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Die Reethallein Alt Rehse ist erstmals Festspielort. Foto: FestspieleMecklenburg-Vorpommern
Die Reethallein Alt Rehse ist erstmals Festspielort. Foto: FestspieleMecklenburg-Vorpommern
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Erstmals Festspiel-Konzert im historischen Park Alt Rehse

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Alt Rehse (dpa/mv) - Der geschichtsträchtige Landschaftspark Alt Rehse (Mecklenburgische Seenplatte) dient an diesem Donnerstag erstmals als Konzertstätte. Wie die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern am Dienstag mitteilten, wird bei einer musikalischen Landpartie «Musik aus Kreisau» in der sanierten Reethalle erklingen.

Es musiziere die Festspielpreisträgerin und Künstlerische Leiterin der Krzyzowa-Musik Viviane Hagner mit weiteren Streichern und einem Pianisten, die Stücke der Komponisten Franz Schubert und Antonin Dvorák spielen wollen.

Das Dorf Alt Rehse mit dem 65 Hektar großen Park hat eine bewegte Historie. Es war ab 1935 als NS-Musterdorf mit reetgedeckten Backstein-Fachwerkhäusern erbaut worden. Dort waren in der NS-Zeit Hunderte Mediziner und Schwestern im Zuge der NS-Rassenpolitik geschult worden. Die Reethalle war früher ein Schulungsgebäude.

Nach 1945 war hier erst ein Kinderauffanglager. Dann nutzte die Nationale Volksarmee (NVA) der DDR den abgesperrten Park, wo auch Bunker entstanden. An den Fachwerkhäusern im Dorf mussten die Namen verborgen werden, denn in den Balken standen mit «Haus Mecklenburg» oder «Haus Sachsen» die damaligen Bezeichnungen der NS-Gaugebiete.

Nach 1990 nutzte die Bundeswehr das idyllische Gelände. Der Bund verkaufte den Park samt Gebäuden später an einen Geschäftsmann. Seit 2016 wird das Parkgelände von einer Geschäftsfrau aus Bayern mit großem Aufwand saniert und dient als Hotel sowie für Yoga- und Entspannungsanwendungen.

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