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Lieder im Stil der klassischen Moderne, Wilhelm Busch gewidmet

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Arbeitskreis Tonsatz bietet Plattform für musikalische Darbietungen
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Im Umfeld des Deutschen Tonkünstlerverbandes wurde 2011 in Hannover der Arbeitskreis Tonsatz von Ulrich Roscher gegründet. Er war als Lehrbeauftragter für Tonsatz und Gehörbildung an den Musikhochschulen Bremen und Hannover tätig und hat Kurse unter anderem für Studienbewerber für den DTKV gegeben. Als freier Musiktheoretiker und Komponist leitet nun er den Arbeitskreis, dessen monatliche Arbeitstreffen allen Musikern offenstehen (Kontakt über www.dtkv-niedersachsen.de).

Von Zeit zu Zeit gestalten die Mitglieder des Arbeitskreises Konzertabende, an denen sie ihre Werke präsentieren. In diesem Zusammenhang fanden im April dieses Jahres in der Nikodemuskirche und eine Woche danach in der Zachäuskirche Hannover Konzerte statt. Beide Kirchen beherbergen einen Kulturkreis, der nicht nur speziell die musikalische Gemeindearbeit fördert, sondern auch eine Plattform bietet für musikalische Darbietungen jeglicher Art. Die diesjährigen musikalischen Aufführungen des Arbeitskreises waren dem Zeichner, Maler und Schriftsteller Wilhelm Busch (1832-1908) gewidmet. Jörn Eichler vertonte Gedichte des Schriftstellers aus dessen Zyklen „Kritik des Herzens“ und „Lieder eines Lumpen“. Dabei war seine Tonsprache passend zu den Aussagen der Verse mal ernst, mal heiter, stellenweise sehr dramatisch, aber auch mitunter sehr lyrisch, wenn der Text dies vorgab. Die Lieder sind im Stil der klassischen Moderne geschrieben, gut spielbar und für Sänger, die auf der Suche nach neuem Repertoire sind, bestens geeignet. Vorgetragen wurden die Werke vom Komponisten selbst, der ein Engagement als Tenor beim Deutschen Nationaltheater Weimar bekleidet. Hierin zeigte er sein sängerisches und schauspielerisches Können, indem er mit gestalterischer Mimik den Humor und die Deklamation der Verse unterstreicht. So sind die Gedichte nicht nur ein Ohrenschmaus, sondern man verspürte die Freude des Komponisten beim Singen.

Die Vielfältigkeit der Farben und des Ausdrucks in den Musikwerken brachte Ulrich Roscher als der begleitende Pianist entsprechend schwungvoll zum Ausdruck, indem er die musikalischen Pointen zielsicher unterstrich.

Ergänzt wurden die Lieder mit eingestreuten Texten aus anderen Veröffentlichungen von Wilhelm Busch, die von Rudolf Krieger, bis 2015 Redakteur der Musikredaktion des NDR,  eindrucksvoll rezitiert wurden. Dabei gab er dem Humor in Buschs Versen mit seiner sonoren Stimme kraftvolle und teils verschmitzte Unterstützung.

Entstanden sind zwei kurzweilige, humorvolle Abende, die doch auch ein wenig Nachdenklichkeit spüren ließen.

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