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München (ddp-bay). Der italienische Stardirigent Riccardo Muti ist für die musikalische Leitung der Neuinszenierung von Mozarts «Zauberflöte» bei den Salzburger Festspielen am Samstag begeistert gefeiert worden.
Muti dirigierte erstmals seit zehn Jahren wieder eine Musiktheaterpremiere in Salzburg. Er war im März nach Querelen an der Mailänder Scala von seinem Amt als deren Musikchef zurückgetreten. Bei der Premiere im Großen Festspielhaus musizierten die Wiener Philharmoniker, es sang die Staatsvereinigung Wiener Staatsopernchor.Ovationen gab es auch für das Sängerteam. Allen voran Anne-Kristiina Kaapola in der Rolle der Königin der Nacht, René Pape als Sarastro, Michael Schade als Tamino, Genia Kühmeier als Pamina und Markus Werba als Papageno.
Buhrufe mussten sich dagegen Regisseur Graham Vick und Bühnenbildner Paul Brown anhören. Vick hatte den utopischen Idealstaat des Priesters Sarastro kurzerhand ins Altenheim verlegt, das mit greisen Lemuren bevölkert war. Der jugendliche Held Tamino und seine Geliebte Pamina sowie deren Weggefährte Papageno steckten dagegen in den Klamotten zeitgenössischer Youngster.
Mozarts «Zauberflöte» ist eine der populärsten Opern überhaupt. Sie vereint in sich Elemente des Märchens, des Volkstheaters, eines humanistisch-utopischen Lehrstücks und einer großen Liebesgeschichte. Mozart begann die Kompositionsarbeit ein halbes Jahr vor seinem Tod im Dezember 1791. Das in deutscher Sprache gesungene Werk wurde am 30. September 1791 noch unter Leitung des Komponisten uraufgeführt.