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Den gemeinsamen Impuls manifestieren

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Geht mit neuem Programm und neu gewähltem Vorstand in den Herbst: die Münchner Gesellschaft für Neue Musik
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Im Frühjahr 2019 wurde ein neuer Vorstand der Münchner Gesellschaft für Neue Musik (MGNM) gewählt, eine ausgewogene Mischung aus Komponistinnen, Musikern und Performerinnen, Frauen und Männern, die in der Neue-Musik-Szene in München aktiv sind. Die Tätigkeit dieser Szene will der neue Vorstand durch die Vereinsarbeit unterstützen und in ihrer Vielfalt nach außen tragen.

Dieser gemeinsame Impuls soll sich im Herbstprogramm 2019 manifestieren. Das Amt des 1.Vorsitzenden übernahm der Komponist und Pianist Minas Borboudakis von Nikolaus Brass. Dieser wurde zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Klaus-Peter Werani (Komponist, Bratscher, TrioCoriolis, DUO2KW und BRSO) ist 2.Vorsitzender. Die Flötistin und Performerin Karina Erhard wurde zur Schriftführerin gewählt und die sowohl solo als auch in etlichen Ensembles tätige Pianistin Brigitte Helbig hat das Amt der Schatzmeisterin übernommen.

Zum Start wird Mitte Oktober ein Minifestival mit einem „verhört?“-Konzert für Nicolaus Richter de Vroe und mit dem Symposium „Neunzehnhundertneunundachtzig“ präsentiert.

Nicolaus Richter de Vroe lebt über 30 Jahre in München, war bereits in der DDR und ist in der BRD als Komponist und Musiker aktiv. Im „verhört?“-Konzert und im Symposium wird ein Schwerpunkt auf seiner musikalischen Herkunft und seinem aktuellen Schaffen liegen. Gemeinsam mit dem TrioCoriolis wird er aus dem zweiten Streichquartett seines Lehrers Friedrich Goldmann spielen. Der Titel des „verhört?“-Konzertes lautet „Durchlässiges“ – in diesem Sinn werden weitere Duokompositionen aus der Reihe „einander“ mit Kontrabassklarinette und Violoncello und Kontrabassklarinette und Bratsche präsentiert. Außerdem wird er nicht nur mit der Violine, sondern auch als Bratscher auftreten und von und mit KP Werani dessen Duo „small difference“ spielen. Somit ist im „verhört?“ ein weiter Bogen gespannt von seiner Studienzeit bis zu seinen aktuellen musikalischen Partnern (10.10.2019, 19 Uhr, Seidlvilla München).

Das Symposium „Neunzehnhundertneunundachtzig“ wird eine weitere Uraufführung von Nicolaus Richter de Vroe bringen, ein Streichquartett mit seinen musikalischen Gefährten vom TrioCoriolis.
Unter weiteren Aspekten wird im Symposium das Komponieren vor dem Hintergrund des politischen Systemwechsels 1989 beleuchtet werden. Die Musikpublizistin Gisela Nauck wird einen Vortrag halten, außerdem wird sie ein Gespräch mit Anke Kies führen. Von deren verstorbenem, in der DDR als Komponist tätigen Ehemann Jürgen Kies wird aus dessen Sonate für Violine solo gespielt werden. Der Komponist, Sänger, Stimmkünstler Alex Nowitz wird eine „Performance lecture“ zum Symposium beitragen. Mit dem „Eislerquartett“ von Christoph Reiserer und in einem Gespräch zwischen den zwei Komponisten Christoph Reiserer und Nicolaus Richter de Vroe wird nochmals die Brücke in die Gegenwart und zu den vielfältigen musikalischen Beziehungen und Tätigkeiten von Nicolaus Richter de Vroe geschlagen (12.10.2019, 13 bis 17 Uhr, Seidlvilla, München).

Das zweite Konzert der Reihe „verhört?“ wird Isabel Mundry gewidmet sein (19.11.2019, 20 Uhr, Seidlvilla, München). Seit etlichen Jahren ist die international hoch angesehene Komponistin an der Hochschule für Musik in München als Professorin tätig. Sowohl ihr Schaffen als auch mit besonderem Gewicht das ihrer Studentinnen und Studenten bereichert seitdem die Entwicklung der Szene in München. Minas Borboudakis wird sie zu ihrem Werk und ihrer lehrenden Tätigkeit in München befragen – und es werden natürlich schlaglichtartig Werke aus ihrem umfangreichen Schaffen in diesem Gesprächskonzert zu hören sein.

Für das VKKO-„verhört?“-Konzert in der Seidlvilla in München Schwabing (26.11., 20 Uhr) wird das Verworner-Krause-Kammer-Orchester einen ganzen Abend mit Streichern komponieren – ein Novum in der Bandgeschichte und in der Geschichte der MGNM. „Reckless Bravado“ lautet der Titel des Abends und Moritz Eggert und Andreas Brandis (ACT Music) werden die musikalischen Leiter vom VKKO, Christopher Verworner und Claas Krause, interviewen. VKKO versteht sich als kreative Factory, spielt in Clubs, Schauspielhäusern und Konzertsälen und kooperiert rappend, performend, musizierend.
 

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