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Berlin (ddp). Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) hat am Mittwoch die 18. internationale Musikmesse Popkomm in Berlin eröffnet. «Deutschsprachige Pop- und Rockmusik ist beliebter denn je. Darum ist es mir wichtig, dass die deutsche Musikindustrie sich gegen Konkurrenz aus dem Ausland behaupten kann», sagte Neumann.
Mit Blick auf das in finanzielle Schwierigkeiten geratene deutsche Musikexportbüro sagte er, zwar seien die Bemühungen von German Sounds nicht erfolglos gewesen. Dennoch sei das Büro hinter den Erwartungen der Musikindustrie zurückgeblieben. Er sei aber offen «für ein neues Projekt», betonte Neumann.In der Branche gebe es erste Überlegungen zu einer »Initiative Musik«. Diese sei unterstützenswert, «wenn sie mit einem schlüssigen Konzept unterlegt ist und sich auch die Musikbranche an ihr beteiligt». Der Schwerpunkt solle auf der Nachwuchsförderung liegen. Zudem solle das Bundeswirtschaftsministerium ins Boot geholt werden.
Neumann sagte weiter, nach den Verlusten der vergangenen Jahre sinke der CD-Verkauf 2006 im Vergleich zu den Vorjahreszahlen nicht mehr. «Das gibt zumindest Anlass zu der Hoffnung, dass das Tal der Tränen bald durchschritten ist.»
Er unterstütze die Musikwirtschaft bei der Eindämmung illegaler Internet-Tauschbörsen. «Wir müssen Unrechtsbewusstsein schaffen und konkrete Maßnahmen ergreifen.« Es sei wichtig, dass der Branche ein Auskunftsanspruch gegen Internetprovider eingeräumt werde.
Die Popkomm-Veranstalter rechnen bis Freitag mit rund 15 000 Fachbesuchern. Auf der Messe treffen sich Musiker, Bands, Verlage, Plattenfirmen, Produzenten und Exportbüros. Es präsentieren sich mehr als 800 Aussteller aus 48 Ländern.
Für Publikum sind Messe und Kongress nicht zugänglich, sondern nur das Festival in den Clubs. Dort treten rund 2000 Künstler aus 27 Ländern auf. Dazu gehören Juliette & the Licks, Sugarplum Fairy, Joy Denalane, Blumentopf, The Slackers, Billy Talent und Samiam.