Body
Die Semperoper in Dresden, eines der wichtigsten deutschen Opernhäuser, hat nach Angaben des sächsischen Kunstministeriums einen Schuldenberg von mehr als drei Millionen Euro angehäuft. Als Konsequenz droht dem Opernhaus nun ein Sparpaket.
"Die Lage ist prekär", sagte Kunstministerin Barbara Ludwig (SPD) heute in Dresden. Grund seien unter anderem die Einnahmeverluste, die dem Haus nach der Flutkatastrophe 2002 entstanden. Damals war die Oper wochenlang nicht spielfähig und musste auf andere Spielstätten ausweichen. Die Verluste lagen laut Intendant Gerd Uecker bei 3,3 Millionen Euro. Außerdem habe es in der Zeit des Führungswechsels von Intendant Christoph Albrecht auf Uecker Vertragsabschlüsse bis ins Jahr 2007 gegeben, für die es keine finanzielle Grundlage gab. Uecker sei dafür aber nicht verantwortlich gewesen.Ein zweiter Aspekt seien die Kostensteigerungen, die das Haus vor allem im Personalhaushalt nicht mehr kompensieren könne. Einnahmen und hohe Stabilität reichten nicht aus, um Steigerungen von über einer Million Euro pro Jahr auszugleichen. Die Auslastung der Oper liege nach wie vor zwischen 92 und 94 Prozent, betonte Uecker.
Uecker sprach nicht von Schulden oder Defizit, sondern von einem nicht ausgeglichenen Haushalt: "Wir schieben als Bugwelle und Auswirkung des Hochwassers eine hohe Summe vor uns her."
Der Intendant ortet die Ursache im Modell der Grundfinanzierung des Theaters. Der Zuschuss des Landes orientiere sich nicht an den Personalkosten. Sollte es bei dem System bleiben, drohten Einschränkungen in der künstlerischen Qualität und im Angebot.
Nach Aussagen von Ludwig muss die Semperoper den Schuldenberg nun Schritt für Schritt abbauen. Details nannte sie nicht.