Hauptrubrik
Banner Full-Size

Das Bebersee Festival 2005 mit Kammermusik an historischer Stätte

Publikationsdatum
Body

"Von West nach Ost" - Künstlerische Leitung: Markus Groh
Vom 30. Juli bis 7. August bietet das Bebersee Festival 2005 für Sommerfestivalfans unter dem Motto von "Von West nach Ost" höchsten Musikgenuss, wie die Veranstalter mitteilen.


Auf dem ehemaligen sowjetischen Militärflughafen im brandenburgischen Groß Dölln erklingt unter der künstlerischen Leitung des Pianisten Markus Groh Musik in einer gedanklichen Reise beginnend in den USA über Europa und Kleinasien bis nach Japan, dem Schwerpunktland des diesjährigen Festivals aus Anlass des 60. Jahrestages der Zerstörung Hiroshimas. Zu hören sein werden Werke u.a. von Leonard Bernstein, Samuel Barber, Mark-Anthony Turnage, Maurice Ravel, Ernest Bloch, Dmitri Schostakowitsch, Xiaoyong Chen und Toru Takemitsu.

Das Szenario im Norden Berlins überwältigt. Eine riesige, 90 Meter breite und 3.8 km lange Landebahn, gesäumt von Hangars, durchbricht das idyllische Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Sie gehört zu einem der größten Flughäfen Europas. Auf diesem lebten bis 1994 15.000 Soldaten. Die Anlage, etwa 50 Kilometer von Berlin gelegen, verfügte zu DDR-Zeiten über eine vollständige Infrastruktur, von der auch die Einwohner der umliegenden Dörfer profitierten. Wo heute Autohersteller wie Audi in Zusammenarbeit mit einem Driving Center ihre neuesten Modelle testen, das BKA seine Personenschützer trainiert und in der Festivalzeit klassische Musik erklingt, warteten Soldaten und Kampfjets auf ihren Einsatz, lagerten die berüchtigten SS-20 Raketen und entstanden Pläne für den Ernstfall.

In einem der Hangars hat sich das Bebersee Festival in nur fünf Jahren als Kammermusikfest im Konzertkalender Brandenburgs fest etabliert. Für anspruchsvollen Musikgenuss in einem ungewöhnlichen Ambiente bot der Ort von Anfang die besten Voraussetzungen. "Es war alles da, wir mussten es nur vermitteln", so der organisatorische Leiter, Hans-Christoph Mauruschat.

Das Publikum war 2004, wie schon in den Jahren zuvor, begeistert. 97% der Gäste bewerteten laut einer Besucherbefragung im Auftrag des Brandenburgischen Kulturministeriums das Festival als sehr gut oder gut. Der Tourismuspreis des Landes Brandenburg für die "innovative Verzahnung von Kultur und Tourismus" im vergangenen Jahr zeugt ebenfalls von dem erfolgreichen Konzept, mit dem die Musiker in Eigenengagement, künstlerisch unter der Leitung von Markus Groh und in diesem Jahr neu, mit Claudio Bohórquez als künstlerischem Berater, die brandenburgische Kulturlandschaft geprägt haben. Brandenburgs Kulturministerin Johanna Wanka, seit 2004 Schirmherrin des Bebersee Festivals, lobt die "Balance zwischen dem Gestern, der Gegenwart und Zukunft" des diesjährigen Programms.

Beim Bebersee Festival sind Künstler wie die Cellisten Claudio Bohórquez, der Ende Juni als Solist der Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Christoph Eschenbach sein Debüt feierte, und Adrian Brendel oder die Geigerin Viviane Hagner inzwischen feste Größen. Neu zur Festivalfamilie stoßen in diesem Jahr der Schauspieler Ulrich Matthes, die Pianisten Alexander Lonquich und Kirill Gerstein, das Klavierduo Tal & Groethuysen, das Kuss-Quartett oder auch der Geiger Daishin Kashimoto. Alle Künstler wohnen auf Einladung des Festivals gemeinsam im 4-Sterne-Hotel Döllnsee-Schorfheide, von Beginn an als fester Partner dem Festival eng verbunden.

Wie der Konzerthangar ist auch das Hotel ein geschichtsträchtiger Ort. Es wurde in den Jahren 1934/1935 im Auftrag Hermann Görings erbaut. Nach dem zweiten Weltkrieg nutzte es die DDR-Regierung als repräsentatives Ferien- und Gästehaus. Wilhelm Pieck, Walter Ulbricht, Erich Honecker und andere DDR-Prominente sowie Repräsentanten und Unterhändler der Bundesrepublik, an erster Stelle ist Helmut Schmidt zu nennen, aber auch Staatsgäste der sozialistischen Bruderstaaten waren in dieser Zeit Gäste des Hauses "Döllnkrug".

In Groß Dölln finden im Rahmen des "Kammermusikfestes in der Schorfheide" 7 Konzerte statt. Oftmals 8 bis 10 Interpreten pro Konzertabend sorgen durch unterschiedliche und meist speziell für Bebersee zusammengestellte Formationen für Abwechslung. Darüber hinaus gibt es zwei Uraufführungen: Charlotte Seither komponiert speziell für Markus Groh ein neues Klavierwerk und SÅ™ren Nils Eichberg erhielt den Kompositionsauftrag für ein Klavierquartett.

Den Schwerpunkt der Konzertreihe vom 30. Juli bis 7. August 2005 unter dem Motto "von West nach Ost" bildet Japan. Anlass ist der erste Atombombeneinsatz der Menschheitsgeschichte vor 60 Jahren in Hiroshima. In Anwesenheit der Schirmherrin, Ministerin Johanna Wanka, zum Jahrestag am 6. August, und am Vorabend, am 5. August, wird in Zusammenarbeit mit IPPNW-Concerts (Mitglied der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Friedensnobelpreisträger 1985) in zwei Veranstaltungen der Opfer von Hiroshima gedacht.


Teilnehmende Künstler 2005

Helena Baillie, Viola
Cristina Barbuti, Klavier
Claudio Bohórquez, Violoncello
Adrian Brendel, Violoncello
Kirill Gerstein, Klavier
Elisabeth Glass, Violine
Markus Groh, Klavier
Viviane Hagner, Violine
Ib Hausmann, Klarinette
Latica Honda-Rosenberg, Violine
Daishin Kashimoto, Violine
Kuss-Quartett, Streichquartett
Gareth Lubbe, Viola
Sinéad Mulhern, Sopran
Alexander Lonquich, Klavier
Thomas Selditz, Viola
Sebastian Stoermer, Klavier
Yaara Tal/Andreas Groethuysen, Klavierduo
Ulrich Matthes, Sprecher

Künstlerischer Leiter: Markus Groh


Programm im Detail und weitere Infos:
http://www.bebersee.de
http://www.markusgroh.com

Musikgenre