließlich im August 2000 gekündigt. Die Pelham GmbH hielt die Kündigung aber für unwirksam und bestand auf Auskünften über die Projekte Naidoos und den Vertrieb seiner Titel.
Dem OLG zufolge enthält der Vertrag eine Reihe von Regelungen, die die Interessen von Pelham einseitig berücksichtigen und Naidoo benachteiligen. Auch «unter Berücksichtigung der Besonderheiten der Musikbranche» könne dies nicht hingenommen werden. Die künstlerische Freiheit des Sängers werde «über Gebühr eingeengt». Der Künstlervertrag sei deshalb «wegen Verstoßes gegen die guten Sitten» nichtig.
Revision zum Bundesgerichtshof ließ das OLG nicht zu. Pelham hat aber noch die Möglichkeit, gegen diesen Beschluss Beschwerde einzulegen. Das Urteil ist deshalb noch nicht rechtskräftig.
(Aktenzeichen 6 U 65/02)

Plagiatsvorwürfe gegen Bob Dylan
orf - Der amerikanische Musikstar Bob Dylan sieht sich mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert. In den Texten zu seinem letzten Album "Love and Theft" (2001) hat er nach Meinung von US-Experten dutzendfach Passagen aus dem Buch eines Japaners übernommen.
Das "Wall Street Journal" stellte am Dienstag (8. Juli) Dylans Lyrik Auszügen aus dem Buch "Confessions of a Yakuza" (Geständnisse eines Gangsters) des Arztes, Malers und Schriftstellers Junichi Saga gegenüber.
Ein Professor der Boston Universität, Christopher Ricks, stolperte der Zeitung zufolge über den ähnlichen Wortlaut in Dylans und Sagas Texten. Ricks bezeichnet sich als Dylan-Experte und analysiert die Songs des früheren Protestsängers in Vorlesungen und Seminaren.
Dylan habe auch in der Vergangenheit schon Anleihen aus fremden Schriften für seine Songs genommen, darunter der Bibel oder Gedichten seines Lieblingspoeten Dylan Thomas, erläutert Ricks. Anders als im jüngsten Fall habe er die Quellen aber früher auf den Plattenhüllen angegeben.
Das historische Buch von Dr. Saga war schon vor einem Jahrzehnt erschienen und in Japan kaum verkauft worden. Die englische Ausgabe ging knapp 25.000 Mal über den Ladentisch, berichtet die Zeitung. Sie nahm inzwischen Kontakt mit dem Autor der "Confessions" auf und informierte ihn über den Plagiatsverdacht.
Dabei räumte der 62-jährige Japaner ein, noch nie von dem gleichaltrigen Bob Dylan gehört zu haben. Er habe sich aber "hocherfreut" gezeigt, als er von dem unerwarteten Echo seines Werks erfuhr. Er habe er sich die Dylan-CD besorgt und sei sehr angetan, heißt es in dem Zeitungsbericht. "Sein Text fließt von einem Bild zum anderen, ohne immer Sinn zu machen. Aber sie schaffen eine großartige Atmosphäre", kommentierte Saga.
Bob Dylan hat sich zu den Vorwürfen bisher nicht geäußert. Sein Manager Jeff Rosen erklärte der Zeitung, dass Dylans Songs seinen Informationen nach "Originale" seien. Sorgen um etwaige finanzielle Ansprüche muss sich Dylan aber sowieso nicht machen. Der Japaner will nicht klagen, wäre aber "sehr geehrt", wenn die CD-Hülle künftig auf sein Buch hinweisen würde. Unterdessen machte sein zehn Jahre altes Historienbuch auf der Bestsellerliste des Internetbuchhändlers Amazon einen großen Sprung nach oben.

Alanis Morisette in Hannover - Einziges Norddeutschland-Konzert
Köln (ddp-nrw). Rund 6000 begeisterte Fans haben die kanadische Songwriterin Alanis Morissette am Dienstagabend bei ihrem Konzert im Kölner Rheinpark gefeiert. Bei ihrem einzigen Auftritt in Nordrhein-Westfalen präsentierte die 29-Jährige neben ihren großen Hits wie «Ironic» und «You ought to know» auch Stücke des neuen Albums «Under Rug swept».
Seit ihrem internationalen Debüt 1995 hat die Musikerin über 40 Millionen CDs verkauft, allein ihr Album «Jagged Little Pill» ging weltweit über 28 Millionen mal über die Ladentische. Bislang erhielt sie für ihre Musik sieben Mal den Musikpreis Grammy.
Nach einer Karriere als Kinderstar im kanadischen Fernsehen machte sich Morissette vor allem als Songschreiberin mit sehr emotionalen und persönlichen Texten einen Namen. Neben ihren musikalischen Projekten überzeugte sie auch als Schauspielerin in dem Spielfilm «Dogma» und der Serie «Sex and the City» (ProSieben).

Nenas Pop-Märchen hatte im Jenaer Planetarium Premiere
Jena (ddp-lth). Ein großes Weltraumabenteuer mit dem kleinen Jungen «Madou» und der Popsängerin Nena haben mehr als 200 Kinder am Dienstag im Zeiss-Planetarium Jena erlebt. Dort hatte das Pop-Märchen «Madou und das Licht der Fantasie» Premiere. Ausgedacht hat sich die Geschichte, in der der Knirps Madou gegen den Sterne stehlenden Planeten «Murks» kämpft, Sängerin Nena. Sie ging im Jenaer Planetarium gemeinsam mit den Kindern aus der Saalestadt und Umgebung auf Abenteuerreise.
Mit allen technischen Raffinessen, die in einem der modernsten Planetarien Deutschlands vorhanden sind, und den gefühlvollen und temperamentvollen Liedern von Nena wurde erzählt, wie Madou Murks das Handwerk legt. Projektoren zauberten den kompletten Sternenhimmel in die Planetariumskuppel, Laser zeichneten Figuren und Effekte. Rund drei Monate haben die Techniker gebraucht, um die Show für das Jenaer Haus vorzubereiten. Bisher war «Madou» nur im Planetarium München zu sehen. In den Sommerferien können Kinder und Erwachsene bei wöchentlich drei bis vier Vorstellungen in Jena mit Madou auf Weltraumfahrt gehen.
http://www.planetarium-jena.de
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