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Konzertreihe gegen Fremdenhass an der Oper Frankfurt. Foto: Oper Frankfurt
Oper Frankfurt startet mit zeitgenössischen Werk in nächste Saison. Foto: Oper Frankfurt
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Initiative kämpft gegen Komplettabriss der Frankfurter Städtischen Bühnen

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Frankfurt/Main - Eine Initiative kämpft für den Erhalt der Frankfurter Städtischen Bühnen. Mit einer Petition wollen die Unterzeichner den vom Stadtparlament beschlossenen Komplettabriss des gemeinsamen Gebäudes von Theater und Oper am Willy-Brandt-Platz doch noch verhindern.

Das Schreiben, das am Montag in Frankfurt vorgestellt wurde, wendet sich an Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD), zwei Dezernenten und den Magistrat.

Zu den Initiatoren gehört der Professor für Architekturtheorie der Universität Kassel, Philipp Oswalt. Zwei Gutachten hatten ergeben, dass eine Sanierung des Gebäudes teurer würde als die Städtischen Bühnen neu zu bauen. Die Autoren der Petition sprechen von «einem mangelhaften Verfahren, dessen Ergebnis weder plausibel noch überzeugend ist.»

Der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zeuge von «Geschichtsvergessenheit», heißt es in der Petition. «Sie entspricht einer Baupolitik, die identitätsstiftende Bauten der Stadtgeschichte auslöscht». Bei dem Doppelgebäude von ABB Architekten aus dem Jahr 1963 handle es sich um «einen der wichtigsten Nachkriegsbauten der Stadt». «Der Theaterbau hat in Frankfurt Stadtgeschichte geschrieben und Identität gestiftet.»

Mehr als 800 Millionen Euro kommen auf die Stadt Frankfurt zu, wenn sie Schauspiel und Oper in die Zukunft führen will. Die «Stabsstelle Zukunft der Städtischen Bühnen» hatte am 23. Januar ihren Prüfbericht vorgestellt. Dafür wurden vier Szenarien durchgerechnet. Kernaussage: Die Städtischen Bühnen zu sanieren wäre nicht günstiger als sie neu zu bauen.

Eine Basissanierung (1) käme laut Prüfbericht auf 826,3 Millionen Euro. Eine Sanierung mit Verbesserungen (2) würde 918,3 Millionen Euro kosten. Für einen Neubau gibt es zwei Optionen. In einem Fall würden beide Bühnen während der Bauzeit ausgelagert und zögen danach gemeinsam zurück an den Willy-Brandt-Platz (3): Das würde laut Stabsstelle 874,9 Millionen Euro kosten. Im anderen Fall zöge ein Haus dauerhaft in einen Neubau an anderer Stelle (4): Das würde 809,3 beziehungsweise 859,1 Millionen Euro kosten, je nachdem ob Schauspiel oder Oper in ein Übergangsquartier gingen.

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