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Die Rezension: "Tanz der Vampire" in Hamburg

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In Hamburg sind die Vampire los. Mit der nach Ansicht von Regisseur Roman Polanski «besten Besetzung», die es je gab, startete das Erfolgsmusical «Tanz der Vampire» jetzt im Theater Neue Flora.

Hamburg (ddp). In nur sieben Wochen wurde die nie langatmig werdende dreistündige Inszenierung um den Vampirforscher Professor Abronsius (Werner Bauer), seinen Assistenten Alfred (Fredrik Wickerts) und den mysteriösen Grafen Krolock (Thomas Borchert) für die Bühne der Hansestadt eingerichtet. 33 Darsteller und das 26-köpfige Orchester werden die Zuschauer in die verschneite Welt Transsylvaniens entführen - dorthin, wo Graf Krolock als Herr über ein geheimnisvolles Schloss und ein Gefolge von Vampiren herrscht.

Polanskis Inszenierung besticht durch die spannungsreichen Wechsel zwischen den Welten. Da sind auf der einen Seite die einfachen Dorfbewohner, die sich mit Knoblauch vor ihren Nachbarn im Schloss zu schützen versuchen, jenseits des Waldes das bombastische Schloss des Grafen, in dem die Bewohner in Särgen schlafen, und dazwischen der Professor, der mit Vernunft und Logik allen Geheimnissen auf die Spur kommen zu können meint.

Ihnen gemeinsam ist, dass sie «getrieben von Träumen und hungrig nach Glück» sind - und so gewinnt das Musical, das nicht nur verschiedene Handlungsstränge vereint, sondern auch ganz unterschiedliche Charaktere und ihre Seelenqualen vorstellt, die in diesem Genre sonst häufig vermisste Tiefe. Zum großen Theaterereignis wird die Inszenierung zudem durch das stimmige Zusammenspiel von Bild (William Dudley), Kostümen (Sue Blane) und der Musik von Jim Steinman, der mit eingängigen Melodien die verschiedenen Welten beschrieb und weder fetzige Songs noch Arien von opernhafter
Theatralik scheut.

Das Bühnenstück «Tanz der Vampire» basiert auf dem gleichnamigen Film, in dem Polanski 1967 Regie führte, selbst die Rolle des Alfred spielte und der als sein großer Durchbruch gilt. Seit der Uraufführung in Wien 1997 und einer Station in Stuttgart machten mehr als drei Millionen Besucher die Bühnenversion, die Schauspiel-, Gesang- und Tanzkunst gleichberechtigt vereint, zum Publikumserfolg mit Kult-Status.

Der «Tanz der Vampire» geht in Hamburg acht Mal pro Woche über die Bühne. Nach einer Vorpremiere sollte am Sonntagabend die große Gala-Premiere, zu der mehr als 1800 Gäste aus Kultur, Wirtschaft, Politik und Unterhaltung geladen waren, gefeiert werden.

Ulrike Geist

http://www.hamburg-vampire.de
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