Stars bei Stellwagen-Orgeltagen

Mit einem hochkarätig besetzten Konzert werden am Mittwoch die diesjährigen Stellwagen-Orgeltage in Stralsund eröffnet.

Stralsund (ddp-nrd). Dazu werden in der Marienkirche unter anderen der ungarische Trompetenvirtuose Gabor Boldoczki und der Sopranist Jörg Waschinski erwartet, wie die Festspielleitung Mecklenburg-Vorpommern mitteilte. Musikalisch begleitet werden sie auf der 350 Jahre alten Stellwagen-Orgel von dem pommerschen Orgelsachverständigen Martin Rost.

Zum Programm des Orgelfestivals gehört auch ein Trompeten-Orgel-Abend, zu dem in der Nikolaikirche Musik des 20. Jahrhunderts erklingen soll, darunter Petr Ebens «Klangbilder» zu den berühmten Chagallfenstern der Jerusalemer Universitätssynagoge. Ferner stehen ein Orchesterkonzert der Jungen Philharmonie Köln und eine Veranstaltung mit dem Greifswalder Organisten Matthias Schneider auf dem Spielplan. Am Samstag laden die Veranstalter zu einer Busreise zu historischen Orgeln ein. Unter anderem werden die Instrumente von Blankenhagen, Cammin, Dargun und Basedow vorgeführt.

Die Unesco-Weltkulturerbestadt Stralsund soll sich in den nächsten fünf Jahren als norddeutsches Orgelzentrum im Ostseeraum etablieren. Dazu werden drei wertvolle Stadtorgeln in den mittelalterlichen Backsteinkirchen St. Marien, St. Nikolai und St. Jacobi restauriert und wieder vollständig zum Spielen gebracht. Für die «Orgelbaustelle Stralsund» stellen inzwischen mehrere Stiftungen und Fördervereine Mittel im Umfang von zusammen rund fünf Millionen Euro zur Verfügung.

Neben der berühmten Stellwagen-Orgel in St. Marien gehören vor allem die 162 Jahre alte Buchholz-Orgel in St. Nikolai und die nur noch als Torso existierende Mehmel-Orgel in St. Jacobi zum musikalischen Erbe Stralsunds. Mit den drei historischen Kircheninstrumenten aus den Epochen des Barock, der Früh- und der Hochromantik sowie mit der zu DDR-Zeiten in St. Nikolai zusätzlich eingebauten Schuke-Orgel könnte Stralsund nach Meinung von Experten künftig als einzige norddeutsche Stadt die komplette Orgelliteratur weitgehend authentisch zum Erklingen zu bringen.