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Blick nach Japan - Festival für aktuelle Musik in Berlin bietet 16 Uraufführungen - Fünfter Geburtstag für Maerzmusik
Berlin (ddp). Das Internationale Festival für aktuelle Musik in Berlin lädt in diesem Jahr zum fünften Mal zur Begegnung mit zeitgenössischer Musik aus aller Welt ein. Vom 16. bis 26. März stehen während des Festivals MaerzMusik 16 Uraufführungen auf dem Programm, wie der künstlerische Leiter der Veranstaltung, Matthias Osterwold, am Dienstag in Berlin ankündigte. Darunter befänden sich Musiktheater-Werke ebenso wie Kammerkonzerte und ein Werk des berühmten Komponisten John Cage (1912-1992) aus dem Jahr 1970. Die MaerzMusik während der Berliner Festspiele findet in diesem Jahr zum fünften Mal statt.
Einen besonderen Schwerpunkt des Festivals bildet in diesem Jahr die japanische Musik. «Wir wollen die Wechselwirkungen zwischen westlicher und japanischer Musik aufspüren», sagte Osterwold. Zum Beginn gibt es allerdings die deutsche Erstaufführung der einzigen Oper der finnischen Komponistin Kaija Saariaho, «L\'Amour de loin». Gespielt wird sie vom Deutschen Symphonie Orchester Berlin unter der Leitung von Kent Nagano. Die szenische Aufführung wurde auch schon bei der Uraufführung 2000 während der Salzburger Festspiele von Nagano geleitet.
In Zusammenarbeit mit dem Berliner Theater Hebbel am Ufer, dem Theater Basel und dem Bisbane Festival ist das Musiktheaterwerk «Welt im Quecksilberlicht» des chinesischen Komponisten Cong Su entstanden. Su wurde bekannt als Filmkomponist, der für seine Musik zu dem Bernardo-Bertolucci-Film «Der letzte Kaiser» einen Oscar gewann. Sein Musiktheater nach Gedichten von Gu Cheng ist am 16. März in Berlin als Uraufführung zu erleben.
Zum Auftakt des Ungarischen Kulturjahres in Deutschland wird einen Tag später das vom Komponisten selbst als «Klangtheater» bezeichnete Stück «As I Crossed a Bridge of Dreams» von Peter Eötvös aufgeführt. Im Zentrum dieses Werkes stehen die Tagebuchaufzeichnungen einer japanischen Hofdame aus dem 11. Jahrhundert.
Wie schon im vergangenen Jahr, so sind auch 2006 wieder die Maulwerker und das Kammermusikensemble Neue Musik Berlin mit einem neuen Werk vertreten. Zu sehen ist die Uraufführung von «M.M.», einem Musiktheater für Mezzosopran, vier Stimmen und Ensemble der japanischen Komponistin Makiko Nishikaze, das auf der literarischen Grundlage des Johannes-Evangeliums, Kapitel 20, basiert und Maria Magdalena in den Mittelpunkt stellt.
Für seine Orchesterkonzerte arbeitet das Festival MaerzMusik in diesem Jahr neben dem Deutschen Symphonie Orchester Berlin auch mit dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden, dem Berliner Sinfonie-Orchester sowie dem Brandenburgischen Staatsorchester aus Frankfurt (Oder) zusammen. Daneben gestalten zahlreiche deutsche und internationale Ensembles und Solisten mit vielen Uraufführungen und Auftragswerken das Programm von MaerzMusik.
«Insgesamt bieten wir während des Festivals 30 verschiedene Projekte mit internationalen, deutschen und Berliner Künstlern», sagte Osterwold. In den vergangenen fünf Jahren sei es gelungen, mit dem Programm ein jüngeres, abenteuerlustigeres Publikum zu erreichen.
Angelika Rausch
http://www.maerzmusik.de