Projektleiter: Popcamp ist «Gütesiegel» für den Nachwuchs

Bonn (ddp). Das Talentprojekt Popcamp hat in den vergangenen Jahren nach eigenen Angaben mehreren Nachwuchsbands zu einer professionellen Karriere verholfen. Etwa die Hälfte der insgesamt 15 ausgewählten Bands habe «sich einen Namen gemacht» und könne «vom Musikmachen leben», sagte der Leiter des Projekts, Michael Teilkemeier.

Das sei «eine sehr gute Quote», auch wenn keine «Chartbreaker» oder «Top-Ten-Bands» darunter seien. Rund 120 Gruppen wurden nach seinen Angaben seit 2005 für den «Meisterkurs für Populäre Musik» vorgeschlagen. Die ausgewählten Bands erhalten ein professionelles Coaching mit namhaften Dozenten.

Für eine Bilanz der vor drei Jahren vom Deutschen Musikrat ins Leben gerufenen Initiative ist es nach Teilkemeiers Ansicht allerdings noch zu früh: «Ziel ist es, dass die Bands langfristig vom Musikmachen leben können - das braucht Zeit.» Bei vielen Nachwuchsformaten in den Medien stelle sich dagegen die Frage, wie lange sich der Erfolg halte und ob die Kandidaten «nach einem Jahr immer noch Superstars sind».

Eines der «Paradebeispiele» für die Arbeit des Popcamps ist nach den Worten Teilkemeiers die 2005 erfolgreiche Berliner Formation Cyminology, die im vergangenen Jahr in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut im Nahen Osten auf Tour war. Anfangs sei das Popcamp bei Konzertveranstaltern und Medien kein Begriff gewesen, erzählte Teilkemeier. Mittlerweile habe es sich aber zum «Gütesiegel» entwickelt.

Das Budget des Projekts beträgt nach Angaben des Leiters rund 250 000 Euro jährlich, die überwiegend aus dem Etat des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Bernd Neumann, bestritten werden. Am 16. und 17. Mai bewerben sich in Celle erneut acht deutsche Newcomer mit Live-Auftritten für das Popcamp 2008. Ein Juryteam unter Leitung von Udo Dahmen, Direktor der Popakademie Baden-Württemberg und Vizepräsident des Deutschen Musikrates, wird die fünf Teilnehmer auswählen.

http://www.popcamp.de