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Nürnberg (ddp). Das Nürnberger Musikfestival «Rock im Park» hat am Wochenende rund 65 000 Besucher begeistert. Höhepunkte waren unter anderem die Auftritte der US-Band Rage Against The Machine und der Toten Hosen aus Düsseldorf.
Deren Sänger Campino wirbelte am Freitagabend trotz Gipsbein über die Bühne. Auch für die britischen Rockveteranen von Motörhead zeigten am Samstag wenig Ermüdungserscheinungen. Hauptattraktion zum Abschluss sollte am späten Sonntagabend die US-Kultband Metallica sein, die in der Nacht zuvor bereits beim Zwillingsfestival Rock am Ring in der Eifel gefeiert worden war.Insgesamt waren rund 90 Gruppen nach Nürnberg eingeladen worden. Am Samstag gab es jedoch nicht nur lautstarke Musik und Lichteffekte, sondern auch natürlichen Blitz und Donner. Heftige Regengüsse prasselten auf das Zeppelinfeld nieder. Die Fans ließen sich aber davon den Spaß nicht verderben. Viele tanzten unter Plastikumhängen weiter.
Am frühen Nachmittag hatte bei noch strahlendem Sonnenschein die Berliner Band Culcha Candela für Stimmung gesorgt. Sie gab nicht nur ihren Hit «Hamma» zum Besten, sondern warf auch Kondome ins Publikum - verbunden mit der Mahnung, sich beim Sex zu schützen. Viel Applaus gab es ferner für den Ex-Bush-Sänger Gavin Rossdale sowie für die amerikanische Gruppe Incubus, insbesondere bei dem Lied «Megalomaniac». Wahre Begeisterungsstürme riefen jedoch anschließend die wiedervereinten Crossover-Politrebellen von Rage Against The Machine hervor.
Auch Veranstalter Marek Lieberberg zeigte sich zufrieden. Er betonte: «Die Fans bejahen eindeutig den Standort Nürnberg.» Das Festival «Rock im Park» sei mittlerweile «absolut gleichrangig» mit «Rock am Ring». Auch im nächsten Jahr solle es das Spektakel wieder in Nürnberg geben.
Am Sonntag sorgte allerdings ein erneutes Gewitter für Aufregung. Auf einem Campinggelände des Festivals schlug ein Blitz ein. Dabei wurden sechs Menschen leicht und ein junger Mann mittelschwer verletzt.
Insgesamt mussten von Donnerstag bis Sonntagnachmittag rund 2850 «Hilfeleistungen» durch den Rettungs- und Sanitätsdienst erbracht werden. Mehr als 50 Festivalbesucher wurden vom Notarzt behandelt. Außerdem mussten 193 Menschen ins Krankenhaus gebracht werden.
Grund für die meisten Behandlungen waren Kreislaufprobleme, Schnitt- und Platzwunden sowie Prellungen. Außerdem mussten viele Zecken entfernt werden, wie die Arbeitsgemeinschaft Nürnberger Hilfsorganisationen mitteilte. Kein größeres Problem habe dagegen am Samstag der starke Regen dargestellt. Es mussten jedoch den Angaben zufolge viele unterkühlte Besucher betreut werden. Rund 200 Fans bekamen trockene Kleidung. Außerdem wurde in großen Mengen kostenlos warmer Tee ausgegeben.