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+++ Preisverzicht – Claus Peymann gibt Auszeichnung zurück +++ Theater Augsburg wehrt sich gegen Einsparungen +++ Schauspieldirektor der Hansa-Theater GmbH entlassen +++ Günter Grass feiert 75. Geburtstag in Göttingen +++

Preisverzicht – Claus Peymann gibt Auszeichnung zurück
Mit der Rückgabe des österreichischen Nestroy-Preises hat Regisseur und Intendant Claus Peymann wieder einmal für einen Paukenschlag gesorgt. Der Chef des Berliner Ensembles (BE) hatte «provinzielles Gezeter» beklagt, das um die Preisverleihung vom vergangenen Sonntag in Wien ausgebrochen sei. Seinem Laudator André Heller war vorgeworfen worden, er habe die Veranstaltung für parteipolitische Werbung missbraucht, als er in Anspielung auf die politische Entwicklung in Österreich in die Rede ein «politisches Märchen» eingebaut hatte. Der Theaterpreis war Peymann für sein Lebenswerk zuerkannt worden.

Theater Augsburg wehrt sich gegen Einsparungen
Das Theater Augsburg wehrt sich gegen drohende Einsparungen. Das Haus sei bei einer pauschalen Kürzung des Theateretats von fünf Prozent nicht mehr zu führen, sagte der kaufmännische Direktor Klaus Engert nach einer Sitzung des Werkausschusses der Stadt am Dienstagabend. Auf das Theater käme nach Engerts Worten eine Einsparsumme von rund 720 000 Euro zu. Die Stadträte sicherten der Theaterleitung zu, den Freistaat um zusätzliche Zuschüsse zu bitten und die Haushaltssicherungs-Kommission zum Erhalt des Theaters zu
verpflichten.
Das Theater Augsburg werde in diesem Jahr bereits mit 5,7 Millionen Euro unterstützt, fünf Prozent oder 280 000 Euro mehr als 2001, teilte dazu das Kunstministerium am Mittwoch mit. Im kommenden Jahr solle der Zuschuss noch einmal um 1,2 Prozent steigen, damit etwaige Tariferhöhungen abgefedert werden könnten. Eine Kürzung des Zuschusses von Seiten des Freistaats sei nicht geplant. Mit einem Staatsanteil von 36 Prozent nehme Augsburg zusammen mit dem Mainfrankentheater Würzburg bayernweit eine Spitzenstellung ein. Der Freistaat sehe aber keinen Spielraum, die von der Stadt geplanten Einschnitte abzufangen.
Die vorgesehene Kürzung im Theateretat entspricht der Vorgabe der städtischen Haushaltssicherungs-Kommission, die in Folge der Finanzprobleme Augsburgs eingesetzt wurde. Damit wären nach Ansicht der Theaterleitung künftig nicht mehr alle drei Sparten Schauspiel, Musiktheater und Ballett haltbar.

Schauspieldirektor der Hansa-Theater GmbH entlassen
Der Schauspieldirektor der neuen Hansa-Theater GmbH, Stefan Lehnberg, ist entlassen worden. Grund seien unterschiedliche künstlerische Auffassungen gewesen, sagte am Mittwoch ein Sprecher des Hauses. Die «Komödie im Dunkeln», für deren Inszenierung Lehnberg verantwortlich zeichnete, lässt Hansa-Direktor André Freyni nun von Jungregisseur Robert Lyons uminszenieren. Mit größtenteils neuer Besetzung wird die überarbeitete Komödie von Peter Shaffer ab Samstag wieder auf der Moabiter Bühne zu sehen sein.

Günter Grass feiert 75. Geburtstag in Göttingen
Der Schriftsteller Günter Grass feiert am Freitag im Deutschen Theater in Göttingen gemeinsam mit Freunden und Weggefährten seinen Geburtstag. Der Literaturnobelpreisträger war am Mittwoch 75 Jahre alt geworden.
Erwartet werden nach Angaben der Veranstalter rund 500 Gäste, darunter Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD). Bundespräsident Johannes Rau wollte das Grußwort sprechen. Zum zweistündigen Bühnenprogramm gehören Lesungen von Freunden des Schriftstellers. Das musikalische Programm des Abends bestreitet das Göttinger Symphonie Orchester.
Die Geburtstagsfeier, die während des 11. Göttinger Literaturherbstes stattfindet, wird auf zwei Leinwänden vor dem Deutschen Theater übertragen.