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Festival „Klang und Raum“ im Kloster Irsee

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Das Festival „Klang und Raum“ im Kloster Irsee im Allgäu macht auch in diesem Jahr von sich reden. Nicht nur, dass es ein Jubiläum begeht - es ehrt in seinem 15. Jahr einen Mann, der aufs Engste mit der Geschichte des Klosters Irsee und zugleich mit der Musikgeschichte des 18. Jahrhunderts verbunden ist: Pater Meinrad Spieß.


Das diesjährige Festivalprogramm sieht die Aufführung zweier seiner Kompositionen vor, wovon die eine – das Violinkonzert von Meinrad Spieß – einer kleinen Sensation gleichkommt: es ist die erste Aufführung seit dem 18. Jahrhundert! Aus dem Dunkel des Vergessens hervorgeholt hat es der künstlerische Leiter des Festivals, der Dirigent Bruno Weil. Nicht von ungefähr ist das Wirken von Pater Meinrad Spieß in gerade in diesem Jahr ein inhaltlicher Schwerpunkt des Festivalprogramms. „Es ging mir schon länger darum, zu zeigen, welch hohe Musikkultur im 18. Jahrhundert im Kloster Irsee herrschte“, betont der Dirigent. „Das war ja auch einer der wichtigsten Gründe für mich, mit dem Festival ‚Klang und Raum’ dahin zu gehen!“

So wird sich neben der Aufführung einer weiteren Komposition, dem „Miserere mei Deus“ ein Kolloquium mit Meinrad Spieß und seinem Wirken als Komponist und Musikwissenschaftler sowie als Mitglied in der Mizlerschen Societät beschäftigen.

Weitere Höhepunkte des Programms werden die Fortsetzungen zweier großer sinfonischer Vorhaben mit dem kanadischen Orchester Tafelmusik: die „Londoner Sinfonien“ Joseph Haydns sowie der Beethovensche Sinfonienzyklus. In diesem Jahr gelangen die Sinfonie Nr. 101 mit dem Beinamen „Die Uhr“ und die Achte Sinfonie Beethovens zur Aufführung.

Auf seiner Suche nach neuen Programmformen gibt es bei „Klang und Raum“ auch in diesem Jahr ein interessantes Experiment. So werden die berühmten „Rosenkranzsonaten“ von Heinrich Ignaz Franz Biber (1644-1704) ein besonderes musikalisches, akustisches und visuelles Erlebnis: zur Musik werden Rosenkranzbilder von Magnus Remy aus der Klosterkirche Irsee auf Großleinwand projiziert. Udo Wachtveitl – als Tatort-Kommissar bekannt – liest dazu Gedichte von Rainer Maria Rilke.

Zu den namhaften Solisten gehören in diesem Jahr die Geigerin Elizabeth Wallfisch, der Hammerflügelpianist Roland Bräutigam oder die britischen Barockpunks von „Red Priest“.

Das 15. Musikfestival KLANG&RAUM findet vom 30. August bis 2. September 2007 statt. Im Vorfeld - vom 25. bis 28. August - öffnet das Festival die Pforten für Musiker/innen und Musikinteressierte beim 3. Internationalen Meisterkurs für alte Musik (Streichinstrumente).

(Thomas Otto)

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