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Techno-Festival «Nature One» in Kastellaun

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«Techno lebt» - Zum zehnten «Nature One»-Festival werden über 50 000 Raver erwartet - Erstmals Hausverbot für Drogenkonsumenten

Kastellaun (ddp-swe). Auch die ewig Jungen der Rave-Generation werden älter. Die ehemals größten Stars der Techno-Szene, Marusha und Sven Väth, werden in diesem Herbst 38 und 40 Jahre alt. Ihre Fans sind dabei allerdings eher nach- als mitgewachsen: Die Besucher des Techno-Festivals «Nature One» sind nämlich über die Jahre kaum älter geworden, ihr Durchschnittsalter liegt noch immer bei 22 Jahren. Am kommenden Wochenende versammeln sich zehntausende Fans von Techno, House und Drum\'n\'Bass erneut auf der ehemaligen US-Raketenbasis «Pydna» in der Nähe des Hunsrück-Ortes Kastellaun - nunmehr zum zehnten Mal.

Unter dem Titel «The Golden Ten» wollen die Veranstalter von «I-Motion» auf 23 Bühnen mit über 300 DJs beweisen, dass Techno «nach wie vor lebt». Was vor neun Jahren mit 13 000 Fans wummernder Beats auf dem Gelände des Flughafens Hahn anfing, ist mittlerweile das größte Event der Szene. Und wieder einmal werden DJ-Größen wie Dave Clarke, Paul van Dyk und Tomcraft dabei sein, nur Westbam musste wegen einer Verletzung absagen.

Dabei sei nicht nur die Musik in den letzten Jahren deutlich vielfältiger geworden, berichtet »I-Motion«-Sprecher Mirco Moskopp. Auch das Publikum habe sich verändert. «Am Anfang kamen noch mehr Menschen, dessen Lebensmittelpunkt die Partys waren. Jetzt sind auch BWL-Studenten und Bankkaufleute dabei», sagt Moskopp.

Mit jedem Rave-Spektakel im Hunsrück stiegen auch die Zahlen tanzwütiger Besucher. So erwarten die Veranstalter dieses Jahr einen Besucherrekord mit über 50 000 Techno-Fans. Den «Kontakt zur Basis» will der Veranstalter trotzdem nicht verlieren, wie das zuletzt bei der Berliner Love-Parade der Fall gewesen sei. «Ich denke, es ist uns irgendwie gelungen die Reihen zu schließen, wahrscheinlich weil so viele unterschiedliche Clubs aus Deutschland und den Nachbarländern mit dabei sind.» sagt Moskopp.

Mit der zunehmenden Zahl der Besucher sei auch die Sicherheit immer mehr in den Mittelpunkt gerückt, meint der Geschäftsführer von «I-Motion», Nikolaus Schär. Grundsätzlich laufe es Jahr für Jahr aber friedlicher und unproblematischer ab, was wahrscheinlich am »harten Durchgreifen« gegen Randalierer liege.

Dies soll in diesem Jahr erstmals auch für Konsumenten einschlägiger Drogen gelten: Schär zufolge haben sich die Organisatoren für ein Hausverbot bei allen entschieden, die beim Einlass mit Haschisch, Ecstasy oder anderen Rauschmitteln erwischt werden. Diese Gäste dürften den 37 Hektar großen Festivalpark nicht mehr betreten. Darüber hinaus werde natürlich auch die auf dem Gelände befindliche Polizeistation verständigt, sagt der Veranstalter.

Entsprechend lobt die Koblenzer Polizei die Organisatoren für ihre Kooperation, die über die Jahre »wirklich vorbildlich« gewesen sei. Dass zum Beispiel kostenlose Stellflächen für Drogenberatungsstellen auf dem Gelände zur Verfügung gestellt würden, sei «keine Selbstverständlichkeit», hieß es aus der Einsatzleitung. Die Techno-Szene sei schließlich nun mal für ihren Drogenkonsum bekannt. So wurden laut Polizei im vergangenen Jahr 320 Strafanzeigen wegen Betäubungsmittelmissbrauchs gestellt. Frühe Warnungen über rigorose Kontrollen sollen dazu führen, dass es in diesem Jahr noch weniger werden.

Jessica Friedrici

http://www.nature-one.de
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