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Bayreuth (ddp-bay). Das größte Stück des «Rings» ist geschmiedet. Am Montag ging Richard Wagners «Siegfried» in der Inszenierung von Tankred Dorst über die Bayreuther Festspielbühne. Auch Teil drei der Tetralogie wurde vom Publikum begeistert aufgenommen.
Für die Sänger gab es heftigen Applaus. Dirigent Christian Thielemann wurde geradezu frenetisch gefeiert. Die Regie des 81-jährigen Dramatikers Dorst war bei der Premiere 2006 heftig kritisiert worden.An der Inszenierung hat sich kaum etwas geändert: Siegfried schmiedet sein Schwert im Physiksaal einer heruntergekommenen, verlassenen Schule. Der Drachenkampf findet im abgeholzten Wald unter einer noch nicht fertigen Autobahnbrücke statt, die sich wie ein modernes Monster durch die Landschaft frisst. Der Waldboden tut sich zur Fafner-Höhle auf. Und Siegfried weckt Brünnhilde schließlich auf dem Walkürenfelsen - im Bühnenbild von Frank Philipp Schlössmann ist es der hallenartige Steinbruch aus der «Walküre».
Stephen Gould und Linda Watson waren auch in diesem Jahr wieder als Siegfried und Brünnhilde zu hören und wurden lautstark gefeiert. Albert Dohmen, diesmal im langen Mantel und Hut (Kostüme: Bernd Skodzig) sang den Wanderer mit brüchigem Bass. Als Alberich war Andrew Shore zu hören, Gerhard Siegel als fabelhafter Mime. Hans-Peter König sang den Riesenwurm Fafner und Mihoko Fujimura die Erda.