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UA des zweiten Streichquartetts von Jörn Arnecke in Düsseldorf

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Moderne - ein aufregendes Musikerlebnis
Der erfolgreiche Nachwuchskomponist Jörn Arnecke (30) schreibt eigens für ein Konzert des Mendelssohn-Zyklus am 23. Januar 2004 im Auftrag der Tonhalle Düsseldorf ein neues Streichquartett.

"Inschriften - Streichquartett Nr. 2" wird im Robert-Schumann-Saal vom Auryn Quartett uraufgeführt. Der Bach-Preis-Stipendiat Arnecke und ehemaliger Schüler Gérard Griseys sagt über seine Kompositionen: "Ich will etwas schaffen, was überdauert. Ich komponiere nicht für die schnelle Zustimmung, sondern um tiefe Berührung zu erzeugen. Mit Unterhaltungsmusik verknüpfen die Leute meist persönliche Erlebnisse. Meine Musik soll aus sich selbst heraus wirken, ich möchte das Erlebnis selbst schaffen."

Anders als in der Literatur und der Bildenden Kunst kann sich die Moderne in der Musik nicht durchsetzen und wird vom Publikum selten akzeptiert. Selbst die "Neue Wiener Klassik" mit Webern und Berg schreckt manchen Konzertbesucher schnell ab. Der Komponist Jörn Arnecke versucht einen anderen Weg: "Es muss niemand Angst haben, in eines meiner Konzerte zu gehen. Natürlich gibt es schroffe, ungewohnte Klänge, aber nur dadurch können die Melodielinien herausgestellt werden. Wenn ich komponiere, möchte ich nicht Musik schreiben, die das Publikum so erwartet, sondern indem ich ein aufregendes Musikerlebnis vermittle. Und aufregend heißt: nicht nur blanke Schönheit."

Das Auryn Quartett widmet sich seit Jahren mit großer Intensität auch der zeitgenössischen Musik und bringt regelmäßig eine Vielzahl von Werken zur Uraufführung. Neben den "Inschriften - Streichquartett Nr. 2" spielt das Auryn Quartett am 23. Januar zusammen mit der Bratschistin Nobuko Imai das zweite Streichquintett und das erste Streichquartett von FelixMendelssohn Bartholdy.

Der Mendelssohn-Zyklus wird unterstützt von der Kunststiftung NRW.

Jörn Arnecke studierte Komposition. und Musiktheorie bei Volkhardt Preuß und Peter Michael Hamel an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. 1998 war er einer der letzten Schüler von Gérard Grisey am Pariser Conservatoire National Supérieur. Kurz davor wurde er als Preisträger des Kompositionswettbewerbs der Freien und Hansestadt Hamburg zum Brahms-Jahr ausgezeichnet. Jörn Arnecke errang u.a. den 1. Preis bei einem Wettbewerb des Deutschen Tonkünstlerverbandes. Der junge Komponist war Stipendiat der "Studienstiftung des deutschen Volkes". Er schrieb Werke im Auftrag der Münchener Biennale, der Expo Hannover, des Festivals junger Künstler Bayreuth und des Internationalen Opernstudios Zürich. Am Pariser IRCAM-Institut war er angestellt für das Internet-Projekt "Studio en ligne". Seit Oktober 2001 ist er Teilzeitprofessor für Musiktheorie an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und hat zusätzlich einen Lehrauftrag an der Universität Hamburg (Musikwissenschaftiches Institut) inne. Er ist Bach-Preis-Stipendiat 2003 und wird im Februar und März 2004 im Deutschen Studienzentrum Venedig leben.


Die Bratschistin Nobuko Imai ausgebildet an der Toho Musikhochschule in Japan, an der Yale University sowie an der Juillard School in den USA, gewann beim ARD-Wettbewerb in München den 1. Preis. Ihre internationale Solokarriere, die sie zu den bedeutendsten Orchestern der Welt führt, verbindet sie mit zahlreichen Auftritten als Kammermusikerin mit Kollegen wie M. Argerich, H. Holliger, G. Kremer und M. Perahia. Als künstlerische Beraterin der Casals Hall in Tokio leitet sie dort das Festival "Viola Space". Sie setzt sich intensiv für zeitgenössische Kompositionen ein, u.a. schrieb Takemitsu das Bratschenkonzert "A String around Autumn" für sie. Im Hindemith-Jahr 1995 war sie die Initiatorin dreier Hindemith-Festivals in Tokyo (Casals Hall), London (Wigmore Hall) und New York (Columbia University). 1996 wurde ihr der "Suntory Hall Arts Prize" verliehen, die höchste zu vergebende kulturelle Auszeichnung in Japan.

Das Auryn Quartett machte nach Studien beim Amadeus Quartett in Köln sowie beim Guarneri Quartett in Maryland durch Preise, u.a. beim ARD-Wettbewerb München 1982, auf sich aufmerksam. Im Laufe seines Bestehens konzertierte es in allen Musikmetropolen der Welt. 2000/01 spielte das Ensemble auf Initiative der Kunststiftung NRW in der Tonhalle Düsseldorf einen Zyklus mit acht Konzerten, in dessen Mittelpunkt das Kammermusikwerk von Robert Schumann stand. Seit Jahren widmet sich das Auryn Quartett mit großer Intensität auch der zeitgenössischen Musik und brachte eine Vielzahl von Werken zur Uraufführung. Eine Gesamteinspielung aller Streichquartette von Beethoven erscheint 2004.
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