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Das Small Brass Quintet aus Ungarn hat am 26. Oktober 2003 in München den Internationalen Jan Koetsier-Wettbewerb für Blechbläser-Kammermusik gewonnen.
Zweite Preise gingen zu gleichen Teilen an Munich Chamber Brass (Deutschland) und The Groves Brass Ensemble (Großbritannien). Den Dritten Preis erspielte sich das Ensemble Contra Brass München. Zehn euro-päische Blechbläserquintette hatten sich um die Preise im Gesamtwert von € 10.500 und zwei Rundfunkproduktionen beim Bayerischen und beim Mittel-deutschen Rundfunk beworben, sechs Ensembles waren aufgrund ihrer einge-reichten Tondokumente und Unterlagen zur Teilnahme am Wettbewerb ein-geladen worden.Die im Wettbewerb gezeigten Leistungen zeugten von dem abermals gestie-genen Niveau, das die Blechbläser in den letzten Jahren erreicht haben – nicht zuletzt auch durch die Auseinandersetzung mit dem Œuvre von Jan Koetsier. Pflichtstück im Wettbewerb war das Brass Quintet op. 65 von Jan Koetsier, das jedes Ensemble zu Beginn des ansonsten aus verschiedenen Epochen frei gewählten Programms musizierte. Im Pflichtstück und in der Toccata und Fu-ge d-Moll von Johann Sebastian Bach brillierte das Small Brass Quintet. The Groves Brass Ensemble überzeugte vor allem mit Call von Luciano Berio, das Munich Chamber Brass mit drei Stücken von Anthony Holborne. Das En-semble Contra Brass München zeichnete sich durch eine glanzvolle Scarlatti-Transkription und eine swingende Interpretation des Jive for Five von Paul A. Nagle aus.
Unter dem Vorsitz von Jan Koetsier werteten die Juroren Prof. Wolfram Arndt, Oswald Beaujean, Prof. Wolfgang Gaag, Prof. Manfred Hoppert, Prof. Hannes Läubin, Dr. Michael Oehme, Prof. Josef Steinböck und Dr. Edward Tarr. Dass die vier mit Preisen ausgezeichneten Ensembles ihre hohe und er-staunlich dicht beieinander liegende Punktewertung zu Recht verdient hatten, bewiesen sie im Schlusskonzert, in dem ihre Leistungen auf große Resonanz beim Publikum stießen.
Der Wettbewerb wird von der Münchner Jan Koetsier Stiftung und der Hoch-schule für Musik und Theater München getragen. Die Jan Koetsier-Stiftung, seit 1999 an der Hochschule für Musik und Theater München, dient der För-derung der Blechbläserstudenten in den Fächern Trompete, Horn, Posaune und Tuba und der Pflege der Blechbläser-Kammermusik, deren internationales Ansehen gezielt gefördert werden soll. Ein wichtiges Element dieser Förde-rung ist der Internationale Jan Koetsier-Wettbewerb für Blechbläser-Kammermusik, der 1999 unter dem Vorsitz von Philip Jones erstmals an der Hochschule für Musik und Theater München durchgeführt wurde. Der nächste Jan Koetsier-Wettbewerb für Blechbläser-Kammermusik ist für Posaunen-quartett ausgeschrieben und findet im Herbst 2004 statt.
Dorothee Göbel